Florian Elias (v.) ist eine von vielen Nachwuchs-Hoffnungen der Adler Mannheim. Foto: vaf
Von Rainer Kundel
Mannheim. Als Pavel Gross, sein Trainerteam und Sportmanager Axel Alavaara 2018 bei den Adler Mannheim antraten, sollten sie nicht nur eine Spitzenmannschaft aufbauen. Eine ihrer Aufgaben war auch, die Entwicklung deutscher Nachwuchsspieler voranzutreiben. Gerade diese Zielsetzung, an deren Umsetzung die sportlich Verantwortlichen zunehmend erfolgreich arbeiten, war auch ein Grund dafür, in der vergangenen Woche die Verträge mit allen Beteiligten bis 2024 zu verlängern.
Gross, Assistent Mike Pellegrims, und Skills-Coach Marcel Goc sind im Verbund mit den Jungadlern und Kooperationspartner Heilbronner Falken aus der DEL2 sowie den finnischen Talententwickler Ilkka Pakarinen dabei, das vorhandene Potenzial zu nutzen und weiter auszubauen. Gross betont, dass man jetzt auch Spieler fördern muss, die nicht als 17- oder 18-jährige "Überflieger" nach einem Jahr in die NHL abwandern wie es zuletzt bei Moritz Seider und Tim Stützle der Fall war. Schließlich besteht bei den DEL-Profis Bedarf, den Kreis der deutschen Leistungsträger zu verjüngen. Im Notizbuch von Alavaara stehen dafür genügend Namen: Moritz Wirth, Arkadiusz Dziambor, Florian Elias, Yannik Valenti, Louis Brune, Valentino Klos und Pierre Preto – alle zwischen 18 und 21 Jahre jung – haben bereits DEL-Luft geschnuppert.
Weitere Perspektivspieler wie die Jungadler Fabrizio Pilu, John Broda, Moritz Elias, Simon Thiel, Lukas Ribarik, Felix Stowasser, Maxim Rausch, Oleg Tschwanow oder Philipp Preto erhalten derzeit nur aufgrund von Ausleih-Vereinbarungen Spielpraxis. Die Deutsche Nachwuchsliga als Heimat der Jungadler liegt aufgrund der Corona-Auflagen seit Anfang November auf Eis – im Gegensatz zur Frauen-Bundesliga, die alles andere als eine Profiliga ist. Was bei Gross auf Unverständnis stößt. "Dass diese Jungs nicht spielen dürfen, ist ja fast schon strafbar", beklagte der Trainer letzten Sonntag im Gespräch mit dem TV-Sender MagentaSport. Der 52-Jährige spricht – wie man es von ihm gewohnt ist – einmal mehr Missstände an und fordert höhere Transparenz.
Zur Aktualität: An diesem Mittwoch (18.30 Uhr/MagentaSport) kommen die Augsburger Panther in die Mannheimer SAP Arena. Mit vier Niederlagen in die Saison gestartet, haben die bayrischen Schwaben seit der Nachverpflichtung der Außenstürmer Abbott und Kristo deutlich an Offensivkraft gewonnen. Aus Nürnberg, vom 3:2-Sieg am Sonntag, nahm Gross eine Erkenntnis mit: "Es ist gut, dass wir solche Spiele gewinnen können, denn gute Mannschaften finden einen Weg, auch knappe Partien für sich zu entscheiden."
Der Trainer berichtet, dass er dem Phänomen auf der Spur ist, warum sein Team nach 2:0-Führung oftmals den Fuß vom Gas nimmt: "Wir haben am Montag bei einem Meeting nach Gründen gesucht, auch das werden wir abstellen." Und Gross ist sich sicher, "dass wir im Verlauf der Saison noch eine bessere Mannschaft werden". Dies auch als Antwort auf die Frage, warum Vorbereitungsspätstarter wie die Iserlohn Roosters stark in die Saison gekommen sind: "Wir beobachten natürlich solche Verläufe, aber oft zahlt sich am Ende die Konstanz aus."
Erfreuliches gibt es von Neuzugang Craig Schira zu berichten. Der Verteidiger hat nach einer symptomfreien Corona-Infektion die Quarantäne verlassen und war am Montag in der Kabine. "Er fühlt sich gut, wir können seine Belastung jetzt kontinuierlich steigern. Wenn alles weiter so verläuft, kann er in fünf Tagen das Eistraining aufnehmen", schildert Mike Pellegrims den Plan.
DEL, Mittwoch, 18.30 Uhr: Adler Mannheim - Augsburger Panther.