Sinsheim

Was Dietmar Hopp wohl zu seiner Ton-Büste meinen würde

Bildhauerin Hilla Wolf-Wagner hat eine Ton-Büste des Mäzens angefertigt und als Dank an die Stadt übergeben

03.05.2021 UPDATE: 04.05.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 2 Sekunden
Künstlerin Hilla Wolf-Wagner hat die Büste von Dietmar Hopp an Oberbürgermeister Jörg Albrecht übergeben. Foto: Stadt Sinsheim

Sinsheim. (cbe/zg) Mit ihren Enkeln geht sie regelmäßig zur "Alla-hopp-Anlage". Und auch das Hospiz in Wiesloch sieht sie als Bereicherung an. Dietmar Hopp habe so viel für Sinsheim und die Region getan, sagt die Sinsheimer Künstlerin Hilla-Wolf-Wagner. "Es war mir wichtig, ihn zu würdigen." Getan hat sie dies auf jene Art und Weise, die sie am besten kann: Sie hat eine Büste aus Ton geschaffen. Am Tag des 81. Geburtstages von Dietmar Hopp hat sie die Skulptur des Ehrenbürgers an die Stadt übergeben.

Nachdem vor zwei Monaten alle ihre laufenden künstlerischen Projekte abgeschlossen waren, begann die 72-Jährige mit diesem Werk aus Ton. Rund drei bis vier Stunden am Tag widmete die Freischaffende ihrer Skulptur. "Ich bin jeden Tag ab 15 Uhr in meinem Atelier zu finden. Nicht nur die Herstellung war bei diesem Projekt sehr aufwendig, sondern auch das Aushöhlen erforderte sehr feines sowie akkurates Arbeiten", berichtet die Künstlerin. 14 Tage hat sie daran gearbeitet. Sie benötigte für den Tonkopf acht verschiedene Holzwerkzeuge, bevor er bei 1100 Grad Celsius für zwölf Stunden gebrannt wurde. Ebenso lange musste dieser auch wieder abkühlen. Zuvor musste er eine Woche lang trocknen.

Bei ihrer Arbeit hatte Wolf-Wagner kein spezielles Bild im Kopf, lediglich ein paar Fotografien aus der Zeitung, die sie schon vor Jahren sammelte, dienten als Vorlage für die Büste. Manche der Fotos zeigten Hopp von vorne, andere im Profil. Was auf diesen Fotos zu sehen ist, habe sie ins Dreidimensionale übertragen müssen, erklärt die Künstlerin die Herausforderung. Ein Foto von Hopps Hinterkopf hatte sie nicht. Da habe sie sich dann am Kopf ihres Mannes orientiert.

Beim Blick auf die Skulptur wird klar: Es ist ein Bildnis von Hopp aus jüngeren Jahren. Sie habe ihn so abbilden wollen, wie er vor etwa 20 Jahren ausgesehen hat, erklärt Wolf-Wagner. Wichtig war ihr, dass das Projekt eine Überraschung wird. Oberbürgermeister Jörg Albrecht hat als erster davon erfahren. Und er sei "sehr erfreut" gewesen, berichtet die Künstlerin.

"Hilla Wolf-Wagner ist eine beeindruckende Leistung auf einem hohen künstlerischen Niveau geglückt. Obwohl es schon Straßen, Anlagen und ein Stadion gibt, die nach unserem Ehrenbürger benannt wurden, ist diese Figur etwas ganz Besonderes", zeigt Albrecht seine Wertschätzung und bedankt sich.

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Obwohl Wolf-Wagner in Norddeutschland aufwuchs, ist Sinsheim ihre Wahlheimat. "Mit dieser Skulptur möchte ich nicht nur Dietmar Hopp für sein Engagement danken, sondern auch der Stadt Sinsheim. Wir fühlen uns hier in Sinsheim so wohl. Deshalb überlasse ich dieses Werk gerne der Stadt zum Verbleib", sagte sie bei der Übergabe der Skulptur an Albrecht. Diese wird künftig vor dem Büro des Oberbürgermeisters stehen.

Hopp selbst weiß von der Büste, Albrecht hat ihm ein Foto geschickt. Er habe sich bedankt, berichtet der OB. "Es würde mich interessieren, was er dazu sagt", erklärt Wolf-Wagner auf Nachfrage. Und was würde sie machen, wenn er auf sie zukommt und sich eine solche Büste wünscht? "Ich wäre nicht abgeneigt", sagt sie. "Ich erwarte das aber überhaupt nicht", betont sie sogleich. Wäre es denn einfacher für sie gewesen, wenn Hopp in ihrem Atelier Modell gesessen wäre? Ja, sagt die Künstlerin. "Aber das mache ich nicht so gerne. Denn das dauert." Minimum zwei Tage.

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