Gemeinde treibt Sanierungskonzept voran
Förderprogramm soll bei Ortssanierung helfen - Auch am Ideenwettbewerb "Quartier" 2020 nimmt die Ravensburggemeinde teil

Der Förderantrag beim Land soll mehr Schwung in das Gemeindeentwicklungskonzept bringen. Einer der Sanierungsschwerpunkte soll die Burgstraße werden. Foto: Brötzmann
Sulzfeld. (db) Die Ravensburggemeinde bewirbt sich um Gelder aus dem Bund-Länder-Förderprogramm "Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzepte" (ISEK) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Damit soll mehr Schwung in das Gemeindeentwicklungskonzept kommen, das der Sulzfelder Gemeinderat bereits im Jahr 2011 aufgestellt hat.
In vielen Klausurtagen des Gremiums wurde die Thematik einer zünftigen Ortsentwicklung und Ortskernsanierung analysiert, auch wurden Ziele und Maßnahmen zum Erhalt und zur Verbesserung der Lebensqualität in Sulzfeld zusammengestellt. Das daraus entwickelte Konzept dient nun als Grundlage zur Teilnahme am ISEK-Programm, welches eine konkrete Beteiligung der Bürgerschaft vorsieht.
Zudem muss das Entwicklungs- und Sanierungsgebiet räumlich genau definiert sein. Dazu stellte Bürgermeisterin Sarina Pfründer auf der jüngsten Gemeinderatssitzung einen geografisch abgegrenzten Plan für den Ortskern vor. Demnach soll sich das Sanierungsgebiet vom Amalienhof bis zum Bürgeraus erstrecken. Als Sanierungsschwerpunkte gelten die Erweiterung und die Sanierung des evangelischen Kindergartens, das historische Rentamt und das Rathaus einschließlich der Schaffung von zusätzlichen Parkplätzen für die Ortsmitte. Weitere Schwerpunkte sind der Erholungsraum Gänsweide, das Gebiet zwischen dem Alten- und Pflegeheim Gänsweide und der Mühlbacher Straße als mögliches neues innerörtliches Wohngebiet, Parkmöglichkeiten am Bürgerhaus einschließlich der Wilhelmstraße sowie Straßensanierungen der Burgstraße, der Blumenstraße und der Friedrichstraße einschließlich Zugang zum Kohlbach.
Im Zuge einer öffentlichen Beteiligung können die Bürger ihre Anregungen einbringen. Dazu schreibt das Förderprogramm die Einrichtung eines sogenannten Bürgercafés vor. Bürgermeisterin Pfründer geht davon aus, dass sich zwischen 20 und 100 Einwohner beteiligen. Der noch einzurichtende Arbeitskreis kann mehrfach tagen. Innerhalb des Förderrahmens hat die Gemeinde Gestaltungsspielraum, so dass auch Direktzuschüsse für private Objekte möglich sind.
Zur Durchführung des Bewerbungsverfahrens nimmt die Gemeinde ein Angebot der LBBW-Kommunalentwicklung in Anspruch. Diese beinhaltet die vorbereitenden Untersuchungen, das Management der Bürgerbeteiligung und die Antragstellung zur Sanierungsförderung. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 30.000 Euro. Der Beratungsumfang ist zu 60 Prozent förderfähig.
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Der Zeitplan sieht vor, dass das Grobkonzept für das Entwicklungsgebiet bis zum Oktober steht. Dieses soll in einer Bürgerversammlung am 14. November vorgestellt werden. Im Januar 2018 folgt eine Fragebogenaktion. Die Aufnahme in das Förderprogramm kann im Idealfall im März oder April 2018 erfolgen, schätzt Bürgermeisterin Pfründer. Sie schlug überdies vor, auch am Ideenwettbewerb "Quartier 2020" des Ministeriums für Soziales und Integration teilzunehmen. Hier werden ebenfalls eine Bürgerbeteiligung sowie die Einbeziehung von Sozialkomponenten in das einzureichende Konzept vorausgesetzt. Den Teilnehmern winken Preisgelder bis zu maximal 100.000 Euro pro Bewerbung. Der Rat gab für alle vorgeschlagenen Punkte dieser Tageordnung grünes Licht.



