Wie es in Schönau nach Zeitlers Wahlsieg weitergehen soll
Ende Oktober soll im Klosterstädtchen gewählt werden - SPD will eigenen Kandidaten stellen

Das Rathaus im Herzen des Klosterstädtchens bekommt einen neuen Chef. Foto: Lenhardt/Alex
Schönau/Hockenheim. (cm) Marcus Zeitler hat am Montagmorgen seine Wohnung im Schönauer Stadtteil Altneudorf gekündigt. "Ich denke, dass wir bis Ende des Jahres eine Wohnung in Hockenheim gefunden haben", sagt der Noch-Bürgermeister von Schönau. Am Sonntag wählten die Hockenheimer den 44-Jährigen zu ihrem neuen Oberbürgermeister. Damit steht auch fest: Schönau braucht einen neuen Rathauschef. Wie geht es nun weiter im Klosterstädtchen? Die RNZ hat nachgefragt.
"Glücklich und kaputt" sei er nach dem Wahlabend kurz nach Mitternacht im Bett gewesen, erzählt Zeitler. Noch gestern Nachmittag war er damit beschäftigt, über 500 Glückwunsch-Nachrichten zu beantworten, die ihn über verschiedene Kanäle wie Whatsapp und per E-Mail erreichten. "Ich tippe mir die Finger wund", schmunzelte Zeitler. Doch gestern begann der seit zwölf Jahren amtierende Rathauschef, die Weichen für die Zukunft in Schönau zu stellen. "Es gilt zu klären, wer nun welche Aufgaben übernimmt", sagt Zeitler.

Marcus Zeitler verlässt Schönau. Foto: Lenhardt/Alex
"Ich habe drei Stellvertreter, die wissen, was zu tun ist - und auch die Verwaltung hat alles im Griff." Klar ist: Am 1. September tritt Zeitler in Hockenheim an. "Deshalb soll so schnell wie möglich gewählt werden", betont Zeitler. Der erste Wahlgang soll Ende Oktober stattfinden, ein möglicher zweiter Wahlgang dann Anfang November. Über die genauen Daten sowie über die Bewerbungsfristen entscheidet der Gemeinderat in einer Sondersitzung am 2. August. Klar ist: Zeitler wird nicht Chef des Wahlausschusses, weil er dann schon in Hockenheim ist.
"Alle angestoßenen Maßnahmen werden weitergeführt", betont der Noch-Bürgermeister, der allerdings den Fokus nun auf Hockenheim legt - "aber mit Rücksicht auf Schönau", so Zeitler: "Ich bin immer erreichbar." Bis zu seinem Amtsantritt will er noch sechs Tage Urlaub machen und auch schon Termine in Hockenheim wahrnehmen. Eine Verabschiedung wird es wohl nur im kleinen Kreise im Rathaus geben.
Doch wer folgt auf Zeitler? Da sich die Wahl vom Zeitler in Hockenheim abzeichnete, hat sich die SPD schon auf die Suche nach einem Nachfolger gemacht. Noch am Sonntagabend fand im Wohnzimmer der Fraktionsvorsitzenden Annette Gärtner ein Gespräch mit einem potenziellen Kandidaten oder einer potenziellen Kandidatin statt.
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Am Montagabend tagte der SPD-Vorstand. Man habe noch eine zweite Person "in petto", verrät Gärtner. Nun wird ausgelotet, wer unterstützt wird. "Wir sind vom letzten Wahlkampf noch etwas ausgepowert", gibt Gärtner zu. "Wir wollen aber einen Kandidaten stellen." In einer Woche soll dieser bekannt gegeben werden.
Die CDU wird keinen Kandidaten aus den eigenen Reihen stellen. "Wir warten ab, ob geeignete Kandidaten kommen", sagt Fraktionschef Heinrich-Ludwig Runz. "Es kann sein, dass wir eine Empfehlung aussprechen." Wichtig ist Runz Erfahrung aus Verwaltung oder freier Wirtschaft: "Gute Kandidaten fallen nicht vom Himmel." Die CDU-Gremien werden sich nun bald mit dem Thema befassen. "Die Zeit drängt", weiß Runz.
Auch die Freien Wähler warten noch ab, wie der Zweite Vorsitzende Markus Huhn verrät. Es habe zwar noch keine Gespräche gegeben, ein eigener Kandidat sei aber nicht ausgeschlossen.



