Schnelles Internet in Eschelbronn

Noch reicht es nicht für den Breitbandausbau

Bei einer Infoveranstaltung wurde deutlich: Kurz vor der Entscheidung fehlen der BBV noch Verträge

28.03.2018 UPDATE: 29.03.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 15 Sekunden

Symbolfoto: dpa

Eschelbronn. (rw) Am heutigen Donnerstagabend will man sich entscheiden, ob der Glasfaserausbau in Eschelbronn gestartet wird oder nicht. Dies kündigte Arno Maruszcyk, Manager Cluster-Entwicklung der BBV Deutschland auf einer gut besuchten Informationsveranstaltung an. Und auch Bürgermeister Marco Siesing ging in eindringlichen Worten auf die Bedeutung der Zukunftstechnologie Glasfaser ein, die kompromisslos sei, weil es keine Alternativen gebe.

Die vorhandene Bandbreite sei momentan und auch in der Zukunft viel zu gering, um als Gemeinde wettbewerbsfähig zu bleiben. Aber diese sei in den kommenden Jahren nicht in der Lage, die notwendige Infrastruktur aufzubauen. "Die öffentliche Hand ist damit einfach überfordert", so der Bürgermeister. Er ging auch auf das jüngste Angebot der Telekom ein, die sich im Ort engagieren will. Aber deren Brückentechnologie, das so genannte "Vectoring", sei nur eine Übergangslösung: "Es lindert die Not, aber die Lösung ist es nicht."

Arno Maruszcyk stellte noch einmal das BBV-Angebot unter der Überschrift "Glasfaser - Ohne Kompromisse" vor und machte deutlich, dass BBV komplett ausbauen will - oder gar nicht. Es fehlten aber noch rund 100 Verträge. Maruszcyk sieht die BBV im Schulterschluss mit dem Zweckverband "fibernet" des Rhein-Neckar-Kreises, deren Arbeit in den letzten Jahren nicht umsonst gewesen sei. Für alle Beteiligten erkennt er eine "Win-Win-Situation". BBV wolle die Backbone-Hauptleitung langfristig anmieten, dies sei nicht gerade billig.

Mit rund 18 Monaten sei der Zeitraum des Glasfaserausbaus sehr überschaubar. Spätestens im Herbst 2019 will man damit fertig sein, wobei der Ort in der Zeit der Ausbauphase keineswegs lahmgelegt werde. Zu den Abmahnungsschreiben des Mitanbieters Overturn an die Bürgermeister in der Region bemerkte Maruszcyk nur, dass es schade sei, dass man so miteinander umgeht.

Bei der abschließenden Diskussionsrunde wurde deutlich, dass sich die Mehrheit der Bürger diese sich jetzt bietende Chance nicht verbauen lassen will. Warum trotzdem die Vertragsabschlüsse nur sehr schleppend zustande kommen, ist vielen unerklärlich. "Der Bürger ist träge", meinte ein Zuhörer, und forderte dazu auf, dass jeder in der noch verbleibenden Zeit bei Freunden, Verwandten und Nachbarn aktiv Werbung für das Projekt macht.

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