Adler Mannheim gegen Berlin

Den Eisbären wurde beim 7:1 das Fell über die Ohren gezogen

Es war einer besten Auftritte seit einer kleinen Ewigkeit. Jedoch trübte die Verletzung von Esposito nach einer übler Attacke von Veilleux die Freude.

19.09.2025 UPDATE: 19.09.2025 23:00 Uhr 2 Minuten, 1 Sekunde
16 Jahre, drei Monate und acht Tage: Mit seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 4:0 gegen die Eisbären Berlin ist Max Penkin jüngster Adler-Torschütze der Geschichte. Foto: Pix

Von Rainer Kundel

Mannheim. Darauf hat die Eishockey-Sstadt Mannheim lange warten müssen: Ein Sieg der Adler gegen die "Unschlagbären" Berlin, und was für einer. Mit dem besten Auftritt seit einer kleinen Ewigkeit schickte die Mannschaft von Dallas Eakins den DEL-Rekordmeister mit 7:1 (1:0, 5:0, 1:1) nach Hause und bleibt nach dem dritten Spieltag ungeschlagen.

Mit Max Penkin als 13. Stürmer – Colin Schlenker aus dem U 23-Kontingent war aufgrund seiner Förderlizenz bei den Stuttgart Rebels (Oberliga) im Einsatz – und ansonsten unverändert gegenüber dem Heimauftakt vor einer Woche gegen die Straubing Tigers gingen die Blau-Weiß-Roten das Duell gegen die Hauptstädter an.

Adler-Trainer Dallas Eakins wollte von der unheilvollen Serie mit zwölf Niederlagen in Folge seit dem Playoffs 2023 nichts wissen. "Das interessiert uns überhaupt nicht. Ob wir zwölf Spiele in Serie gewonnen oder verloren haben, wir schauen nie zurück. Für uns zählt nur das nächste Spiel."

Gefährlich nahe kam schon beim Warmspielen Berlins "Rüpel" Lean Bergmann der Mannheimer Hälfte, weshalb es 25 Minuten vor dem ersten Bully an der Mittellinie scheinbar zu einer Verabredung kam.

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Direkt nach dem Anspiel fielen nämlich die Fäuste zwischen Bergmann und Luke Esposito sowie Veilleux und Dan Renouf. Die vier Akteure konnten ihr Mütchen gleich fünf Minuten auf der Strafbank kühlen.

Auch auf dem Eis wurde mit offenem Visier gekämpft, ohne taktisches Geplänkel wählten die Rivalen die offensive Variante. Die Führung zur ersten Pause war verdient, weil die Adler zügig die neutrale Zone überbrückten und viele Scheiben aufs Tor von Stettmer brachten.

Neben dem Premierentreffer von Zach Solow (8. Minute), der einen Schuss von Greco abfälschte, hatten Kris Bennett und Penkin die besten Chancen auf weitere Tore. Auf der Gegenseite rettete Max Franzreb gegen Hördler (3.).

Nach dem 2:0 durch Kristian Reichel (Überzahl/23.) überschattete eine üble Attacke den Mannheimer Feier-Abend. Veilleux checkte Esposito in der 26. Minute mit hohem Anlauf in die Bande, wobei der Adler-Stürmer dem Täter im blinden Winkel gegenüberstand.

Ärzte und Sanitäter betraten im Sprint das Eis, nach kurzem Abchecken wurde der Verletzte mit der Trage vom Eis gefahren und in eine Klinik gebracht.

Die fünf Minuten plus Spieldauerstrafe für den nicht zum ersten Mal auffälligen Veilleux bestrafte Marc Michaelis prompt mit dem 3:0.

Danach zogen die Adler den Eisbären das Fell über beide Ohren und zogen bis Ende des zweiten Abschnitts durch Penkins erstes Profi-Tor, Reichel (Unterzahl) und Solow (Überzahl) aufs halbe Dutzend davon. Nach dem Treffer des 16-jährigen Ausnahmetalents Penkin gratulierte die gesamte Bank einschließlich Eakins mit einem Klaps auf den Rücken.

Die "Greifvögel" ließen nicht nach, blieben hungrig. Ex-Eisbär Max Heim erhöhte zu Beginn des Schlussdrittels auf 7:0, wie überhaupt der Gegner mit tollen Kombinationen an die Wand gespielt wurde. Dass Vikingstad zwei Minuten vor Schluss dem starken Max Franzreb das zweite Zu-Null-Spiel verdarb, war ein verschmerzbarer Schönheitsfehler.

Viel mehr blieb nach Spielende die Ungewissheit über die Gesundheit von Luke Esposito das Thema, dessen Name die Fankurve fortwährend rief.

Am Sonntag beim zweiten Heimspiel der Woche gegen den ERC Ingolstadt (16.30) wird man über den Zustand des Kanadiers sicher mehr wissen.


Adler Mannheim - Eisbären Berlin 7:1 (1:0, 5:0, 1:1)

Tore:
1:0 Solow (8.), 2:0 Reichel (23.), 3:0 Michaelis (29.), 4:0 Penkin (35.), 5:0 Reichel (37.), 6:0 Solow (39.), 7:0 Heim (42.), 7:1 Vikingstad (58)

Schiedsrichter: Frano (Tschechien), Gofmann (Berlin)

Strafminuten: 20/27 + Spieldauer Veilleux 

Zuschauer: 12.055

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