Den Weg fürs SNH-Kennzeichen frei gemacht

Sinsheim. Rätlicher Hauptausschuss stimmte übereinstimmend für Wiedereinführung - Die Stadt soll aber nicht mit Kosten belastet werden

09.02.2012 UPDATE: 09.02.2012 08:50 Uhr 1 Minute, 32 Sekunden
Sinsheim. (mw) Die Wiederbelebung des KFZ-Kennzeichens SNH, das von 1956 bis zur Auflösung des Altkreises Sinsheim 1973 galt, derzeit noch als Altkennzeichen geführt wird, ist kein Wunschdenken mehr.

Der rätliche Hauptausschuss befasste sich jetzt mit dem Thema und stellte die Weichen dafür in überraschender Übereinstimmung. Hintergrund ist die Initiative des Heilbronner Professors für Volkswirtschaftslehre und Destinationsmanagement, Dr. Bochert.

Nach dessen Erfahrungen stößt die Wiedereinführung von Altkennzeichen auf großes Interesse bei Städten, nicht nur im Südwesten. Mit einer bundesweiten Studie hat der Wissenschaftler die Bürger nach ihrer Meinung befragt. Bei der Befragung am 5. November 2011 in Sinsheim stieß die Heilbronner Initiative auf breite Zustimmung. Hier wurden 280 Personen befragt. 64 Prozent der Befragten stimmten der Wiedereinführung des SNH-Kennzeichens zu: Lediglich 24 Prozent lehnten ab. Erstaunlich ist, dass in der Altersgruppe der 16- bis 30-Jährigen die größte Zustimmung zum alten Kennzeichen mit knapp 82 Prozent gezählt wurde.

Aus der Befragung leitet die Initiative ab, dass das HD-Kennzeichen "nicht offensiv abgelehnt" werde. Die Zustimmung zum SNH erfolge vielmehr aus der "sehr positiven Neigung zur Stadt." Deren Imagegewinn der letzten Jahre lasse sich in einem "zunehmenden Selbstbewusstsein bezüglich der Marke Sinsheim" festmachen. Das Kennzeichen mit Ortsbezug leiste "einen wesentlichen Beitrag" zur Identifikation, verbessere "die Chancen im regionalen Marketing."

Inzwischen gibt es ein Städtebündnis, die "Gmünder Erklärung", die von 13 Städten in Baden-Württemberg, von Buchen über Donaueschingen, Öhringen bis Überlingen unterzeichnet wurde und für die Rückkehr zu den Altkennzeichen eintritt. Auch das Land befürwortet die Altkennzeichen, heißt es in der Vorlage für den Hauptausschuss. Nach den Entscheidungen der Verkehrsministerkonferenz im April und Oktober 2011 bestehe "eine echte Chance für die Wiedereinführung der historischen Kennzeichen."

Der Städtetag Baden-Württemberg geht davon aus, dass der Bundesrat noch im Frühjahr positiv darüber entscheidet und damit zu rechnen ist, das zum Frühsommer die rechtlichen Grundlagen auf Bundesebene geschaffen sind.

"Eigentlich haben wir andere Problem ", meinte OB Rolf Geinert zum Thema, bestätigte die Umfrage der Initiative in Sinsheim. Die Stadt werde für Altkennzeichen, wenn die Rechtgrundlagen auf Bundesebene geschaffen sind, in der Form eines Antrag tätig werden müssen. Außerdem sollten die Räte darüber befinden, ob die Stadt der Gmünder Erklärung beitritt, wofür einstimmig votiert wurde.

CDU-Fraktonschef Friedhelm Zoller betonte wie sein Kollege Harald Gmelin (FW), dass die Stadt weder für den Beitritt zum Gmünder Bündnis noch bei der Wiedereinführung des SNH-Kennzeichens mit Kosten belastet werden dürfe.

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