Von Hubert Waldenberger
Mosbach/Buchen. Am ersten Landesligaspieltag wurden die Fußballfans mit Toren nicht verwöhnt. In den acht Begegnungen landete der Ball insgesamt lediglich neun Mal im Netz. Drei torlose Unentschieden hielten die Zahl der Treffer gering. Das erste Match des kommenden Spieltags steht bereits am morgigen Samstag um 17 Uhr auf dem Programm, wenn die SpVgg Neckarelz den FC Grünsfeld empfängt.
SpVgg Neckarelz - FC Grünsfeld: Zumindest nach Punkten bedeutet der Erfolg im Lokalderby gegen den FV Mosbach für die aus der Verbandsliga in die Landesliga gekommenen Neckarelzer ein Einstand nach Maß. Trainer Stefan Strerath bemängelte jedoch Abspielfehler. Dass einige seiner Fußballer kurz nach der Pause offenbar der Meinung waren, sie könnten das 1:0 verwalten, gefiel ihm ebenfalls nicht. Vereinspräsident Dr. Thomas Ulmer fand die Leistung in der Auftaktpartie "ordentlich". Imponiert hat ihm, "dass die Mannschaft konditionell gut drauf ist". Allerdings muss Stefan Strerath mit einem relativ kleinen Kader auskommen. Oder etwa doch nicht? "Wenn uns Spieler zulaufen würden, müssten sie passen", antwortet Dr. Ulmer auf die Frage nach eventuellen weiteren Zugängen. Zunächst jedoch steht das erste Heimspiel an, das die SpVgg Neckarelz gegen den FC Grünsfeld bestreitet. Vor zwölf Jahren trafen die beiden Teams letztmals in der Landesliga aufeinander, die SpVgg kehrte damals mit einem 2:1-Erfolg aus dem Grünbachtal zurück.
FC Hundheim/Steinbach - SV Neunkirchen: Der Aufsteiger FC Hundheim/Steinbach aus dem Fußballkreis Tauberbischofsheim führte sich mit einem gegen den FC Grünsfeld erreichten 2:1-Auswärtssieg erfolgreich in die Landesliga ein. Torschützen in der Partie gegen Grünsfeld waren Rene Bundschuh und Alexander Münkel. Der Neuling verbuchte in der Kreisliga eine Tordifferenz von plus 65 (98:33). Mehr als die Hälfte der 98 Goals gingen auf Bundschuhs und Münkels Konto. Genauer: Rene Bundschuh 36 Tore, Alexander Münkel 13 Tore, Georg-Augustine Bencea 12 Treffer und Andy Öchsner elf Goals. Der SV Neunkirchen kann sich also auf einen flotten Angriffswind einstellen, der ihm um die Nase wehen wird. Mit etwas Glück brachte Trainer Antonio Iannellos Mannschaft die ersten drei Punkte unter Dach und Fach. Und mit diesem Dreierpack im Rücken kann der SVN ziemlich gelassen in den Main-Tauber-Kreis fahren.
FV Reichenbuch - TSV Oberwittstadt: Erstmals in seiner Vereinsgeschichte bestreitet der FV Reichenbuch als Landesligist ein Verbandsspiel auf eigenem Terrain. Der Auftakt in Neunkirchen endete mit einer unglücklichen Niederlage. "In einem offen geführten Spiel hatten wir eine Vielzahl an guten Möglichkeiten auf einen Führungstreffer. In unserer besten Druckphase kassierten wir dann durch eine individuelle Fehlerkette den Rückstand", resümiert FV-Spielertrainer Sebastian Eiffler. "Daraus müssen wir schnell lernen und effektiver werden." Der Spieletrainer war in Neunkirchen mit dem Auftreten und der Leistungsbereitschaft seines Teams zufrieden, "obwohl das Ergebnis nicht im Einklang mit dem Investierten steht". Der TSV Oberwittstadt ist für Eiffler kein Buch mit sieben Siegeln. So kennt er den TSV-Coach Dominik Lang sowie Sebastian Walz, seinen Freund und langjährigen Mitspieler aus Neckarelzer Zeiten. "Der TSV ist eine landesligaerfahrene Mannschaft, die sich gezielt verstärkt hat. Das wird eine sehr schwere Aufgabe", weiß Sebastian Eiffler. Weil das erste Saisonspiel der "Wittschter" auf den 3. Oktober verlegt wurde, steht dem TSV in Reichenbuch die Saisonpremiere bevor. Vorgestern unterlagen die Oberwittstadter im Achtelfinale des BFV-Rothaus-Pokals dem VfR Gommersdorf mit 1:4.
TS Mosbach - TSV Höpfingen: Mit der von Eintracht Walldürn ausgestellten Bestätigung über die im Vergleich zur Eintracht reiferen Spielanlage und einem aus dem torlosen Remis resultierenden Punkt im Gepäck kehrte TS Mosbach aus Walldürn in die Kreisstadt zurück. Das entspricht Trainer Erol Arslans Vorstellungen, dessen Ziel es war, auswärts einen Zähler zu ergattern. Fürs zweite Match hegt der Coach selbstverständlich auch Vorstellungen: "Auswärts ein Punkt, zu Hause gewinnen". Gegen den TSV Höpfingen hat TS noch etwas gut zu machen, denn in der vergangenen Saison gingen sechs Zähler an die Höpfinger, die in der ersten Saisonpartie ebenfalls keinen Treffer erzielten. Nach dem Pokalspiel gegen den KSC, in dem sich die Gelb-Blauen gut verkauften, können sie sich nun auf die Landesliga konzentrieren.
SV Osterburken - FV Mosbach: Auftakt gelungen, heißt es beim SV Osterburken, der mit einem Zähler aus Höpfingen in die Römerstadt zurückkehrte. Trainer Jürgen Wöppel hatte sein Team bestens eingestellt, das sich auch Dank seine Keepers Jan Niklas das Remis erkämpfte und dabei jedoch die eine oder andere Tormöglichkeit vergab. Gegen den FV Mosbach steht dem SVO eine besonders schwere Partie ins Haus. Noch nie in den letzten Jahren konnten die Bauländer den Kreisstädtern einen Punkt abknöpfen. An der Fortsetzung dieser im direkten Vergleich positiven MFV-Serie will Trainer Peter Hogens Truppe nicht rütteln lassen. Apropos Hogen: Adi Martin vom FV-Festausschuss bedachte den Coach nach dem Lokalderby gegen Neckarelz mit einem Lob: "Man erkennt bereits die Handschrift des Trainers".
FSV Waldbrunn - SV Nassig: Es muss nicht immer Kaviar sein, lautet ein Romantitel des Schriftstellers Johannes Mario Simmel. Das von Taktik geprägte Match des FSV Waldbrunn in Wertheim war zwar nicht unbedingt ein fußballkulinarischer Leckerbissen, doch hat Trainer Aytac Dogans Elf den Landesligatisch mit drei Punkten gedeckt und des Trainers Maxime umgesetzt, gegen die sich auf Augenhöhe mit dem FSV befindenden Mannschaften zu gewinnen. Auch der SV Nassig fällt unter die Kategorie "Augenhöhe", so dass drei Zähler für die Elf vom Hohen Odenwald rausspringen sollten.
SV Königshofen - Eintracht Walldürn: Im Lokalderby zwischen dem TSV Tauberbischofsheim und dem SV Königshofen stand ein torloses Remis unter dem Strich. "Ein Unentschieden zum Auftakt in Tauberbischofsheim ist schon okay", findet Martin Michelbach, der Sportliche Leiter des SVK. Michelbach mit Blick auf das erste Heimspiel: "Trotzdem müssen wir uns in allen Belangen steigern. Dass von Beginn nicht alles gleich rund läuft, ist wohl normal. Deshalb gilt es, weiter hoch konzentriert zu bleiben, um die Aufgabe Walldürn erfolgreich zu absolvieren." Offenbar haben die Walldürner den Aufstiegsschwung in die Runde mitgenommen, denn sie verbuchten gegen TS Mosbach den ersten Punkt. "Wenn man gleich punkten kann, geht man einfach anders in die Spielzeit", betonte Abteilungsleiter Mike Hasenstab vor dem Rundenbeginn. Das hat geklappt.
VfR Gommersdorf - TSV Tauberbischofsheim: "Momentan schätze ich Neckarelz und Gommersdorf als die Stärksten ein", ließ der Mosbacher Trainer Peter Hogen jüngst wissen. Ein Satz aus berufenem Mund, denn Hogen hat in der zweiten Hälfte der vergangenen Saison die Jagsttäler gecoacht, die unter der Regie des neuen Coaches Thomas Nohe doppelt erfolgreich gestartet sind. Dem 2:0-Sieg in Nassig schob die Nohe-Elf vorgestern im Achtelfinale um den BFV-Rothaus-Pokal in Oberwittstadt einen 4:1-Erfolg nach. Bemerkenswert: Dreifacher Torschütze war der erst 19-jährige Jakob Hespelt, der im VfR-Aufgebot als Defensivmann verzeichnet ist. Wenn das so genannte Gesetz der Serie greift, schaut es für den TSV Tauberbischofsheim nicht gut aus, denn in den Treffen der Jagstäler mit den Taubertälern ging in den letzten Jahren stets der VfR als Sieger vom Rasen.