Schulsanierung kostet fast acht Millionen Euro
Rat gibt endgültig grünes Licht - Gemeinde wird mit 3,56 Millionen Euro gefördert

Mit neun Ja-Stimmen beschloss der Gemeinderat die Sanierung der Blanc-und-Fischer-Schule. Foto: Detlef Brötzmann
Von Detlef Brötzmann
Sulzfeld. Es ist ein deutliches Votum für die Generalsanierung der mehr als 45 Jahre alten Blanc-und-Fischer-Schule. Mit neun Ja-Stimmen und vier Enthaltungen gab der Gemeinderat am Dienstagabend endgültig grünes Licht für die Grundsatzentscheidung, das Schulgebäude in drei Bauabschnitten für knapp acht Millionen Euro zu sanieren und die Gewerke auszuschreiben.
Gegenstimmen gab es am Ende keine, obwohl beim Aufruf des Tagesordnungspunktes zunächst ein anderer Eindruck entstand. Helmut Schneider bemängelte eine für die CDU-Ratsgruppierung unzureichende Entscheidungsgrundlage. Er regte an, das Thema auf September zu vertagen, da man mehr Zeit zur Prüfung der Sachlage brauche.
Sein Partei-Kollege Timo Sauter verdeutlichte, dass man in dieser Sache eine Entscheidung für die nächsten zwei Generationen treffe. Es bestehe noch Klärungsbedarf. Bürgermeisterin Sarina Pfründer bot an, das Thema nicht unbedingt auf dieser Sitzung festzuzurren, obwohl die Tagesordnung eine Beschlussfassung vorsah. Man sei schon weit in der Planung und habe noch einen Zeitpuffer.
Rolf Becker (SPD) sah das anders und bestand darauf das Thema zu beraten und zu beschließen. Auch Schulleiter Andreas Schey, der in Sachen Schulsanierung dem vorgelagerten "Runden Tisch" angehörte, meldete sich aus dem Zuhörerraum zu Wort und appellierte an das Ratsgremium endlich Nägel mit Köpfen zu machen.
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Die Schule sei auf dem Stand von 1972. Ein Warten könnte preislich noch teurer werden. Die Mehrheit der Räte gab diesen Äußerungen recht. So scheiterte der von Helmut Schneider schließlich gestellte Antrag auf Vertagung mit neun Gegenstimmen.
Im weiteren Verlauf der Sitzung erläuterte Architekt Michael Hammann die in drei Bauabschnitten geplanten Sanierungsmaßnahmen. Entgegen der ursprünglichen Planung werde man nun Zug um Zug bei der Sanierung einzelner Räume Fenster austauschen und energetisch dämmen, um die Arbeiten lokal zu komprimieren.
In die Kostenaufstellung wurde eine konjunkturell bedingte Preiserhöhung von zwei bis drei Prozent eingerechnet. In Bezug auf die angespannte Baukonjunktur vertrat er die Auffassung, die Ausschreibungen der Arbeiten zeitnah vorzunehmen: "Je zeitiger wir auf den Markt gehen, haben wir die Chance auf vernünftige Preise".
Die Generalsanierung umfasst die Erneuerung von Decken, Wänden und Böden, die Modernisierung des Lehrer- und Verwaltungsbereiches und der Fachräume, die energetische Sanierung der Gebäudehülle sowie neue Sanitäreinrichtungen. Im ersten Bauabschnitt werden die Fachräume Werken, Hauswirtschaft und Schulküche im Untergeschoss, die WC-Anlagen und das Lehrerzimmer saniert.
Ebenso erfolgen Arbeiten im ersten Obergeschoss. Der Maschinenraum für den Werkunterricht wird vergrößert, was Mehrkosten in Höhe von 20.000 Euro mit sich bringt. Als Bauzeit für den ersten Abschnitt veranschlagt Hamann bis zu zwei Jahre. In den Gesamtkosten von knapp acht Millionen Euro sind Möblierungs- und Ausstattungskosten von 440.000 Euro enthalten.
Die Gemeinde kann sich nun über reichliche Förderzusagen freuen. Aus dem Landessanierungsprogramm wurden Sulzfeld 1,9 Millionen Euro zugesagt. Des Weiteren fließen 1,4 Millionen aus dem Ausgleichsstock und 260.000 Euro aus dem Schulbauprogramm in die Kasse der Kommune. Die bereits im Jahr 2016 beschlossene Sanierung war vor dem geplanten Beginn der Arbeiten im Frühjahr 2017 auf Eis gelegt worden, da noch keine Zusagen für Fördermittel vorlagen und diese erst abgewartet werden mussten.



