Sinsheim

Die Kraichgau-Realschule wird später saniert

Stadt hat momentan zu wenig Geld - Lehrer reagieren mit Verständnis und Enttäuschung

01.06.2020 UPDATE: 02.06.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 32 Sekunden
Viel Holz in den Fluren der Kraichgau-Realschule entspricht nicht den aktuellen Brandschutzvorgaben. Archiv-Foto: C. Beck

Sinsheim. (cbe) Die Vorfreude bei Schülern und Lehrern war groß, berichtet Rektor Holger Gutwald-Rondot. Nun habe sich neben Verständnis auch Enttäuschung breit gemacht. Denn jüngst wurde bekannt: Die Sanierung der Kraichgau-Realschule beginnt nicht wie ursprünglich geplant im Sommer. Vor dem Hintergrund der Corona-bedingt deutlich zurückgegangenen Einnahmen im städtischen Haushalt verschiebt sich die Sanierung um mindestens ein Jahr. Bei einer Bauzeit von mindestens eineinhalb Jahren wären die Arbeiten dann frühestens Pfingsten 2023 abgeschlossen, erklärt Baudezernent Tobias Schutz auf RNZ-Nachfrage.

Ob dann, ein Jahr später, die Handwerker anrücken, ist allerdings noch nicht sicher – es dürfte wohl davon abhängen, ob sich bis dahin die Einnahmesituation verbessert hat. Aktuell deuten die Planungen zudem darauf hin, dass die Sanierung teurer wird: Laut Schutz war man zunächst von acht Millionen Euro ausgegangen. Nun sei wohl eine weitere Million Euro nötig. Gutwald-Rondot sieht durchaus, dass ein Unterfangen in dieser Größenordnung in finanziell angespannten Zeiten sehr viele Mittel binden würde. Er hofft deshalb, dass es weitere Fördermittel geben wird, beispielsweise von Seiten des Landes.

Denn Sanierungsbedarf besteht durchaus, sagt der Rektor: Der älteste Teil der Schule wurde im Jahr 1978 gebaut, der erste Anbau vier Jahre später. Und in einigen Bereichen hat sich seitdem nichts getan, beispielsweise bei den Toiletten. Schüler wie Lehrer berichten von einem unangenehmen Geruch, der kaum in den Griff zu bekommen sei. Und der Rektor erzählt: "Nach den Ferien müssen wir das Wasser an allen Hähnen eine Weile laufen lassen. Was rauskommt, ist rot." Auch Schutz hält eine Sanierung für geboten – immer wieder müssten Rohre geflickt werden. Darüber hinaus muss der Brandschutz auf den aktuellen Stand gebracht werden.

Ein Lichtblick sei, dass der Architekt weiterplanen darf, betont Gutwald-Rondot. Zudem werde überlegt, ob die beiden Bauabschnitte nicht auf einmal, sondern nacheinander saniert werden. "Wir können mit beiden Varianten gut leben", sagt der Rektor. "Wichtig wäre aber, dass es los geht." Danach werde die ganze Schule einen zusätzlichen Schwung erfahren, glaubt Gutwald-Rondot.

Laut Schutz soll noch in diesem Jahr eine Vorlage zum weiteren Vorgehen in punkto Kraichgau-Realschule in den Gemeinderat kommen. Denn entscheiden müsse natürlich das Gremium. Der Baudezernent ist in den vergangenen Tagen aber skeptisch geworden, wenn es um große Projekte geht. Denn in der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde vieles in den Haushalt 2021 geschoben. Doch dort warten bereits weitere Projekte. Und ob die städtischen Einnahmen bis dahin wieder fließen, könne momentan noch niemand sicher beurteilen.

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