Corona-Fälle an der Theodor-Heuss-Schule
Insgesamt gibt es seit Freitag 11 neue Fälle. 46 Kinder befinden sich derzeit in Quarantäne.

Sinsheim. (tk) Die Zahl der Corona-Infektionen im Stadtgebiet von Sinsheim ist seit Freitag, 9. Oktober, um elf Fälle auf 15 gestiegen. Dies meldet das Gesundheitsamts. Unterdessen wurde klar, dass es an der Theodor-Heuss-Schule in der Kernstadt zwei Infektionsfälle gibt. Die Gemeinschaftsschule mit ihren rund 650 Schülern gab dies auf ihrer Internetseite bekannt.
Betroffen sind eine vierte und eine neunte Klasse. Bei beiden ist von jeweils einem bestätigten Fall die Rede. Noch am Sonntag wurden Eltern vom Gesundheitsamt über zwei Schreiben informiert. Unterschieden wird darin, ob Kinder direkten Kontakt zu Infizierten hatten und als Kontaktpersonen der Kategorie 1 gelten oder nicht. Die nach Schulangaben 46 Kinder, die als solche Kontaktpersonen ermittelt wurden, stünden "unter behördlich angeordneter Quarantäne", heißt es.
Sie müssten "ab sofort zuhause bleiben" und sich dort "nach Möglichkeit von den anderen Familienmitgliedern separieren", also "getrennt schlafen und auch die Mahlzeiten getrennt einnehmen". Falls die "vollständige Separierung" aus Altersgründen nicht möglich sei, empfiehlt die Behörde "eine Bezugsperson zu bestimmen, die sich mit dem Kind vom Rest der Familie separiert". Hierdurch werde das Ansteckungsrisiko reduziert.
Über einen Internet-Link müssen Eltern außerdem Rechenschaft ablegen und "zweimal täglich gemessene Körpertemperatur sowie eventuell bestehende Symptome" eintragen. Alle Kontaktpersonen der Kategorie 1 wurden verpflichtet, sich "ab dem fünften Tag nach dem letztem Kontakt" einem Test zu unterziehen. Termine würden per Mail verschickt. Verwunderlicher Weise gelten laut dem Schreiben jedoch für "die restlichen Mitglieder" der Familie, wie etwa Geschwister, "aktuell keine behördlich angeordneten Einschränkungen", allerdings wird "eine Minimierung von Sozialkontakten" empfohlen. Das von einem "Ermittlungsteam" unterzeichnete Schreiben stellt eine Telefonnummer bereit, falls vor dem Abstrichtermin Symptome auftreten.
Ein zweites Schreiben des Amts ging an Eltern, deren Kinder nach aktuellem Stand keinen engen Kontakt zu Erkrankten hatten, nicht als Kategorie 1-Kontakt eingestuft würden und für die keine behördlich angeordneten Quarantäne-Maßnahmen gelten würden. Hier sei "nicht von einem deutlich erhöhten Erkrankungsrisiko auszugehen". Im zweiten Schreiben ist lediglich von einem bestätigten Infektionsfall in der Einrichtung die Rede, nicht von zwei Fällen. Neben den Schülern sind auch sieben Lehrkräfte der Schule in vorsorglicher Quarantäne.
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Das Landratsamt antwortet lapidar und in knappen Sätzen zur Anfrage der RNZ nach Details zum Anstieg der Zahlen in Sinsheim sowie zu den Fällen an der Theodor-Heuss-Schule. Die Ermittlungen liefen noch. "Eine eindeutige Verbindung" zwischen diesen und dem Anstieg der Fallzahlen in Sinsheim sei "momentan nicht erkennbar". Teilweise seien "Familien mit mehreren Mitgliedern" betroffen.
Sinsheim hat 35.500 Einwohner. Am Montag gab es 15 Infizierte, über deren Gesundheitszustand man nichts weiß. An der GRN-Klinik, die für den Großraum zwischen Aglasterhausen und Bad Rappenau, Eppingen und Wiesloch zuständig ist, gab es zur selben Zeit Drei Verdachtsfälle und eine bestätigte Infektion. Covid-19 Fälle auf der Intensivstation gab es – im Gegensatz zur Vorwoche – nicht. Ein leichter Anstieg der Infektionen lässt sich in den Umlandgemeinden beobachten: In Eschelbronn und Waibstadt waren zwei Fälle bekannt, in Reichartshausen drei Fälle. Einen Fall gab es in Neckarbischofsheim.