Shaun Willet (r.) und die Academics behielten in einer engen Partie die Oberhand. F: ISPFD
Nürnberg. (miwi) Es gab zwei Punkte zu gewinnen, aber deutlich mehr zu verlieren. Beim Tabellenletzten der 2. Basketball-Bundesliga, den Nürnberg Falcons, hätte eine Niederlage das eigene Selbstverständnis angeknackst, außerdem hätte die zweite Pleite innerhalb von drei Tagen nach dem 81:85 gegen Bremerhaven am Donnerstag eine kleine Ergebnisdelle bedeutet. Deshalb war die Erleichterung nach dem 92:85 (49:46)-Sieg bei den MLP Academics Heidelberg groß.
"Es gibt in dieser Liga keine einfachen Gegner, auch der Letzte hat genug Qualität, um dich zu besiegen", sagte Branislav Ignjatovic. Der Serbe warnt stets vor den Gefahren in den Duellen gegen die Kellerkinder der Liga und die Nürnberger stützten die These des Academics-Coaches. Am Ende der Partie hatten die Falcons 13 von 20 Dreier-Versuchen getroffen und mit der Quote von 65 Prozent eine rekordverdächtige Gala bei den Distanzwürfen hingelegt. Die Academics lieferten mit 43 Prozent erfolgreicher Versuche von jenseits der Dreier-Linie eine gute Leistung ab, die jedoch gegen die der Nürnberger verblasste.
Mitte des zweiten Viertels sah es deshalb für einen Moment nicht gut für die Heidelberger aus, als sie bei einem 25:34-Rückstand den Anschluss zu verlieren drohten. Doch die Mannschaft um Kapitän Phillipp Heyden ließ sich nicht abschütteln und zeigte bis zur Pause ihre offensive Qualität. Angeführt von Evan McGaughey, der in dieser Phase drei Dreier beisteuerte, gelangen in etwas mehr als fünf Minuten 24 Punkte, so dass die Academics nach 20 Minuten mit 49:46 führten.
Den Vorsprung gaben die Heidelberger in der kompletten zweiten Halbzeit nicht mehr aus der Hand und blieben ruhig, als eine Zwölf-Punkte-Führung (73:61, 30.) fünf Minuten vor dem Ende auf drei Pünktchen zusammengeschmolzen war (79:76). Mit einem 8:0-Lauf zum 87:76 machten die Ignjatovic-Schützlinge alles klar und zeigten damit eine Wandlung im Vergleich zur Partie gegen Bremerhaven am Donnerstag. Gegen die Eisbären hatten sie lange geführt, in der Endphase den möglichen Sieg aber aus der Hand gegeben. Gegen die Falcons wiederholte sich das nicht, mit einer starken Teamleistung sicherten sich die Academics den achten Auswärtssieg der Spielzeit. Topscorer Jordan Geist war dabei mit 18 Punkten bester Werfer.
Durch den Erfolg in Nürnberg, dem 18. in der laufenden Saison, haben sich die Heidelberger vier Partien vor dem Ende der regulären Saison einen Platz unter den Top vier der Liga gesichert. Damit werden sie eine ordentliche Ausgangslage in den Playoffs haben. Weil die besten vier Mannschaften nicht nur in der Tabelle eng beieinander liegen, sondern auch von ihrer Qualität kaum Unterschiede aufweisen, ist es fast egal, ob sich die Academics am Ende den ersten Rang sichern oder auf dem vierten Platz ins "Hauptrundenziel" gelangen.
"Die Platzierung spielt in diesem Jahr keine große Rolle", sagte Ignjatovic. Der Serbe fiebert dem Start der zweiten Saisonphase ab Mitte April entgegen. Ganz sicher warten auf seine Mannschaft und ihn dann keine unangenehmen Aufgaben beim Tabellenletzten mehr.
Nürnberg: Holder 18 Punkte / 4 Dreier, Kent 12/2, Maier 10, Schröder 8/2, Sanders 7/1, Kegler 6, Feuerpfeil 5/1, Bogdanov 5/1, Daubner 5/1, Feneberg 4, Pongo 3/1, Fischer 2.
Heidelberg: Geist 18/2, McGaughey 14/4, Trtovac 12, Ely 10, Nelson 9, Würzner 9/1, Willett 9/1, Heyden 8, Kuppe 3/1, Loh, Vasiljevic, Geier.
Spielfilm: 10:6 (5.), 18:18 (10.), 34:25 (15.), 46:49 (Hz.), 55:66 (27.), 61:73 (30.), 76:79 (35.), 76:87 (37.), 85:92 (Endstand).