Kraichgau-Realschule Sinsheim

Standard soll mit Containern gehalten werden

Sanierung der Kraichgau-Realschule für 8,1 Millionen Euro steht an - Baubeginn noch unklar

14.09.2018 UPDATE: 16.09.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 53 Sekunden

Unter anderem die Aula der Kraichgau-Realschule soll nach der geplanten Sanierung deutlich heller und freundlicher wirken. Foto: Christian Beck

Von Christian Beck

Sinsheim. Rund 8,1 Millionen Euro soll die Sanierung des ältesten Teils der Kraichgau-Realschule kosten, zu Beginn der kommenden Sommerferien könnte der Umbau beginnen. Nachdem das Thema auf Antrag der SPD-Fraktion im Juli vom Gemeinderat in den Ausschuss für Technik und Umwelt verwiesen worden war, beschäftigte dieser sich in seiner jüngsten Sitzung noch einmal ausführlich damit. Dabei wurde deutlich: Zahlreiche Schüler müssen dann für mindestens eineinhalb Jahre in Containern unterrichtet werden.

Wer sich in der Realschule umschaut, findet einige Provisorien - offene Decken oder eine behelfsmäßige Brüstung, die Schüler im ersten Stock vor einem Sturz in die Aula bewahrt. Laut Schulleiter Holger Gutwald-Rondot handelt es sich dabei um Maßnahmen, die Vorerkundungen geschuldet sind. Denn eigentlich sollten einige kleine Maßnahmen vorgenommen werden: "Mit der Toilettensanierung fing alles an", erinnert sich Gutwald-Rondot.

Nun hat sich der Ausschuss für einen großen Wurf ausgesprochen: Fenster, Rohrleitungen, Elektrik, Ausstattung für die Fachräume - laut Baudezernent Tobias Schutz herrscht hier Handlungsbedarf. Besonders dringend: die Toiletten. Schüler bemängelten hier immer wieder Uringestank, der laut Schutz auf das Alter der Installationen zurückzuführen ist. Deutlich heller und freundlicher sollen Aula und Gänge werden, dort sind momentan noch Ziegelwände und dunkle Fliesen verbaut. Außerdem soll eine spezielle Decke den Lärm, den viele Schüler verursachen, teilweise schlucken.

Ein großes Thema ist außerdem der Brandschutz: Viel Holz in Decken und Gängen gilt als Risiko und soll verschwinden. Statt Neonröhren sollen LED-Leuchten installiert werden, ein Aufzug ist vorgesehen. Und ein paar Schadstoffe finden sich auch in der Kraichgau-Realschule, erklärte Schutz auf Nachfrage von SPD-Rat Jürgen Schön. PCB sei kein Thema, wohl aber Asbest in gebundener Form, zum Beispiel als Kleber in Böden, im Lack oder in Verkleidungen. Gesundheitsschädlich sei all dies aber nur, wenn diese Bauteile ausgebaut oder bearbeitet würden, versicherte Schutz.

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"Der erste Eindruck beim Wettbewerb um Schüler ist total wichtig", befindet Oberbürgermeister Jörg Albrecht. Deshalb sei es von großer Bedeutung, dass die Schulen in einem sehr guten Zustand sind. Die Räte sehen dies ähnlich, stimmten den Sanierungsplänen zu. Am 25. September kommen diese erneut auf die Tagesordnung des Gemeinderats. "Und ich habe keine Zweifel, dass dann zugestimmt wird", erklärte Gutwald-Rondot auf RNZ-Nachfrage.

Noch nicht völlig klar ist der Beginn der Baumaßnahme: Frühestens in den Pfingstferien könnte sie starten, der Schulleiter und seine Kollegen bevorzugen jedoch die Sommerferien, da dann die mündlichen Prüfungen noch in gewohnter Umgebung stattfinden könnten.

15 Klassen müssen während der Bauzeit in Containern untergebracht werden, die hinter der Schule aufgestellt werden sollen. Laut Schutz sind drei Container pro Klasse sowie weitere für Flure notwendig: "Das gibt eine kleine Burg." Und sie soll laut Gutwald-Rondot gut ausgestattet sein, Beamer inklusive. "Wir wollen in der Zeit des Umbaus den Standard halten", betont der Schulleiter. Was die Fachräume anbelangt, sollen Schüler voraussichtlich jene am Wilhelmi-Gymnasium sowie an der Theodor-Heuss- und der Carl-Orff-Schule nutzen können.

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