Sinsheim

Neue Debatte um altes SNH-Kennzeichen

Wäre das SNH-Nummernschild Werbung für die Erlebnisregion?

07.07.2017 UPDATE: 09.07.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 42 Sekunden

Vor allem auf alten Traktoren findet sich das alte SNH-Kennzeichen noch. Im Gemeinderat schlug der Sinsheimer Jens Jochen Roth eine Wiedereinführung vor. Foto: Michael Endres

Von Christian Beck

Sinsheim. Auf wenigen Traktoren oder landwirtschaftlichen Anhängern ist es noch zu sehen: Die Rede ist vom Kennzeichen "SNH". Auf 214 Fahrzeugen im Rhein-Neckar-Kreis prangen noch diese drei Buchstaben. Doch es könnten wieder mehr werden, zumindest theoretisch. In der jüngsten Gemeinderatssitzung machte sich der Sinsheimer Jens Jochen Roth für eine Wiedereinführung stark. Die RNZ fragte nach, wie erfolgversprechend die Idee ist.

Ganz neu ist die Debatte um das regionale Kennzeichen nicht: Am 7. Februar 2012 hatte der Hauptausschuss einstimmig beschlossen, der "Gmünder Erklärung zur Änderung der Fahrzeug-Zulassungsverordnung" beizutreten. Sie spricht sich für eine Wiedereinführung ehemaliger Kennzeichen aus. Einen offiziellen Antrag für ein SNH-Kennzeichen stellte Sinsheim beim Rhein-Neckar-Kreis jedoch nicht.

Das wiederum kann Roth nicht verstehen. Ihm geht es nicht um "alte Zöpfe", wie er es nennt. Vielmehr sieht er ein SNH-Kennzeichen als wichtigen Teil des gerade beschlossenen Tourismuskonzepts "Sinsheimer Erlebnisregion". Schließlich sei für viele Eltern und deren Kinder das Erraten der Kennzeichen ein beliebter Spaß auf langen Urlaubsfahrten. "So könnten wir Sinsheim mit den Autos in die weite Welt tragen", erklärt er auf RNZ-Nachfrage. Und auch ein Bus der Hoffenheim-Fußballer mit SNH-Kennzeichen sei ein toller Botschafter der Region.

Bereits im Jahr 2011 hatte die Fachhochschule Heilbronn eine Befragung unter Sinsheimern vorgenommen: 64 Prozent der 280 befragten Personen sprachen sich damals für das SNH-Kennzeichen aus. Auffällig: Unter den 16- bis 30-Jährigen befürworteten fast 82 Prozent das regionale Nummernschild. Diesen Eindruck kann Roth bestätigen: "Viel positive Rückmeldung" bekomme er für sein Anliegen.

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Im Gemeinderat war die Rückmeldung dagegen praktisch nicht vorhanden. Kein einziger Stadtrat reagierte, als Roth den Vorschlag in der aktuellen Viertelstunde für Einwohner unterbreitete. Etwas enttäuscht sei er im Nachhinein von der fehlenden Rückmeldung. Er frage sich, was der Grund sei, dass hier nichts unternommen werde.

"Absolut nachvollziehen" kann Oberbürgermeister Jörg Albrecht Roths Idee, wie er auf Nachfrage mitteilt. Allerdings betont der OB ebenso, dass die Nachfrage seines Erachtens eher gering sei: "Ich glaube nicht, dass das ein großes Thema ist." Und schließlich schätzt Albrecht, dass Bemühungen keinen Erfolg haben würden: "Ich schätze, der Rhein-Neckar-Kreis wird das ablehnen."

In der Tat ist Landrat Stefan Dallinger kein Fan des Vorschlags, regionale Kennzeichen einzuführen. "Das HD-Kennzeichen hat sich nun schon seit vielen Jahren im Rhein-Neckar-Kreis und in der Metropolregion bewährt", findet er. "Es wäre kontraproduktiv, wenn wir auf der einen Seite die Metropolregion Rhein-Neckar stärken wollen und auf der anderen Seite wieder regionale Kennzeichen einführen würden." Zudem würde den Mitarbeitern in den Kfz-Zulassungsstellen des Kreises zusätzlicher Verwaltungsaufwand entstehen.

Die Chancen für eine Wiederkehr des SNH-Kennzeichen stehen also eher schlecht. Albrecht verspricht jedoch, im Kreistag das Thema bei nächster Gelegenheit noch einmal anzusprechen.

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