Das kommt auf die Bahn-Kunden demnächst zu
Der Arbeitskreis Nahverkehr kündigt eine Gleis-Sperrung zwischen Sinsheim und Eppingen in den Sommerferien an.

Sinsheim/Eppingen/Kraichgau. (rnz) Zwischen Sinsheim und Eppingen ist die Bahnstrecke in den Sommerferien gesperrt. Es wird weiterhin an der Mobilitätszentrale im Bahnhofsgebäude gefeilt. An den Bahnhöfen ist es dreckig, und es kommt immer wieder zu Beschädigungen, vor allem in Sinsheim. Und auch am Ausbau der Krebsbachtalbahn ist man dran. Um diese Punkte ging es im Rahmen des jüngsten Treffens des Arbeitskreises Nahverkehr.
> Sperrung: Der Neubau eines elektronischen Stellwerks in Eppingen erfordert in den Sommerferien eine mehrwöchige Sperrung der Strecke Steinsfurt–Eppingen. Deshalb wird ab Freitagabend, 28. Juli, bis Sonntag, 3. September, zwischen Sinsheim Hauptbahnhof und Eppingen statt der S 5 ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Die Fahrzeit verlängert sich dadurch um bis zu 20 Minuten, sodass auch nicht alle Anschlüsse erreicht werden.
Dafür fährt der Regionalexpress 10b, der von Heilbronn über Sinsheim nach Mannheim verkehrt, vom 27. Juli bis 31. Oktober stündlich durch das Elsenztal, weil das Neckartal gesperrt wird. Im Gegensatz zu den früheren Jahren können aufgrund des neuen Fahrplankonzepts im Elsenztal die Stadtbahnen zwischen Sinsheim und Heilbronn fast unverändert fahren. Lediglich der RE 5 beziehungsweise die S 5 muss zwischen Grombach und Bad Rappenau ausfallen, damit die zusätzlichen Regionalexpress-Züge fahren können.
> Sperrungen im Jahr 2024: "Zwei Streckensperrungen werden voraussichtlich im Sommer und Herbst 2024 den Zugverkehr auf der Elsenz- und Schwarzbachtalbahn beeinträchtigen", ließ der terminlich verhinderte Christoph Rothfuß von DB Regio Südwest aus Mannheim den Teilnehmern ausrichten. Dabei gehe es um den Streckenabschnitt der Elsenztalbahn zwischen Sinsheim Hauptbahnhof und Steinsfurt, der vom 28. Juli bis 4. September 2024 für den Zugbetrieb gesperrt ist, sowie um den Abschnitt auf der Schwarzbachtalbahn zwischen Meckesheim und Waibstadt im Zeitraum vom 15. Oktober bis 3. November 2024. "Auch hier werden Schienenersatzverkehre mit Bussen eingerichtet", teilte Rothfuß mit. Inwieweit mit dem Schienenersatzverkehr auch Fahrräder mitgenommen werden können, sei noch zu klären. Betroffen von der Streckensperrung im Elsenztal ist auch der Verkehr mit dem Regionalexpress Mannheim–Sinsheim–Heilbronn. Hier müsse man sich noch mit dem Betreiber abstimmen.
> Mobilitätszentrale: Diese soll im Sinsheimer Bahnhofsgebäude entstehen, sie steht auf der Agenda des Arbeitskreises weiterhin ganz oben. "Die Gespräche mit dem neuen Eigentümer sind sehr positiv und zielorientiert verlaufen, sodass wir zuversichtlich sein können, die seit nunmehr über vier Jahre dauernden Bemühungen, das Bahnhofsgebäude mit samt seinem direkten Umfeld endlich aufwerten zu können, zu einem Happy End zu führen", sagte Jens-Jochen Roth, Vorsitzender des Arbeitskreises Nahverkehr. Mit dem Konzept der Mobilitätszentrale würden über den Verkauf von Fahrkarten für den Nah- und Fernverkehr und Verbundfahrscheinen verschiedene Angebote im Bereich des Bahn- und Busreisens gebündelt. So könnten die Kunden unter anderem verkehrsmittelübergreifende Informationen und Beratung erhalten, wie etwa Auskünfte und Fahrpläne zum Regiobus- und Stadtbusverkehr, zum Taxiverkehr, zum Rufbus, zu verschiedenen Tarifen, zum Car-Sharing-Angebot vor Ort, Informationen für Mobilitätsbeeinträchtigte und vieles mehr. Auch die Beratung zu Freizeitinformationen sowie die Vermittlung bei Fundsachen sollen zum Serviceangebot gehören. Wichtig ist ein persönlicher Ansprechpartner im Bahnhof vor allem auch bei Störungen, betont Roth.
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> Dreck und Beschädigungen: Die Teilnehmer des Arbeitskreises Nahverkehr monieren, dass es an den Bahnhöfen im Elsenz- und Schwarzbachtal immer dreckiger wird. Vor allem wird immer wieder Abfall ins Gleis geworfen. Zudem werden Informationstafeln und Fallrohre mutwillig beschädigt. Aktuell betrifft dies die Informationstafel am Bahnsteig 2 des Sinsheimer Hauptbahnhofes und die Fallrohre am Bahnsteig 2 in Meckesheim. Weiterhin ungelöst sei auch die Taubenplage am Sinsheimer Bahnhof. "Wir setzen uns jetzt direkt mit der zuständigen DB-Abteilung ,Station & Service‘ in Mannheim in Verbindung, zumal Vertreter von DB Station & Service im Arbeitskreis Nahverkehr viele Jahre aktiv mitwirkten", sagt Roth.
> Krebsbachtalbahn: "Der Touristikverkehr auf der Krebsbachtalbahn ist nach den außerordentlich gut genutzten Osterfahrten Ende April planmäßig angelaufen", berichtet Jürgen Heß vom Verkehrsforum 2000 aus Meckesheim. "Am Ostermontag machten sich mehr als 100 Ausflügler aus dem Raum Stuttgart einen schönen Tag im Krebsbachtal, und am 1. Mai nutzen 404 Fahrgäste den Roten Flitzer."
Die Reaktivierung der Krebsbachtalbahn und der Bau der vorgesehenen Verbindungskurve zum Anschluss der Strecke an die Elsenztalbahn bei Bad Rappenau sollen in diesem Jahr vertraglich vorangetrieben werden. Das Verkehrsforum 2000 bemüht sich noch um die Einbeziehung des Streckenastes Obergimpern–Hüffenhardt in die Stadtbahn Heilbronn und eine Lösung, mit der der vom Land ab dem Jahr 2030 gewünschte Halbstundentakt auch weiterhin in Helmstadt und Aglasterhausen möglich ist.