Neue Kreisverkehre für Sinsheim?
Weiterer Anlauf an der Kreuzung B 39/B 292 - Andere Kreisel sind in Planung - Grundstückserwerb ist oft entscheidend

Von Christian Beck
Sinsheim. Werden in der Stadt weitere Kreisverkehre gebaut? Wahrscheinlich ja – Pläne für mehrere Kreisel liegen seit einiger Zeit in den Schubladen der Stadtverwaltung. Im Kernstadt-Ausschuss wurde nun über einen weiteren diskutiert: An der Kreuzung der B 39, der Auf- und Abfahrt zur B 292 sowie zur Magdeburger Straße könnte ein solcher entstehen.
"Austausch über weiteren Standort für Geschwindigkeitsüberwachungsanlage" stand auf der Tagesordnung der Sitzung. Doch die Idee, dort eine "Blitzer-Säule" aufzustellen, wurde verworfen. Stattdessen gibt es laut Ordnungsamtsleiter Werner Schleifer Chancen, dort einen Kreisverkehr zu bauen. Die Variante hätte mehrere Vorteile: Verkehrsteilnehmer, die von Sinsheim in Richtung Hoffenheim sowie in der Gegenrichtung unterwegs sind, könnten nicht mehr so schnell fahren. Und wer von der Magdeburger Straße oder von der Abfahrt der B 292 kommt, müsste an der Kreuzung nicht mehr so lange warten.
Denn bislang staut es sich auf der Abfahrtsrampe vor allem zu Stoßzeiten, 16 Autos sind dort keine Seltenheit. Und die Abzweigung an der Magdeburger Straße wird laut Schleifer gemieden. Stattdessen fahren viele die Magdeburger Straße entlang bis zur Westlichen Ringstraße und von dort auf der Hauptstraße wieder in Richtung Hoffenheim.
Von der Magdeburger Straße abgesehen handelt es sich um Bundesstraßen, das Regierungspräsidium entscheidet deshalb über einen Kreisverkehr. Bislang zeigte der Daumen nach unten. Im März ereignete sich dort aber ein schwerer Unfall mit fünf Verletzten, zu einem weiteren Unfall ohne Verletzte kam es im November. Laut Schleifer wolle man vor diesem Hintergrund nun einen neuen Anlauf für einen Kreisel starten.
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Zwischen 750.000 und 800.000 Euro würde ein Kreisverkehr mit vier Armen kosten. Davon müsste die Stadt aber lediglich sechs Prozent übernehmen, der Rest fiele aufgrund der Bundesstraßen in die Zuständigkeit des Regierungspräsidiums.
Laut Schleifer soll nun das Anliegen bei der nächsten Verkehrsschau noch einmal angesprochen werden. Bis dahin will die Stadtverwaltung fleißig Argumente für den Kreisverkehr sammeln: In dem Bereich werden vermehrt Geschwindigkeitskontrollen vorgenommen, unter anderem auch mit dem "Trailer", einem getarnten Anhänger. Darüber hinaus soll die Zahl der Verkehrsteilnehmer erfasst werden. Vor etwa zwei Jahren war von bis zu 20.000 Fahrzeugen täglich die Rede.
Doch auch an anderer Stelle sind Kreisverkehre geplant oder zumindest vorstellbar: Laut Baudezernent Tobias Schutz könnte ein solcher an der Kreuzung Hauptstraße/Dührener Straße die Ampelanlage überflüssig machen und den Verkehrsfluss fördern. Die dafür nötigen Grundstücke hat sich die Stadt bereits gesichert. Langfristig sei außerdem ein Kreisel an der Kreuzung Dührener Straße/Jahnstraße vorstellbar, ebenso an der Kreuzung Strombergstraße/Neulandstraße. Definitiv gebaut wird im kommenden Jahr der Kreisverkehr im Kreuzungsbereich Neulandstraße/Gutenbergstraße. Eher schlecht sieht es dagegen für einen Kreisel im Bereich Muthstraße/Friedrichstraße aus – hier scheitert es laut Schutz an Grundstücken, die die Stadt bislang nicht erwerben konnte.