Neubaugebiet "Ambelwiesen II" an Gemeinde übergeben
50 Bauplätze mit Blick auf die Burg - Erschließung ist eine "große Herausforderung für alle Beteiligten"

Eschelbronn. (rw) Bei einer Feierstunde wurde das 3,4 Hektar große Neubaugebiet "Ambelwiesen II", auf dem jetzt 50 Einzel- und Doppelhäuser entstehen können, vom Erschließungsträger "MVV Regioplan", einer auf Stadt- und Ingenieurplanung spezialisierten Tochter des Mannheimer Unternehmens, an die Gemeinde übergeben. Bürgermeister Marco Siesing begrüßte dazu neben den Grundstücksbesitzern, einigen Vertretern der am Projekt beteiligten Firmen und den Gemeinderäten besonders den MVV-Geschäftsführer Markus Prien und den Bürgermeister der Nachbargemeinde Neidenstein, Frank Gobernatz. 50 Bauplätze sind nun erschlossen, alle unter anderem mit einem getrennten Regen- und Abwassersystem und mit zwei Glasfaseranschlüssen von den Firmen Telekom und BBV.
Das Projekt habe natürlich Zeit und Geld gekostet, sagte der Bürgermeister, aber es sei für die bauwilligen Familien eine "sehr gute Sache" entstanden. "Gute Partner erkennt man in schwierigen Zeiten", womit er seinen Dank an die verschiedenen Projektpartner zum Ausdruck brachte, die geholfen hätten, wenn es einmal ins Stocken geriet. Weiterhin bedankte sich Siesing für die politische Rückendeckung, die er für die Neulanderschließung erhalten habe. Die Nachfrage für Bauplätze sei von Anfang an sehr groß gewesen, und daher sei die Erschließung auch die richtige Entscheidung gewesen. Für die Gemeinde mit ihren knapp 2600 Einwohnern böten die "Ambelwiesen" eine Chance, an einem attraktiven, gut erreichbaren Standort in der Mitte des Rhein-Neckar-Kreises – insbesondere für Familien – bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
Für MVV-Geschäftsführer Prien ist "Ambelwiesen II" ein "spannendes und interessantes" Baugebiet, das eine große Herausforderung für alle Beteiligten dargestellt habe. Im Oktober 2017 wurde das Projekt gestartet, und im Mai 2019 begannen die Erschließungsarbeiten mit dem ersten Spatenstich. Zeitliche Verzögerungen entstanden durch die archäologischen Funde einer vorgeschichtlichen Siedlung. Unter anderem fand man Reste eines gut erhaltenen Kalkbrennofens, der den Römern zum Brennen von Kalk für den Hausbau diente. Diese Verzögerungen seien aber verkraftbar gewesen.
Prien würdigte die praxisnahe Zusammenarbeit mit der Gemeinde, mit der Baufirma und mit dem Denkmalamt, sodass nun die Häuslebauer damit beginnen können, ihre Eigenheime auf historischem Boden zu errichten – schließlich gehen die Funde zurück bis aufs 9. Jahrhundert vor Christus.
Die Erschließungskosten des Baugebiets am östlichen Ortsrand mit Blick auf die Burg Neidenstein betragen rund drei Millionen Euro brutto; davon entfallen rund 150.000 Euro Sonderkosten auf die archäologischen Grabungen.
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Die Grünflächen im Norden und Süden des Baugebietes werden bis zum Jahresende fertiggestellt sein und sollen künftig für zusätzliche Aufenthaltsqualität sorgen. Mit dem Durchschneiden des Bandes wurde das Gelände offiziell an die Gemeinde übergeben. Der Erschließungsträger lud anschließend noch zu Imbiss und Umtrunk ein.



