Sinsheim

Die beiden Steinsfurter Häuser wurden regelrecht durchgesägt

Wo viele Jahre die Bahnhofsgaststätte stand will ein Projektentwickler Mehrfamilienhäuser bauen

04.08.2020 UPDATE: 05.08.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 21 Sekunden
Von der ehemaligen Bahnhofsgaststätte steht nur noch der Anbau. Foto: Alexander Becker

Sinsheim-Steinsfurt. (abc/tk) Die Bahnhofsgaststätte von Steinsfurt ist endgültig Geschichte. Ein Anbau bleibt vorerst stehen. Nach dem Abbruch auf dem Grundstück in der Ansbachstraße 31 soll im Lauf der kommenden 18 Monate ein Mehrfamilienhaus entstehen, dessen symbolischer erster Spatenstich jetzt im Kreis einiger Ortschaftsräte erfolgt ist.

Acht Wohnungen in drei Stockwerken sind geplant, wie Vertreter der Josef Christof Immobilien und Projektentwicklung aus Heilbronn-Sontheim schildern. Hinzu kommen Garagen im Untergeschoss der Anlage. Die Appartements sind etwa 80 bis 130 Quadratmeter groß.

Auf dem Grundstück der ehemaligen Bahnhofsgaststätte wollen Josef Christof Demir und Umut Altun (2.u.3.v.r.) Wohnungen bauen. Foto: Alexander Becker

Wer sich der künftigen Baustelle nähert, dem fällt sofort das Nebengebäude auf, das wohl noch einige Zeit stehen bleiben wird. Beim Abbruch der Gaststätte, an welcher das Gebäude direkt angebaut war, schrillten bei Teilen der Bevölkerung die Alarmglocken. Manch einer fühlte sich an die Ereignisse erinnert, die sich im Sommer 2018 in der Sinsheimer Hauptstraße 82/84 zugetragen hatten: Beim Abbruch erwies sich damals, dass ein Haus nicht standsicher war. Es drohte einzustürzen. Über lange Zeit hinweg wurde über Anwälte kommuniziert, es ging um die Schuldfrage und darum, wer für den entstandenen Schaden aufkommt.

Ein solches Unterfangen, bei dem zwei Häuser getrennt werden, erfordere Fingerspitzengefühl und Erfahrung bei den Abbrucharbeiten, lässt man in Steinsfurt durchblicken: "Unser Abbruchunternehmer hat alles souverän erledigt", sagt Josef Christof Demir, Geschäftsführer des Sontheimer Unternehmens. "Bis jetzt gibt es keine Probleme." Das Haus sei regelrecht durchgesägt worden.

Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Umut Altun und dessen Kirchardter Firma "Modern Living Wohnbau", will er am Steinsfurter Bahnhof "ein innovatives Konzept in Sachen Gebäudetechnik" mit moderner Architektur zusammenbringen, "die sich in das Spannungsfeld einfügt, aber trotzdem selbstbewusst dasteht", wie Architekt Wolfgang Künzel aus Bad Rappenau das Projekt beschreibt.

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Auch die Nachbarimmobilie würde man gerne kaufen, schildern Demir und Altun. Wenn auch deren Eigentümer "im Moment nicht greifbar" sei, bemühe man sich um einen Ankauf, um auch den noch stehenden Gebäudeteil abzubrechen. "Ein weiteres Mehrfamilienhaus" sei in diesem Fall die Planung der Firmen.

Um den Baukörper kümmert sich eine weitere Firma aus dem Kraichgau, die Gemminger "ATE Stabilbau". Auch ohne einen Abbruch des Nebengebäudes könnten Garagen und Stellplätze in ausreichender Anzahl gebaut werden.

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