Nivus-System mit Umwelttechnikpreis ausgezeichnet
Die Partikelmessung des Mühlbacher Unternehmens könnte weltweit zu einer besseren Wasserqualität beitragen.

Eppingen/Stuttgart. (guz) Der Regeltechnik-Spezialist Nivus ist beim Umwelttechnikpreis des Landes ausgezeichnet worden. Das weltweit tätige Unternehmen mit Stammsitz im Eppinger Stadtteil Mühlbach hat in Zusammenarbeit mit dem Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft der Universität Stuttgart eine neue Sensortechnologie entwickelt, mit der man kleinste Schmutzpartikel in Flüssigkeiten erfassen kann.
Das von Experten viel beachtete System, das seit Oktober 2020 auf dem Markt ist, wurde im vergangenen Jahr bereits mit dem Forschungstransferpreis 2020 in Silber der Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken ausgezeichnet. Nun folgte einer von zwei 3. Plätzen beim Umwelttechnikpreis des Landes. Umweltministerin Thekla Walker übergab die Preise am Donnerstag im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in der Schwabenlandhalle in Fellbach.
Mit dem mit insgesamt 100.000 Euro dotierten Preis werden alle zwei Jahre hervorragende Produkte ausgezeichnet, die einen bedeutenden Beitrag zur Ressourceneffizienz und Umweltschonung leisten und höchstens seit zwei Jahren am Markt sind. Vergeben wird der Preis in den vier Kategorien Energieeffizienz, Materialeffizienz, Emissionsminderung sowie Mess-, Steuer- und Regeltechnik, in dem auch das Nivus-System eingeordnet ist. Die Jury bewertete in dieser Kategorie nur die Rauch Landmaschinenfabrik GmbH aus Sinzheim noch besser, die ein Dosiersystem für Düngerstreuer entwickelt hat, das punktgenaues Düngen ermöglicht, damit großes Einsparpotenzial hat und mit dem sich überdies Biotope im Feld besser schützen lassen.
Ein 2. Platz wurde nicht vergeben, sodass sich Nivus nun den 3. Platz mit der "Legio Group" GmbH aus Walddorfhäslach teilt, die ein Messgerät zur Online-Trinkwasseranalyse entwickelt hat. Das Nivus-System wiederum kann die Konzentration von Feststoffen und die Größenverteilung in Regen- und Abwasser messen und ermöglicht, wie die Jury lobte, eine effiziente Regelung und Steuerung von Kläranlagen und Regenbehandlungsbauwerken in Echtzeit – kann also dazu beitragen, die Wasserqualität in Flüssen und Bächen und damit langfristig auch für viele Millionen Menschen deutlich zu verbessern. "Wir haben in Baden-Württemberg das Potenzial und die Chance, die notwendige Transformation zu gestalten", sagte Umweltministerin Walker bei der Preisverleihung und hob dabei auch die Bedeutung von unternehmerischen Innovationen für den Klimaschutz hervor. "Um unser ambitioniertes Ziel der Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen, sind wir auf die engagierte Zusammenarbeit aller Akteure angewiesen." Die preisgekrönten Beispiele führten nach Walkers Meinung eindrücklich vor Augen, dass die Unternehmen diese Herausforderung annehmen. "Der Druck zur Veränderung ist immens" Im Land gebe es aber auch das Wissen, um "die notwendige Transformation zu gestalten, Vorbild für andere zu sein und letztlich auch wirtschaftlich davon zu profitieren", sagte Walker.
Die seit Jahren stetig wachsende Nivus-Gruppe ist ein gutes Beispiel dafür. Ihre nun erneut ausgezeichnete Partikelkonzentrationsmessung per Ultraschall wurde von Dr. Asmorom Kibrom (Nivus) und Dr. Harald Schönberger (Uni Stuttgart) entwickelt und ist inzwischen patentiert. Mithilfe des Messsystems werden aufwendige Probenahmen, die bisher zur Qualitätsbeurteilung von Wasser nötig sind, weitgehend überflüssig und zudem genauer: Hightech made in Eppingen.