Bürgermeisterwahl Schönau

Philip Sharma sorgte für die Überraschung

Der 36-jährige Schönauer will Bürgermeister werden

20.08.2019 UPDATE: 21.08.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden

Philip Sharma. Foto: privat

Schönau. (cm) Es war eine Überraschung: Als am Montagmorgen der Briefkasten am Rathaus geöffnet wurde, lagen darin drei Bewerbungen um das Bürgermeisteramt. Zu erwarten waren lediglich die Unterlagen von Peter Göttmann (parteilos) und Alesandro Sanchez Mateos (Freie Wähler). Der bis dato dritte bekannte Kandidat, Marco Skarke (SPD), gab seine Bewerbung erst am Montagabend ab. Der dritte Umschlag stammte von Philip Sharma (FDP). Der 36-jährige Schönauer ist damit der vierte Kandidat um die Nachfolge von Marcus Zeitler (CDU), der nach zwölf Jahren in Schönau am 1. September das Amt des Oberbürgermeisters in Hockenheim antritt.

"Vom medienwirksamen Einwurf meiner Bewerbung am Samstagmorgen um 0 Uhr habe ich bewusst Abstand genommen - ich bin kein Freund der Selbstinszenierung", erklärt Sharma. "Bei der Arbeit als Bürgermeister geht es nicht nur um Veranstaltungen mit Eventcharakter, sondern auch und vor allem um solide Verwaltungsarbeit." Mit einer Kandidatur liebäugelte Sharma bereits seit Monaten. Die endgültige Entscheidung traf er vor einigen Wochen mit seiner Frau.

Auch wenn er kommunalpolitisch bisher nicht in Erscheinung trat, ist Sharma in Schönau kein Unbekannter. So war er vier Jahre Vorsitzender des Schützenvereins, in dem er aktiv ist. Vor fünf Jahren kam der gebürtige Heilbronner mit indischen Wurzeln der Liebe wegen ins Klosterstädtchen. Mit seiner Frau Marina und den beiden drei und zwei Jahre alten Söhnen Jonas und David lebt er im Stadtzentrum. Nach dem Abitur in Neckarsulm war Sharma acht Jahre bei der Bundeswehr. 2011 wechselte er zur Bundesagentur für Arbeit und studierte an deren Hochschule in Mannheim Arbeitsmarktmanagement. Es folgten Stationen der Arbeitsvermittlung in Heidelberg. Seit 2018 leitet Sharma die Agentur in Mosbach.

Die Verwaltungserfahrung sieht der 36-Jährige als hilfreich für die Arbeit als Bürgermeister: "Die Grundsätze, Denkmuster und Verhaltensweisen sind überall dieselben", meint er. "Das kann ich." Auch ohne kommunalen Hintergrund sehe er sich als geeigneten Bewerber - das fachliche Know-how einer Kommunalverwaltung werde er sich zügig aneignen. Auch das Arbeitspensum scheue er nicht, sagt Sharma: "Ich arbeite gerne viel." Zudem bringe er als zugezogener Schönauer die notwendige Identifikation mit der Stadt mit, "ohne die nötige professionelle Distanz zur Stadtseele vermissen zu lassen".

In den nächsten Wochen will Sharma herausfinden, wo die Schönauer der Schuh drückt. "Meine eigene bescheidene Perspektive reicht nicht", sagt er. Wichtig seien ihm eine zukunftsfähige Infrastruktur und Lebensqualität.

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Sharma ist passives FDP-Mitglied und hat mit der örtlichen CDU gesprochen, legt aber keinen Wert auf Unterstützung, wie er sagt: "Das Amt des Bürgermeisters ist keine Frage der Parteizugehörigkeit, sondern der Person und der Persönlichkeit."

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