Luxus-Kinosaal

Im Sinsheimer Citydome kann man nun die Füße hochlegen

Der Saal 5 verfügt nun über elektrisch verstellbare Sessel sowie komplett neue Technik. Dabei wurde eine halbe Million Euro investiert.

17.09.2021 UPDATE: 18.09.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 1 Sekunde
Beim Filmschauen die Rückenlehne zurück und die Beine hoch: In Saal 5 des „Citydome“ gibt es statt 150 klassischer Sitze nun 64 Einzelsessel. Dafür kostet eine Kinokarte dort nun 14,50 Euro. Foto: Christian Beck

Von Christian Beck

Sinsheim. Weniger ist ja bekanntlich manchmal mehr. So etwas in der Art hat sich auch Frank Krause, Betreiber des Citydome, gedacht. Denn in Saal 5 befinden sich statt 150 jetzt nur noch 64 Sitze. Die lassen sich dafür elektrisch verstellen, sodass Gäste sich beim Film schauen zurücklehnen und die Füße hochlegen können. Obendrein gab’s eine größere Leinwand, eine neue Tonanlage, in Kürze kommt noch ein neuer Projektor dazu. "Das ist der Luxus-Kinosaal", sagte Krause bei der Eröffnung am Donnerstagabend.

Luxus gibt’s bekanntlich nicht umsonst. 14,50 Euro muss der Kinobesucher in dem neu ausgestatteten Saal künftig als Eintritt bezahlen. Hat der Film Überlänge, kostet es 16 Euro. Wer seine Liebste ins Kino einladen will und sich noch eine Tüte Popcorn holt, muss hier etwas tiefer in die Tasche greifen. "Dafür ist das Kino ein Erlebnis", sagt Krause. Wenn Filme frisch herausgekommen sind, sollen sie in dem neuen Schmuckstück laufen, danach dann zu einem günstigeren Preis in einem der anderen Säle.

Die ersten Vorbereitungen für den Umbau gab es laut Krause im Januar. Im Mai wurden dann die alten Sitze verkauft. Der Boden des Saals wurde auf die neuen Sessel abgestimmt, denn von jedem Sitzplatz sollte eine gute Sicht auf die neue Leinwand möglich sein. "Da mussten wir schon ein paar Rechenaufgaben lösen", berichtet Kinotechniker Viktor Panov. Die Einzelsitze haben Armlehnen an beiden Seiten, einen USB-Anschluss, um beispielsweise das Handy zu laden, und eine schwenkbare Ablage für Popcorn oder Nachos. Die neue Leinwand im Verhältnis 1 zu 2,39 ist von 18 auf 24 Quadratmeter gewachsen. Und die neue Tonanlage biete 3D-Klang: "Wenn im Film eine Fliege rumfliegt, hört man ganz genau, wo sie gerade ist", erklärt Krause. Bald werde noch ein 4K-Projektor eingebaut, der die Filme in einer höheren Auflösung zeigt. Und alle Technik laufe automatisiert: Am Montag zu programmieren, wann welcher Film läuft, wann das Licht an- und ausgeht, wäre kein Problem, erklärt der Citydome-Betreiber.

300.000 Euro haben diese Umbauten gekostet, weitere 200.000 Euro wurden im Citydome im Foyer investiert. So wurden die Bereiche, in dem sich Gäste Essen und Trinken sowie Tickets kaufen, neu gestaltet. Und Bildschirme hinter der Glasfront der Fassade zeigen nun, welche Filme (demnächst) laufen. Tut eine halbe Million Euro nicht weh, nachdem das Kino acht Monate Corona-bedingt komplett geschlossen hatte? Man müsse mit der Zeit gehen und den Leuten etwas bieten, entgegnet Krause darauf. "Das ist die Zukunft des Kinos." Sind also alle Kinosäle bald so ausgestattet? Wenn die Rückmeldung der Kinogäste positiv ist, sei das vorstellbar.

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Nicht ausschließlich, aber ein Stück weit habe Corona auch eine Rolle bei dem Umbau gespielt. Wenn es nötig sein sollte, können in dem neuen Saal künftig auch Plexiglasscheiben zwischen den einzelnen Sesseln eingebaut werden. Bereits jetzt sei ein Luft- und Oberflächen-Desinfektionssystem auf Ozonbasis in allen Kinosälen des Citydome und sogar auf der Toilette in Betrieb. Dabei messen Sensoren kontinuierlich die Qualität der Luft, erläutert Krause. Bei Bedarf werde dann eine geringe Menge Ozon über Düsen abgegeben. So etwas gebe es nur in Sinsheim und in Straubing bei München, erklärt Panov. Momentan gilt im Kino Maskenpflicht. Dass das Kino Corona-bedingt noch einmal komplett schließen muss, glaubt Krause nicht.

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