Erster Spatenstich im lang ersehnten Baugebiet
Nachfrage nach den 40 Grundstücken ist hoch - Zwei Millionen Euro Erschließungskosten - Stillstand bei Renaturierung des Rohrbachs

Start für das langersehnte Baugebiet Dorfwiesen/Herrenäcker II: Dafür griffen unter anderem Bürgermeister Peter Thalmann (Mitte), OB Klaus Holaschke (4.v.re.) und Ortsvorsteher Georg Heitlinger (3. v. re.) zum Spaten. Foto: Brötzmann
Eppingen-Rohrbach. (db) "Der heutige Tag ist bedeutsam für unsere Stadt", stellte Oberbürgermeister Klaus Holaschke beim Spatenstich für das Neubaugebiet Dorfwiesen/Herrenäcker im Eppinger Ortsteil Rohrbach heraus. Dort entstehen auf einer Fläche von 2,7 Hektar 40 neue Bauplätze. Ein Schritt von dringender Notwendigkeit, denn wie der Rathauschef ausführte, ist die Nachfrage nach Bauplätzen in der Kernstadt und den Ortsteilen sehr groß. "Alle städtischen Bauplätze sind weg", so der OB, was zeige, dass Eppingen attraktiv sei.
Und auch die Bauplätze in Rohrbach gehen weg wie warme Semmeln. 17 der 40 Bauplätze sind laut Verwaltung bereits verkauft, weitere reserviert. Die Anzahl der Voranfragen ist hoch. Drei Viertel der Bauplätze sind in städtischer Hand und überwiegend für den Bau von Einfamilienhäusern vorgesehen. Mit einer Bauplatzgröße zwischen vier und 8,5 Ar zu 180 bis 200 Euro pro Quadratmeter ist für fast jeden Wunsch etwas dabei. Bis Juni 2018, so die Planung, sollen die Erschließungsarbeiten abgeschlossen sein, sodass die Häuslebauer im Juli mit ihren Bauvorhaben starten können.
Rund zwei Millionen Euro investiert die Stadt in die Erschließung. Davon entfällt allein eine Million auf Kanalbau und Regenrückhaltebecken. Zwei Erdbecken zur Rückhaltung des Regenwassers werden nördlich auf Grünflächen des Rohrbachs hergestellt. Das Regenwasser der Verkehrsflächen wird zusammen mit dem Schmutzwasser der Anwohner einem Mischwasserkanal zugeführt und an die bestehende Ortskanalisation angeschlossen.
Die Verkehrsanbindung erfolgt über die Straßen Schlosswiesen und Dorfwiesen. Die Straße Dorfwiesen wird ab dem Kreisverkehr um 140 Meter verlängert und mit einen Gehweg von 1,5 Meter Breite versehen. Ein Ausbau der Restlänge des landwirtschaftlichen Weges bis in das Gewerbegebiet Im Wiesental erfolgt hingegen nicht. Zusätzlich sind zwei Fußgängerwege geplant, die vom Neubaugebiet über den Rohrbach zum Konrad-Veith-Weg führen. Die Telekom verlegt eine Breitbandinfrastruktur mit Glasfaser bis ans Haus.
Im Zuge der Erschließung ist die Renaturierung des zum Teil verdolten Rohrbaches geplant - auch als Beitrag für die Gartenschau 2021. Diese Arbeiten hätten schon im Jahr 2017 laufen sollen, doch wie Oberbürgermeister Holaschke ausführte, konnten die dringend benötigten Fördergelder in der ersten Runde vom Land nicht zugesagt werden. Und auf diese Mittel ist die Stadt angewiesen, um das Millionenprojekt der Renaturierung überhaupt stemmen zu können.
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Auch Ortsvorsteher Ge-org Heitlinger freute sich über einen schönen Tag. Es habe nun 20 Jahre gedauert, bis der Erweiterung des bestehenden Wohngebietes kam. Er hob hervor, dass die Infrastruktur, insbesondere mit der Grundschule im Ort, erhalten bleiben müsse. Dafür sei eine Schülerzahl von mindestens 50 erforderlich.
Die beiden neuen Straßennamen für das Neubaugebiet, die Johann-Kuhmann-Straße für einen im Jahre 1744 in Rohrbach geboren Bürger, der in Frankreich zum Reichsbaron wurde, und die Anton-Fränznick-Straße in Erinnerung an einen ehemaligen Ortspfarrer, der im Konzentrationslager Dachau ums Leben kam, fanden geschlossene Zustimmung im Ortschaftsrat.



