OB-Wahl Hockenheim

CDU-Mann Marcus Zeitler erreicht 47,5 Prozent (Update)

Zeitler verpasst den Einzug ins Rathaus nur knapp. Der zweite Wahlgang folgt am 21. Juli.

07.07.2019 UPDATE: 07.07.2019 20:36 Uhr 2 Minuten, 14 Sekunden

Marcus Zeitler mit seinen Kindern Josefine und Victoria, Lebensgefährtin Birgit Fritz und Patenkind Chiara (l.). Foto: Lenhardt

Von Harald Berlinghof

Hockenheim. Eigentlich kam alles so, wie es von vielen erwartet worden war. Der Schönauer Bürgermeister Marcus Zeitler lag bei der Oberbürgermeister-Wahl in Hockenheim in allen Wahlbezirken vorn. Allerdings gelang es ihm nicht, die 50-Prozent-Marke zu überwinden, die einen zweiten Wahlgang in zwei Wochen verhindert hätte. Es war letztlich ein Kopf-an-Kopf-Rennen auf Distanz zwischen Zeitler und Marco Germann. Wobei Zeitler beständig etwa die doppelte Stimmenanzahl auf sich vereinen konnte als der SPD-Verfolger.

Proppenvoll war die Hockenheimer Stadthalle am Sonntagabend bei der Bekanntgabe des Wahlergebnisses. Foto: Lenhardt

Am Ende konnte Zeitler 47,5 Prozent der abgegebenen Stimmen verbuchen, Germann 23,1 Prozent. Auf Platz drei kam Jörg Söhner mit 17,1 Prozent, dahinter landete Matthias Filbert mit 9,5 Prozent. Schlusslicht der fünf Bewerber war Lisa Bohn mit 2,7 Prozent der Stimmen. Reilingens Bürgermeister Stefan Weisbrod erhielt eine Stimme - obwohl er offiziell gar nicht zur Wahl stand. Aber am Ende des Stimmzettels kann in einer offenen Zeile jeder Wahlberechtigte eine Person eintragen, die ihm als geeignet erscheint.

Ersten Jubel von Zeitlers Anhängern gab es bereits kurz nach 18.30 Uhr in der gut gefüllten Hockenheimer Stadthalle, als der erste Wahlbezirk ausgezählt war. Erste "Ahs" und "Ohs", als 49,1 Prozent für den Schönauer Bürgermeister auf der Leinwand erschienen. Die anderen Kandidaten lagen abgeschlagen zwischen 21,4 Prozent (Germann) und 3,3 Prozent (Bohn). Zu diesem Zeitpunkt hofften die Anhänger von Zeitler noch auf einen Sieg im ersten Wahlgang mit mehr als 50 Prozent. Die Hürde lag schließlich in erreichbarer Nähe.

Nach und nach liefen die Ergebnisse der weiteren Wahlbezirke ein. Die Schwankungen bei Marcus Zeitler lagen zwischen 55 Prozent im Wahlbezirk 11 und 39,3 Prozent in Wahlbezirk 6. Haarscharf kratzte er nach acht von 18 ausgezählten Wahlbezirken mit 49,7 Prozent an der 50-Prozent-Marke. Doch dann ging es leicht bergab. Als 14 von 18 Wahlbezirken ausgezählt waren, lag er nur noch bei 47,4 Prozent. Der Zweitplatzierte Marco Germann allerdings lag auf Platz zwei mit 23,7 Prozent weit zurück. Dann kam das große Warten. Die Auszählung der Wahlbezirke stockte.

Als der Gemeindewahlausschuss schließlich in der Stadthalle erschien, herrschte im Publikum großes Rätselraten, weshalb die Auszählung nicht weiter voran ging. Nach einer Diskussionsrunde auf der Bühne ergriff Hockenheims Noch-Oberbürgermeister Dieter Gummer das Wort. Er erläuterte das Vorgehen des Gemeindewahlsauschusses: "Es war so geplant, dass nur die Zwischenergebnisse der Auszählung auf der Leinwand gezeigt werden, das Endergebnis aber dann vom Gemeindewahlausschuss direkt dem Publikum in der Stadthalle persönlich verkündet wird."

Als Gummer das Endergebnis bekannt gab, brandete spontan Jubel unter den Anhängern von Marcus Zeitler auf - auch wenn es zu 50 Prozent nicht gereicht hatte. Dieter Gummer betonte, dass in zwei Wochen eine Neuwahl stattfindet, keine Stichwahl. Es können sich weitere Kandidaten bewerben, bisherige Bewerber können zurück ziehen. Eine Neuanmeldung zur Wahl ist jedoch nur noch bis kommenden Mittwoch, 10. Juli, 18 Uhr, möglich.

Die Wahlbeteiligung lag bei schwachen 48,66 Prozent. "Ganz schlecht", betonte Gummer enttäuscht. Von 16.645 Wahlberechtigten hatten nur 8100 ihre Stimme abgegeben. Zum Ergebnis wollte sich Gummer nicht mehr äußern. "Das ist nicht mehr meine Baustelle", sagte der zum Ende August aus dem Amt scheidende Oberbürgermeister und erinnerte daran, dass er bei seiner ersten Wahl im ersten Wahlgang auch nur Platz zwei belegt hatte. Allerdings waren damals die Abstände zwischen den Kandidaten viel geringer.

"Ich hätte mir ein besseres Ergebnis gewünscht, aber morgen geht es weiter. Das ist heute kein Wunschergebnis, aber ich werde meine Taktik nicht ändern und weiter Hausbesuche machen. Aber trotzdem meine Anerkennung für Herrn Zeitler", erklärte Polizeioberkommissar. Marco Germann. Jörg Söhner betonte, dass er ein engeres Ergebnis erwartet hätte und dass er sich selbst dichter an den vor ihm liegenden Bewerbern gewähnt habe.

Update: Sonntag, 7. Juli 2019, 22 Uhr

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