Eppingen: Erschließungsweg wirft Fragen auf

Gemeinderat bringt Neubaugebiet "Dorfwiesen Herrenäcker II" in Rohrbach auf den Weg - Platz für bis zu 39 neue Häuser

16.07.2015 UPDATE: 17.07.2015 06:00 Uhr 2 Minuten, 2 Sekunden

Wo derzeit Getreide reift, sollen in einigen Jahren bis zu 39 neue Häuser stehen. Ob der Verkehr dann über den bisher für die Allgemeinheit gesperrten Feldweg (li.) rollen wird, ist aber noch nicht geklärt. Zunächst soll nun der Ortschaftsrat das Für und Wider diskutieren. Foto: Guzy

Eppingen. (guz) Der Rohrbacher Ortsrand wird sich nach Osten verschieben: Der Gemeinderat hat einstimmig das Bebauungsplanverfahren für das Neubaugebiet "Dorfwiesen Herrenäcker II" auf den Weg gebracht und den Geltungsbereich des Plans festgelegt. In drei Bebauungsschritten sollen 38 Einfamilienhäuser und ein Doppelhaus entstehen. "Wir freuen uns, dass es hier weitergeht", begrüßte Rohrbachs Ortsvorsteher Georg Heitlinger die Pläne und betonte zugleich deren große Bedeutung: "Das wird für die nächsten 20 bis 30 Jahre das letzte Neubaugebiet bei uns im Dorf sein."

Erschlossen werden soll das neue Baugebiet über eine Verlängerung der Straße Schlosswiesen im bestehenden Baugebiet Dorfwiesen Herrenäcker in östliche Richtung und den bestehenden betonierten Landwirtschaftsweg, der vom Kreisverkehr Dorfwiesen abzweigt. Dieser Weg soll dort ausgebaut werden, wo später die Wohnhäuser angrenzen.

Allerdings gibt es auch Überlegungen, den bislang für normale Fahrzeuge gesperrten Feldweg zu einem Gemeindeverbindungsweg umzuwidmen, ihn für die Allgemeinheit freizugeben und gegebenenfalls auf ganzer Länge auszubauen. Dadurch würde der Weg zu einer bequemen Zufahrt zum nordwestlichen Teil des Dorfes werden. Der Ortschaftsrat befürwortet laut Heitlinger einen solchen Ausbau.

Bürgermeister Peter Thalmann legte Wert darauf, für das Ganze in zwei getrennten Verfahren "rechtlich saubere Lösungen" zu finden. Sonst wäre der gesamte Bebauungsplan blockiert, wenn jemand Einspruch gegen den weiteren Ausbau des Weges erheben würde, erläuterte Thalmann dem Gemeinderat. Bei der jetzt beschlossenen Einleitung des Bebauungsplanverfahrens bleibt der Feldweg zunächst außen vor. Der Rohrbacher Ortschaftsrat soll sich nun des Themas im Detail annehmen und Vorschläge für das weitere Vorgehen und die künftige Nutzung des Feldweges machen. Thalmann sieht hier ein Spannungsfeld zwischen dem Wunsch nach einem kurzen Weg in die Wohngebiete im Westen Rohrbachs - als solcher wird der Weg in der Praxis, wenn auch unerlaubt, längst genutzt - und der Angst der Bürger vor zu vielen Fahrzeugen, die über eine solche Tangente dann in die Wohngebiete gelenkt würden. "Die Philosophien gehen hier weit auseinander", warnte Thalmann.

Unabhängig von dieser noch zu klärenden Frage wertet Giselbert Seitz (SPD) das neue Baugebiet als "sehr großen Fortschritt für Rohrbach". Er bemängelte allerdings das Fehlen von öffentlichen Stellflächen. Diese seien im Entwurf bisher auch nicht vorgesehen, erläuterte Thalmann. Er versprach aber, die Notwenigkeit von Stellflächen nochmals prüfen zu lassen.

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Nicht recht anfreunden kann sich Grünenfraktionschef Peter Wieser mit der vorgesehenen mittigen Platzierung der Baufenster. Er sähe es lieber, wenn die Häuser zur Straße hin gebaut würden und dadurch im hinteren Teil der Grundstücke "mehr erlebbares Grün" entstehen könnte - vor allem in Richtung des Rohrbachs, der im Vorgriff auf die kleine Gartenschau renaturiert werden soll. "Wir sollten das Gebiet ein Stück weit ökologischer machen", forderte er. Die Platzierung der Baufenster sei eine Abkehr von einem "reinen Briefmarkenbaugebiet. Wir wollen den Bauherren dadurch mehr Freiheiten geben", erklärte Thalmann die geplante Anordnung der Baufenster.

Hinsichtlich des Feldwegs sprach sich Wieser für eine "sanfte Zwischenlösung" aus, die wenig Kosten verursachen würde: Die bisherige Nutzungspraxis tolerieren, ohne den bereits asphaltierten einspurigen Weg zu verbreitern.

Ortsvorsteher Heitlinger forderte die rechtzeitige Klärung der Frage, wie das Neubaugebiet mit schnellen Datenverbindungen versorgt werden kann. Denn an dieser für Bauwillige immer wichtiger werdenden Infrastruktur hapert es in einigen Teilen Rohrbachs bislang gewaltig.

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