Wissenschaft, Natur, Motorsport, Freizeit

Das gibt es alles auf dem A6-Boulevard zu entdecken

Neun Ausflugsziele schließen sich zu Marketing-Gemeinschaft zusammen - Ziel: Tourismus in der Region weiter stärken

19.11.2019 UPDATE: 20.11.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 24 Sekunden
Screenshot: RNZonline

Von Falk-Stéphane Dezort

Kraichgau/Unterland/Hockenheim. Was haben der Hockenheimring, die Klima-Arena, die Badewelt Sinsheim, das bald eröffnende "BikiniArtMuseum" in Bad Rappenau, das Rappsodie-Bad, das Salzbergwerk Bad Friedrichshall, die Heilbronner Neckarmeile, die Experimenta und der Erlebnispark Tripsdrill gemeinsam? Sie alle haben sich zu einer Marketing-Gemeinschaft zusammengetan und den sogenannten "A6-Boulevard" ins Leben gerufen.

Bereits heute kommen jährlich rund vier Millionen Menschen in die Region und besuchen die neun Freizeitmöglichkeiten – die Experimenta, die Klima-Arena und das Bademoden-Museum noch nicht eingerechnet. Und wenn es nach den Machern des "A6-Boulevards" geht, sollen in Zukunft noch viel mehr Touristen angelockt werden. Hauptziel ist es, potenzielle Urlauber zu einem erneuten oder mehrtägigen Besuch der Region zu bewegen.

"Jeder der einzelnen Betriebe generiert durch seine nicht unerhebliche Werbung Kunden. Nur die Gäste wissen zum überwiegenden Teil gar nicht, dass sich in unmittelbarer Nähe weitere attraktive Einrichtungen befinden", sagte Daniel Ruscheinsky, Geschäftsführer des künftigen Bikinimuseums in Bad Rappenau.

Mit dem Zusammenschluss wolle man den Besuchern nun die gesamte Attraktivität der Region aufzeigen und die weiteren Besuchermagnete näherbringen. Dafür werden in den Foyers beziehungsweise Eingangsbereichen entsprechende Werbe-Stelen mit Info-Flyern aufgestellt. Zusätzlich erhoffe man sich entlang des Autobahnabschnittes zwischen dem "Dreieck Hockenheim" und dem "Weinsberger Kreuz" auch steigende Übernachtungszahlen in den Hotels. Dies würde im Endeffekt auch den einzelnen Kommunen zugutekommen.

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Vor allem aber solle auch die überregionale Bekanntheit der einzelnen Ausflugsziele gesteigert werden. "Wir wollen unser Einzugsgebiet erweitern", betonte Ruscheinsky. Bisher würden die Besucher nur maximal eine Autofahrt zwischen eineinhalb und zwei Stunden in Kauf nehmen.

Vertreter der neun Ausflugsziele freuen sich über eine Werbe-Stele des „A6-Boulevard“ (v.l.): Timo Künzel (Rappsodie Bad Rappenau), Stephan Roth (Badewelt Sinsheim), Tina Gutberlet (Hockenheimring), Alfred Ehrhard (Klima Arena Sinsheim), Svenja Krauskopf (Besucherbergwerk Bad Friedrichshall), Bärbel Renner (Experimenta Heilbronn), Daniel Ruscheinsky (BikiniArtMuseum Bad Rappenau), Thomas Aurich (Neckarmeile Heilbronn) und Helmut Fischer (Erlebnispark Tripsdrill). Foto: Falk-Stéphane Dezort

Den Stein ins Rollen für diese Gemeinschaft brachte Daniel Ruscheinsky. Da er in dieser "Wahnsinns-Region" ein "mega Potenzial" sieht, habe er den ersten Schritt gemacht und alle Ausflugsziele in der Umgebung angeschrieben und zu einem Treffen eingeladen. "Es gab eine riesen Bereitschaft. Auch wir kannten uns untereinander teilweise noch nicht. Alle waren direkt top bei der Sache", sagte Ruscheinsky.

Einen Konkurrenzkampf untereinander sieht er nicht. Vielmehr könnten alle voneinander profitieren. Denn es kommen viele Sparten wie Wissenschaft, Natur, Geschichte, Erholung, Motorsport und Freizeit zusammen. Zudem habe das Projekt auch keinen Druck, funktionieren zu müssen. Man wolle sich in sechs bis zwölf Monaten noch einmal zusammensetzen und schauen, ob und was der Zusammenschluss gebracht hat. Und dann könne man sich weitere Schritte überlegen.

Auch bei den Vertretern der jeweiligen Teilnehmer herrschte ein wohliger Einklang. "So etwas besonderes hat man nicht überall", meinte Sven Krauskopf vom Salzbergwerk. "Ich habe schon gesehen, dass so etwas funktioniert und die Angebote sich nicht kannibalisieren", sagte Stephan Roth, Geschäftsleiter der Badewelt. Und Dieter Wohlschlegel, Chef des Bad Rappenauer Touristikbetriebs, nahm es mit Humor: "Warum sollten wir noch Werbung schalten? Wir sind jeden Tag im Radio – mit den Verkehrsnachrichten. Hier kommen sehr starke Partner zusammen und wir wollen positiv ins Gespräch kommen."

Doch warum beteiligen sich nur neun Freizeitmöglichkeiten an dem Projekt, wenn allein Sinsheim mit dem Technik-Museum und der TSG Hoffenheim zwei weitere bietet? Oder mit dem Erlebnispark Tripsdrill ein Ziel zum "A6-Boulevard" gehört, das mehr als 30 Kilometer von der Autobahn entfernt liegt? "Wir haben alle eingeladen. Die, die mitmachen wollten, sind nun dabei. Und Tripsdrill liegt noch im Einzugsbereich", erklärte Alexander Ruscheinsky, Geschäftsführer der 24-Gruppe.

"Es hätten auch elf sein können, aber wir vermissen sie nicht, denn wir sind auch zu neunt superstark. Es ist fantastisch, dass wir den ersten Schritt gemacht haben." Da man daran interessiert sei, so stark wie möglich zu sein, sei die Tür für potenzielle Teilnehmer nicht zu.

Laut Michael Einkörn, Prokurist des Technik-Museums, werden dort momentan die Marketing-Strategien neu festgelegt und ausgerichtet. Auch die Kooperationen mit Firmen und Verbänden sollen neu durchgedacht und ausgerichtet werden. "Wenn diese Prozesse abgeschlossen sind, werden wir neu prüfen, ob und wie eine Beteiligung am ,A6-Boulevard‘ möglich ist und wie diese aussehen kann", erklärte Einkörn.

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