Das sagt Marcus Zeitler nach dem ersten OB-Wahlgang
Bürgermeister des Klosterstädtchens vor Wahlsieg in Hockenheim

Marcus Zeitler verlässt Schönau. Foto: Lenhardt/Alex
Schönau/Hockenheim. (cm) Es sieht ganz so aus, als ob das Klosterstädtchen Schönau demnächst einen neuen Bürgermeister braucht. Denn Amtsinhaber Marcus Zeitler (CDU) ist auf dem besten Weg, neuer Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Hockenheim zu werden. Am Sonntag erhielt er im ersten Wahlgang 47,5 Prozent der Stimmen - und verfehlte damit nur knapp die absolute Mehrheit. Nun wird am 21. Juli erneut gewählt. Im RNZ-Interview verrät der 44-Jährige, wie es nun für ihn weitergeht.
Herr Zeitler, gerade einmal 2,5 Prozent fehlten am Sonntag zum Sieg gleich im ersten Wahlgang. Wie sehr hat Sie diese Tatsache gefuchst?
Das hat mich gar nicht geärgert. Es überwiegt die große Freude, bei fünf Kandidaten solch ein tolles Ergebnis geholt zu haben. Darauf lässt sich aufbauen und dafür bin ich sehr dankbar. Es war eigentlich zu erwarten, dass es knapp wird. Nach dem Wahlabend habe ich dementsprechend gut geschlafen. Mein offener und ehrlicher Wahlkampf zahlt sich aus.
Was glauben Sie: Mit welchen Themen haben Sie bei den Hockenheimern gepunktet?
Ich habe die aktuelle finanzielle Situation der Stadt und den hohen Sanierungsbedarf klar angesprochen. Das ist gut angekommen. Ich erlebe seit zwölf Jahren als Bürgermeister, wie wichtig es ist, die Bürger zu informieren. Meine Erfahrung: Die Bürger vertragen auch unangenehme Wahrheiten - man muss sie nur aussprechen. Zudem sind mir eine nachhaltige Finanzpolitik, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Bürgernähe und Transparenz wichtig.
Wie bewältigen Sie den Wahlkampf?
Im Juni habe ich meinen Jahresurlaub für den Wahlkampf genommen. Am Montag war ich nun wieder im Rathaus, um zum Beispiel die konstituierende Sitzung des Gemeinderates vorzubereiten. Ich bin 24 Stunden für Schönau und Hockenheim im Einsatz. Die modernen Kommunikationswege helfen sehr dabei, beides in Einklang zu bringen. Ich werde Schönau nicht im Stich lassen. Bis zur Wahl werde ich eher abends in Hockenheim unterwegs sein und zum Beispiel Hausbesuche absolvieren oder Vereinsveranstaltungen besuchen.
Dann könnten Sie doch Oberbürgermeister von Hockenheim und Bürgermeister von Schönau gleichzeitig sein.
Auf Dauer geht diese Doppelbelastung nicht. Das zehrt ganz schön an den Kräften. Außerdem habe ich eine Partnerin und zwei Kinder, mit denen ich auch gerne Zeit verbringen möchte.
Wie geht es in Schönau weiter, wenn Sie in Hockenheim gewählt werden?
Überspitzt gesagt: Eine gewonnene Schlacht ist noch kein gewonnener Krieg. Natürlich gibt es eine grobe Vorstellung, wie es dann in Schönau weitergeht. Aber das würden wir erst nach dem 21. Juli besprechen. Der zweite Wahlgang ist ein Neuanfang. Bis Mittwochabend können auch noch neue Bewerber hinzukommen. Ich trete jedenfalls noch mal an!



