Schnelles Internet in Eschelbronn

Kunden wollen nicht in die "Leerröhre" schauen

Steiniger Weg bis zur Fertigstellung des Breitbandnetzes - Unternehmen BBV Deutschland zieht zur Zeit in Eschelbronn alle Register

22.02.2018 UPDATE: 23.02.2018 06:00 Uhr 2 Minuten

Vertriebsleiter Wolfgang Ruh sowie Dietmar Husz und Uwe Schneider (v.l.) sind zuversichtlich, den Glasfaserausbau verwirklichen zu können. Foto: Roland Wolf

Von Roland Wolf

Eschelbronn. Seit gut zwei Wochen ist "BBV Rhein-Neckar" jetzt in der Vorvermarktungsphase für ein flächendeckendes Glasfasernetz in Eschelbronn. Bei Eiseskälte führen die beiden Vertriebsmitarbeiter Dietmar Husz und Uwe Schneider in ihrem BBV-Mobil Beratungsgespräche, verteilen Informationsmaterial und machen Termine.

Die Zeit läuft, denn bis zum 31. März müssen 520 Verträge abgeschlossen sein, dann erst rechnet sich für BBV der Ausbau und dann will man loslegen. Der Sommer 2019 wird als Ziel für die Fertigstellung des Breitbandnetzes angepeilt, aber bis dahin ist es ein steiniger Weg.

Das spüren die Vertriebsleute bei jedem Gespräch, das sie mit den Eschelbronnern führen. "Die Resonanz der Bürger auf das Angebot der BBV ist sehr groß", sagt Dietmar Husz, aber sie wollen auch genau informiert sein und stellen daher Fragen in alle Richtungen.

Die zweijährige Vertragsbindung, die monatlichen Kosten, die Übertragungsgeschwindigkeiten, die Installation des Hausanschlusses oder die Wechselmodalitäten vom bisherigen Anbieter zu BBV: Das sind nur einige der Themen, die immer wieder angesprochen werden. Privatkunden setzen andere Prioritäten als Gewerbetreibende oder Vereine, und der Kenntnisstand der Bürger, die sich im Vorbeigehen "nur mal informieren wollen", ist ganz unterschiedlich. Aber man ist darauf vorbereitet und versucht, alle Unklarheiten zu beseitigen. Bei Bedarf werden Termine am Abend zu Hause vereinbart, Firmen werden aufgrund der größeren Komplexität und der anderen Ansprüche in den Geschäftsräumen beraten.

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Beim Privatkunden ist vor allem der Anbieterwechsel ein ständiges Thema, das ihn umtreibt. Für einen langjährigen Telekom-Kunden ist eine Vertragskündigung eine Sache, die er erst nach reiflicher Überlegung vollzieht. Einige sprechen das "Vectoring" des Bonner Magenta-Riesen an, eine Technologie aus der Kombination von Glasfaser- und Kupferkabeln: Stimmt es, dass diese Technologie von vorgestern und für die Zukunft einer stetig wachsenden Digitalisierung nicht leistungsfähig genug ist? Werden hier dicht besiedelte Gebiete nur notdürftig hochgepäppelt?

Ein anderes oft angesprochenes Thema ist der Zweckverband "fibernet" des Rhein-Neckar-Kreises. "Von denen habe ich schon lange nichts mehr gehört", sagt ein Hausbesitzer, der direkt an der Trasse der Backbone-Hauptleitung liegt und der sich seinen Hausanschluss mit einem Leerrohr 500 Euro hat kosten lassen. Von der Untätigkeit des anfänglich hochgelobten Zweckverbandes ist er nur noch enttäuscht und wird wohl den Vertrag mit BBV unterschreiben. Die 500 Euro ist er aber los, und er schaut jetzt im wahrsten Sinne des Wortes in die "Leerröhre", wofür er sich das Geld hätte sparen können.

So reiht sich eine Frage an die andere, und jeder setzt andere Schwerpunkte bei seiner persönlichen Bewertung des Angebots.

Zur Runde gesellt sich BBV-Vertriebsleiter Wolfgang Ruh hinzu, der die Marktlage in Eschelbronn positiv beurteilt. "Nach gut zwei Wochen haben wir etwa über 100 Verträge abgeschlossen", sagt er. Das stimmt ihn durchaus optimistisch. Es sind noch fünf Wochen Zeit, und gegen Ende der Vorvermarktungsphase erwartet er noch einmal einen deutlichen Schub.

Bürgermeister Marco Siesing unterstützt das Vorhaben der BBV mit aller Kraft. Er will vom 25. Februar bis zum 25. März jeden Sonntag im Rathaus von 14 Uhr bis 16 Uhr eine "Bürgersprechstunde Breitband" anbieten, "um bei der doch hohen Komplexität etwas Licht ins Dunkel zu bringen."

Auch darüber hinaus will er für Beratungsgespräche mit dem Bürger zur Verfügung stehen.

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