Haushalt Sulzfeld 2017: 2,8 Millionen Euro für Schule und Krippe

Der Schuldenstand der Gemeinde klettert auf das Allzeithoch von 5,9 Millionen Euro – Die Personalkosten steigen weiter

17.02.2017 UPDATE: 18.02.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 29 Sekunden

Sulzfeld investiert 560 000 Euro für die Erweiterung der Kinderkrippe im Kindergarten Bürgerhaus und einen Steg vom OG zur höher gelegenen Wilhelmstraße. Foto: Brötzmann

Sulzfeld. (db) Der Gesamthaushalt der Ravensburggemeinde Sulzfeld beläuft sich im Jahr 2017 auf 14,3 Millionen Euro. 10,8 Millionen Euro davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt, 3,5 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt. Der Gemeinderat verabschiedete das Zahlenwerk jetzt einstimmig. "Wolle man für diesen Haushalt eine Überschrift finden", kommentierte Bürgermeisterin Sarina Pfründer das Werk, "so wären das die Worte Familienfreundlichkeit, Bildung und Betreuung."

Damit hob die Rathauschefin auf das Investitionsbudget des Vermögenshaushaltes ab, der für diese Bereiche insgesamt 2,8 Millionen Euro vorsieht. Allein 2,2 Millionen Euro davon entfallen auf die Sanierung der Blanc-und-Fischer-Schule. Der erste Bauabschnitt der mehrjährigen Maßnahme soll im Sommer 2017 starten. Einen früheren Sanierungsbeginn hält Pfründer nicht für realistisch, da die Gemeinde die Zuteilung der Fördergelder abwarten muss, um in den Genuss eines Zuschusses zu kommen. Durch den späten Sanierungsstart werde man das Budget von 2,2 Millionen Euro wohl nicht ausschöpfen, verdeutlichte Pfründer, die bei dieser Gelegenheit zu einem Kritikpunkt Stellung bezog: "Die Fachräume für Chemie wurden in der Planung vorgezogen, was die ursprüngliche Planung von 1,6 Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt nach oben trieb".

Neben der Investition in Sachen Bildung investiert die Gemeinde in die Kleinkindbetreuung, um als familienfreundliche Gemeinde der Nachfrage nach Krippenplätzen nachzukommen. Dazu soll eine weitere Krippengruppe im Kindergarten Bürgerhaus eingerichtet werden. Für den Umbau und eine Brücke zur Wilhelmstraße sind 560.000 Euro in den Haushalt eingestellt.

Zur Finanzierung der Investitionsmaßnahmen muss die Gemeinde ein Darlehen in Höhe von zwei Millionen Euro aufnehmen. Die kalkulierte Zuführungsrate vom Verwaltungshaushalt in Höhe von rund 790.000 Euro, sowie die zu erwartenden Zuschüsse reichen zur Finanzierung der Investitionen nicht aus. Der Verwaltungshaushalt in Höhe von 10,8 Millionen Euro ist gegenüber dem Vorjahr um 500.000 Euro gestiegen. Bei den Steuereinnahmen verzeichnet die Kommune einen leichten Anstieg auf 6,7 Millionen Euro.

Dennoch bleibt davon kaum etwas in der Kasse, denn auf der Ausgabenseite muss die Gemeinde bei den Umlageabführungen tiefer in die Tasche greifen. Zudem wirkt sich eine Personalkostensteigerung in Höhe von rund 250.000 Euro, insbesondere durch gestiegenen Personalbedarf beim Kindergarten, belastend auf den Haushalt aus. Wegen der Investitionen und einer schwierigen Finanzlage steigen die Schulden der Kommune auf ein Allzeithoch von 5,9 Millionen Euro an.

Damit ist jeder Einwohner der Gemeinde zum Jahresende 2017 statistisch mit 1236 Euro belastet. Andererseits verzichtet die Verwaltung auf einen Griff in den Sparstrumpf und verfügt für den Notfall über eine finanzielle Rücklage von 1,2 Millionen Euro.

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