Noch viel Arbeit bis zum Ligastart
MLP Academics verlieren Finale des Heidelberg Basketball Cups gegen Bourg mit 81:90.

Von Jürgen Berger
Heidelberg. Marcel Keßen war nach der 81:90 (36:49)-Niederlage gegen JL Bourg Basket ein fairer Verlierer. "Unser Gegner hatte deutlich mehr Athletik. Wir haben ein sehr gutes drittes Viertel gespielt, in der Verteidigung in den anderen Abschnitten aber insgesamt zu viel zugelassen", fasste der Center der MLP Academics das Endspiel des zweiten Heidelberg Basketball Cups treffend zusammen.
Also jubelte am Sonntagnachmittag am Ende das französische Spitzenteam bei der Siegerehrung vor 1000 Zuschauern im SNP Dome ausgelassen – und die Jungs vom Neckar bekamen zwei Wochen vor dem Bundesliga-Start in Vechta noch einmal einige Hausaufgaben für den Endspurt der Vorbereitung. Am Donnerstag (18 Uhr) steht als Generalprobe der letzte Test beim Ligarivalen Frankfurt Skyliners auf dem Programm.
Dem Play-off-Halbfinalisten der vergangenen Runde fehlt es aktuell noch an der nötigen Konstanz. Dazu spielten 14 Ballverluste in der ersten Halbzeit (über die gesamte Spielzeit waren es 19) Bourg um den Ex-Bonner Darius McGhee und den zum wertvollsten Spieler des Turniers gekürten Ricardo Lindo in die Karten.
Zudem war der Ausfall von Paul Zipser (krank) und Osun Osunniyi (Schulterprobleme) an beiden Spieltagen ein Handicap für die Mannschaft von Trainer Danny Jansson, die am Samstag Erstliga-Aufsteiger Trier nach einem engen Duell mit 95:86 geschlagen hatte. Dabei glänzte DJ Horne mit 23 Punkten als Topscorer. Gegen Bourg erlebte der US-Amerikaner dann einen eher ruhigen Nachmittag und kam auf lediglich sechs Zähler. Beste Heidelberger Werfer waren beim zweiten Turnierauftritt Mateo Seric (18) sowie Keßen und Marcus Weathers (jeweils 15).
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Horne war trotz des verlorenen Finales guter Dinge für die neue Saison. "Ich mag unseren Kader. Wir müssen einfach noch herausfinden, wie wir über 40 Minuten unseren Basketball spielen können", sagte der 24-Jährige. Wie das funktionieren kann, sahen die Zuschauer im dritten Viertel.
Wenn die Academics schnell spielten und in der Defensive die Intensität erhöhten, bekamen die Franzosen Probleme. In dieser Phase zeigten vor allem Marcus Weathers und Seric ihre Qualitäten. Folglich fordert Alex Vogel in Sachen Intensität und Fokus bis zum BBL-Auftakt eine Steigerung. "Wenn wir aggressiv in die Viertel starten und konstant Druck auf den Ball ausüben, haben wir die Spieler und die Qualität, um eine gute Saison zu spielen", betonte der Sportchef.
Jansson ergänzte mit Blick auf die anhaltenden Verletzungsprobleme während der Vorbereitung: "Hoffentlich ist das erste Ligamatch in Vechta nicht die erste Partie, in der wir komplett antreten können. Es ist schwierig eine Hierarchie im Team aufzubauen, wenn man ständig eine andere Rotation hat."
Während Zipser wahrscheinlich in Frankfurt wieder fit sein dürfte, muss man bei Stammcenter Osunniyi laut Jansson "von Tag zu Tag schauen". Mit der Integration der Neuzugänge ist der Finne in Sachen Arbeitseinstellung und Charakter sehr zufrieden. "Sportlich ist bei allen allerdings noch Luft nach oben", unterstrich Vogel. "Aber das ist normal."
Heidelberg Basketball Cup:
Bourg – Rasta Vechta 73:64
MLP Academics – Trier 95:86
Spiel um Platz 3: Vechta – Trier 112:88
Endspiel: Bourg – MLP Academics 90:81
Stenogramm gegen Bourg: 2:8 (3.), 9:8 (5.), 22:21 (1. Viertel), 22:29 (12.), 25:35 (14.), 28:40 (16.), 36:49 (Halbzeit), 48:54 (24.), 60:62 (28.), 64:63 (3. Viertel), 69:76 (34.), 72:84 (36.), 81:90 (Endstand)
MLP Academics gegen Bourg: Seric 18 Punkte (2 Dreier), Keßen 15 (3), Ma. Weathers 15 (2), Mi. Weathers 13 (1), Flowers 6 (1), Horne 6 (2), Neskovic 4 (1), Williamson 4, Würzner, McClain, Ersek.
MLP Academics gegen Trier: Horne 23 (5), Mi. Weathers 16 (1), Seric 14 (1), Keßen 12 (1), Flowers 12 (3), Ma. Weathers 9, Williamson 5 (1), McClain 2, Neskovic 2, Würzner, Ersek.