Eschelbronn

Ein Rekordjahr, was Investitionen angeht

Bürgermeister stellt Haushaltsplanentwurf für das Jahr 2020 vor - Drei Millionen Euro für Projekte eingeplant - Keine Kredite

06.02.2020 UPDATE: 07.02.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 2 Sekunden
In den kommenden Jahren werden hohe Investitionen unter anderem auch in die Sanierung der Kultur- und Sporthalle notwendig sein. Das Gesamtvolumen des Haushalts ist mit knapp zehn Millionen Euro so hoch wie noch nie. Foto: Roland Wolf

Von Roland Wolf

Eschelbronn. Bürgermeister Marco Siesing und Rechnungsamtsleiter Bernhard Kroiher brachten den Haushaltsplanentwurf für 2020 im Gemeinderat ein und stellten ihn der Öffentlichkeit vor. In den Einzelheiten wird er jetzt im Gremium verhandelt, der Beschluss ist für den 17. März vorgesehen.

Zu Beginn seiner Haushaltsrede betonte Bürgermeister Siesing, dass die Gemeinde Eschelbronn mittlerweile im sechsten Jahr alte Schulden abbaue, bestehende Kredite zurückfahre und keine neuen Darlehen aufnehmen werde. Aus unterschiedlichen Gründen habe sich die Kassenlage in den vergangenen Jahren verbessert, was ein Grund sei, optimistischer in die Zukunft zu blicken und lange Zeit aufgeschobene Projekte anzugehen.

Die Einnahmequellen der Kommunen sprudeln derzeit – aber wie lange noch? Jetzt sei es an der Zeit, dringend notwendige Investitionen in die Infrastruktur zu leisten, sagte Siesing. Daher werde das kommende Haushaltsjahr mit einem Investitionsvolumen von rund drei Millionen Euro ein Rekordjahr in dieser Hinsicht sein. Nur mit einer intakten und zeitgemäßen Infrastruktur könne man die Aufgaben der Zukunft meistern: So stellte der Bürgermeister die Themen Bildung, Kinderbetreuung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Digitalisierung, Verkehrsinfrastruktur, Tourismus und allgemeine Aufenthaltsqualität in den Mittelpunkt seiner Überlegungen. In einer sich rasend schnell verändernden Zeit müsse der ganze Ort zusammenhalten und man müsse gemeinsam an großen Zielen arbeiten. Als Beispiel nannte der Rathauschef die Erschließung des Neubaugebiets "Ambelwiesen II". Trotz einigen unvorhersehbaren Widrigkeiten während der Erschließungsphase konnten dort bereits die ersten Bauplätze verkauft werden.

Mit dem Glasfaserausbau konnte ein anderes wichtiges Projekt 2019 noch nicht gänzlich abgeschlossen werden, doch man sei mittlerweile auf der Zielgeraden. Bis Ende März werden die Tiefbauarbeiten zur Verlegung eines flächendeckenden Glasfasernetzes abgeschlossen sein. Dann sei Eschelbronn eine der wenigen Glasfaserkommunen in Deutschland, womit ein großes strategisches Ziel der Gemeinde erreicht werde, sagte Siesing.

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Des Weiteren ging er auf einige prägnante Zahlen des Etats ein, wobei das Gesamtvolumen des Haushalts mit 9,8 Millionen Euro so hoch ist wie noch nie. Im Finanzhaushalt sind unter anderem Restmittel für die Erneuerung der Straßenbeleuchtung, für Gestaltungsmaßnahmen auf dem Friedhofsareal und für die Erschließungskosten gemeindeeigener Bauplätze im Gebiet "Ambelwiesen II" vorgesehen. Grunderwerbskosten im Rahmen des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum (ELR), Kanal- und Straßensanierungen, die Aufdimensionierung eines Regenwasserkanals sowie die Beschaffung eines Unimogs für den Bauhof sind weitere gravierende Positionen im Finanzhaushalt.

Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr lag die Investitionshöhe mit 1,6 Millionen Euro bei nahezu der Hälfte der jetzt anstehenden Investitionen. Eine große Unbekannte in der Rechnung sind noch die Kosten für die anstehende Sanierung der Kultur- und Sporthalle. Hier muss man sich wohl auf einiges gefasst machen. Die Investitionen können gänzlich aus den Rücklagen finanziert werden, die dann am Jahresende noch mit 420.000 Euro zu Buche schlagen. Die Altschulden gehen weiter zurück und werden Ende des Jahres 2020 womöglich bei 480 Euro pro Kopf liegen, was unter dem Landesdurchschnitt von 703 Euro pro Kopf liegt.

Als Fazit stellte der Bürgermeister fest, dass man trotz sehr hoher Investitionen im Haushaltsjahr ganz ohne neue Kredite auskommen werde und stattdessen Schulden weiter abgebaut werden können. Für die angestrebte Generationengerechtigkeit sei das eine gute Nachricht. Der Bürgermeister forderte dazu auf, dass Gemeinderat und Gemeindeverwaltung zusammen mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern an den richtigen Stellschrauben drehen, damit Eschelbronn zukunftsfähig und lebenswert bleibe.

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