Bad Rappenau

Die L530-Brücke ist Geschichte

Die morsche Holzkonstruktion an der Landesstraße L530 wurde in den vergangenen beiden Tagen abgebaut und wird nun verheizt.

09.06.2022 UPDATE: 10.06.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 15 Sekunden
Der Fuß- und Radweg führt nun ins Nichts. Wann hier eine neue Brücke aufgebaut wird, und zu welchem Preis, steht noch nicht fest. Foto: Armin Guzy

Bad Rappenau. (guz) Die schmale, kaum 2,50 Meter breite Brücke über die Landesstraße L530 zwischen Bad Rappenau und Bad Wimpfen ist seit Donnerstag vorerst Geschichte – und damit auch die zweitägige Vollsperrung, die wegen des Abbaus nötig war: Nachdem alle Baufahrzeuge weggefahren und die -materialien weggeräumt waren, wurde die Landesstraße am Nachmittag wieder freigegeben.

Seit Monaten war die schmale Brücke, die ausschließlich für Fußgänger und Radfahrer gedacht ist, zwar gesperrt, aber immerhin noch vorhanden. Seit Donnerstag aber führt der schmale Weg ins Nichts und ist auf beiden Seiten mit Bauzäunen gesperrt.

Eigentlich sollte das 1997 errichtete Holzbauwerk nach einer Sanierung noch weitere Jahrzehnte seinen Dienst tun. Doch beim Abbau des maroden Geländers kam dann die böse Überraschung: Die Trägerkonstruktion war an einigen Stellen so morsch, dass an eine Sanierung nicht mehr zu denken war. "Das war vorher nicht sichtbar", berichtet Tiefbauamtsleiter Erich Haffelder, "von unten her waren die Träger noch einwandfrei." Doch weil sich offenbar an einigen Stellen Wasser zwischen Holz und der eigentlich zum Schutz verlegten Folie gesammelt hatte, war der heimliche Zerfall bereits zu weit fortgeschritten: Die Konstruktion hätte nur noch mit einem inakzeptablen finanziellen Aufwand gerettet werden können.

Für die Stadtkasse bedeutet der Ersatzbau nun zusätzliche Ausgaben in noch unklarer Größenordnung. Bislang hatte der Technikausschuss des Gemeinderats 80.000 Euro für die Sanierung von Geländer und Stützen bewilligt. Nun aber müssen auch noch Angebote für eine neue Trägerkonstruktion eingeholt werden, und Haffelder will angesichts der derzeitigen Lieferengpässe und der stark gestiegenen Holzpreise keine Prognose abgeben, welche Mehrkosten dabei zu erwarten sind. Gleiches gilt für den Bautermin: Sicher ist nur, dass es noch längere Zeit dauern wird, bis sich die neue Brücke wieder auf 36 Meter Länge über die Bundesstraße spannt, zumal die eingehenden Angebote auch erst noch den Technischen Ausschuss passieren müssen.

Immerhin wird die alte Brücke noch einen letzten Nutzen haben: Ihr Holz wird in den nächsten Tagen und Wochen als Biomasse verheizt.

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