Heidelberg. (soz/hema/tib) Diesmal war das Ergebnis nur Nebensache. Für die Handballer der SG Leutershausen ging es im letzten Heimspiel der Saison sportlich um nicht mehr viel. Der Fokus lag eher auf einigen Personalien, die am Samstag in der Heinrich-Beck-Halle aufliefen. Ein letztes Mal. So nahm vor dem Anpfiff SGL-Vereinslegende und Gesellschafter Jörg "Fipo" Büßecker das Mikrofon in die Hand und würdigte die Leistung derer, die die Roten Teufel zum Saisonende verlassen werden.
Einer nach dem anderen trat nach vorne: Stefan Salger (TVB Stuttgart), Sascha Pfattheicher (TVB Stuttgart), Ernst Mantek (Karrierepause), Alexander Kubitschek (HG Oftersheim/Schwetzingen), Philipp Bauer (HSV Hamburg), Jonas Kupijai, Raúl Lazaro García und Physiotherapeutin Lena Fastel - dazu natürlich Marc Nagel. Der Cheftrainer wurde von den Zuschauern mit Ovationen verabschiedet. Der 27:24-Heimsieg gegen den SV Anhalt Bernburg war eher Nebensache. "Natürlich bin ich sehr froh, dass wir zum Abschluss jetzt noch einmal ein Spiel für uns entscheiden konnten", lachte Nagel, "auch wenn es zwischenzeitlich wieder knapp war. Jeder weiß, was mir die Arbeit hier in Leutershausen bedeutet hat, das war eine besondere Zeit und ich danke jedem, der mich dabei begleitet hat." Das Spiel ist schnell zusammengefasst: Die Anfangsphase gehörte den Roten Teufeln. Stefan Salger, der wöchentlich für Stuttgart in der Bundesliga auf Torejagd geht, gab sich im letzten Heimspiel noch einmal die Ehre. Er bestimmte das Offensivspiel der SGL gemeinsam mit den Jaeger-Brüdern Felix und Philipp sorgte er für Torgefahr. Man verpasste es aber, sich abzusetzen, nach 14 Minuten stand es noch 6:6-Unentschieden. Vorne erzielte man zwar die Tore, hinten zeigte man sich in der Abwehr aber noch zu unaufmerksam. Erfreulich: Abwehrchef Manel Cirac feierte sein Comeback nach langer Verletzung. Die Roten Teufel verteidigten den Vorsprung lange, in der 44. Spielminute kamen die Bernburger aber noch einmal auf 18:17 heran. Zehn Minuten vor Spielende fiel dann sogar der Ausgleich zum 20:20. Diesmal sollte es aber keine Wende geben, die SGL setzte zum Schlussspurt an und entschied die Partie auch dank des starken Kapitäns Niklas Ruß mit 27:24 für sich.
SG Leutershausen - SV Anhalt Bernburg 27:24 (15:11): Hübe, Döding - Rolka, Schwarz, Gasser, Herbert, Cirac, Jaeger F. 1, Jaeger P. 4, Salger 8, Mantek 4, Ruß 9/2, Stippel 1.
Bei der SG Nußloch sind sie froh, wenn die Saison in der nächsten Woche endlich vorbei ist. Es macht sich so etwas wie Endzeitstimmung breit beim immer noch amtierenden Meister. Lediglich elf Spieler waren beim TuS 04 Dansenberg einsatzbereit, neben dem bereits feststehenden Saison-Aus von Haupttorschütze Kevin Bitz meldeten sich auch noch die beiden Außenspieler Sebastian Körner und Nico Herrmann verletzt ab. Das 20:24 beim zuletzt starken Abstiegs-Kandidaten muss in diesem Zusammenhang fast schon als Erfolg gewertet werden. Doch die Wahrheit ist: Die Partie war eigentlich bereits nach 20 Minuten entschieden, als Nußloch 2:10 zurück lag. "Die Anfangsphase war ein Albtraum", sagte Trainer Christian Job. "Natürlich haben bei uns ganz wichtige Leute gefehlt, trotzdem muss man sich nicht so präsentieren." Erst als Job konsequent den Torwart herausnahm und mit sieben Feldspielern agieren ließ, wurde es besser. "Ansonsten hätten wir wahrscheinlich nicht mal zehn eigene Treffer erzielt", sagt Job. Nußloch verkürzte noch einmal auf 19:21, doch am Ende stand die vierte Niederlage in Folge. Am Samstag steigt nun das letzte Saisonspiel gegen Neuhausen. Weil sich auch noch Kreisläufer David Ganshorn verletzte, weiß Job noch gar nicht, wie er eine spielkräftige Mannschaft aufstellen soll. "Wir haben in Nußloch seit 14 Jahren das letzte Rundenspiel nicht mehr verloren", so Job. Ob die Serie hält, ist zumindest fraglich.
TuS 04 Dansenberg - SG Nußloch 24:20 (11:7): Bitz, Lieb - Crocoll 3, Müller 1, Herbert 1, Schmitt 1, Buse 2, Gerdon 3, Ganshorn 2, Pauli 4/2, Trifanovs 3.
Der TVG Großsachsen war auch in Erlangen chancenlos. Angesichts der Personalsituation auch kein Wunder. Fehlten TVG-Trainer Stefan Pohl mit Jan Triebskorn, Philipp Ulrich, Michell Hildebrandt, Simon Reisig und Denny Purucker gleich fünf wichtige Spieler. Nach einem starken Beginn und der 3:2-Auswärtsführung (4.) kamen die Franken ins Spiel. Bis zum 7:6 (10.) hielt der TVG gut mit, musste dann aber die Gastgeber ziehen lassen. Durch leichte Fehler im Angriff setzte sich Erlangen ab. Beim 20:11 zur Halbzeit war die Partie bereits entschieden, am Ende stand eine 26:37-Niederlage, die der TVG verschmerzen kann. "Erlangen war sehr dynamisch und hat uns nach einem guten Beginn überrollt. Wir haben in der Defensive zu wenig Gegenwehr gezeigt und der Angriff hat zu viele Fehler produziert. Am Ende ist das Ergebnis okay", so Pohl.
HC Erlangen II - TVG Großsachsen 37:26 (20:11): Fraefel, Sitter - Gunst, Grammel 1, Schulz 7, Spilger 2, Kadel 2, Unger 6, Straub 5, Surblys 1, Barzyk 2.
Im Spitzenspiel in der 3. Liga Süd mussten sich die Rhein-Neckar Löwen II geschlagen geben. Beim TSB Heilbronn-Horkheim verloren die Junglöwen mit 27:32.
TSB Heilbronn-Horkheim - Rhein-Neckar Löwen II 32:27 (19:19): Boudgoust, Gierse - Meddeb 1, Schneibel, Zweigner 1, Wichmann, Trost S. 1, Röller 1, Meyer, Kirchenbauer 6, Ganz 6/3, Keller 10/1, Kessler 1.
Die HG Oftersheim/Schwetzingen hat die SG Köndringen/Teningen mit 30:25 besiegt. Bester Werfer der Mannschaft von Cheftrainer Holger Löhr war Rückraum-Ass Daniel Hideg mit 13 Toren.
HG Oftersheim/Schwetzingen - SG Köndringen/Teningen 30:25 (15:14): Gabel, Unser - Barthelmeß 2, Messerschmidt 3, Jansen 5, Rudolf 2, Förch 2, Zipf, Sauer L., Krämer 2, Suschlik 1, Sauer A., Körner, Hideg 13/6.