Heidelberger Basketballer beenden Durststrecke (plus Video)
In Tübingen gibt es fürs Team von Joonas Iisalo beim 94:84 endlich den ersten Saisonsieg.

Von Jürgen Berger
Tübingen. Die Erleichterung war riesig. Am vierten Spieltag feierten die MLP Academics mit dem 94:84 (53:41) bei Aufsteiger Tübingen ihren ersten Sieg in dieser Bundesliga-Saison. Beste Werfer der Heidelberger Basketballer waren Mike McGuirl (17 Punkte), Tim Coleman (16) und Vincent Kesteloot (15).
Anfangs lief es in der Paul-Horn-Arena allerdings noch nicht nach Plan. Die Tigers erwischten am Samstagabend den besseren Start. Vor allem Aufbau Jhivvan Jackson wirbelte in der Offensive, war einfach nicht zu stoppen. Der zweitbeste BBL-Scorer kam allein in der ersten Hälfte auf 18 seiner insgesamt 26 Zähler. Die Folge: Das Team mit dem kleinsten Etat im Oberhaus führte nach sechs Minuten mit 23:16. Die Heidelberger wirkten angeschlagen, erlaubten sich zu viele Fehler.
Doch Schritt für Schritt kämpfte sich die Mannschaft von Joonas Iisalo heran. Am Ende des ersten Viertels lagen die Academics nur noch mit einem Punkt zurück (28:29).
In den zweiten zehn Minuten platzte dann der Knoten. Die Unistädter versenkten direkt zum Start durch Marcel Keßen, Elias Lasisi und Tim Coleman drei Dreier in Serie - und übernahmen nun das Zepter (37:31/12.). Die Tigers, die große Verletzungsprobleme plagen, bissen jedoch zurück. In der 15. Minute lag Heidelberg nur noch mit 38:37 in Vorlage. Gezittert wurde aber nicht, weil der Distanzwurf weiter konstant fiel und sich Tübingen zu viele Ballverluste erlaubte. Bis zur Halbzeitpause setzten sich die Gäste durch Dreier von Bennet Hundt und Coleman bis auf 53:41 ab.
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"Unsere Verteidigung ist nicht gut genug", haderte Tigers-Star Jackson im Halbzeitinterview.
Im dritten Viertel gab der Bundesliga-Neuling wieder mehr Gas, während die Academics in der Offensive Probleme hatten. In der 23. Minute war der Vorsprung auf drei Zähler geschrumpft (54:51). Dann gelang Coleman ein Block, Akeem Vargas versenkte drei Freiwürfe und Hundt einen Dreier. Plötzlich war das Iisalo-Team wieder in der Spur, führte wieder mit zwölf Punkten (65:53/26.), zwei Minuten später waren es 15 Zähler.
War das die Vorentscheidung? Noch nicht. Die Tigers verkürzten Anfang des vierten Viertels auf 69:73. Es blieb spannend. Dreier von Hundt und Lasisi ließen die Academics jubeln. Fünf Minuten vor Schluss setzten sich die Heidelberger wieder auf zwölf Punkte ab (85:73). Das war's. Tübingen ging jetzt die Puste aus und die Academics brachten ihren Vorsprung clever ins Ziel.
Am Ende bejubelten die glücklichen Heidelberger, die mit einer starken Dreierquote (48 Prozent) glänzten, das so wichtige erste Erfolgserlebnis in dieser Bundesliga-Spielzeit.