Nach dem Preis-Streit Einigung in Reichweite?
Konflikt zwischen NetCom und BBV um Kabelentgelte - Nach der ersten Gesprächsrunde scheint Einigung in Reichweite

Symbolfoto: Uli Deck
Waibstadt. (kel) Die beiden Telekommunikationsanbieter NetCom und Breitbandversorgung Rhein-Neckar (BBV) scheinen sich in ihrem Streit um die Entgelte für die Nutzung von Glasfaserkabeln im nördlichen Kraichgau ein Stück weit angenähert zu haben. In guter Hoffnung, dass nach einer ersten Gesprächsrunde doch noch eine einvernehmliche Lösung gefunden werden könne, ist jedenfalls BBV-Vertriebsleiter Wolfgang Ruh: "Wir hatten einen sehr guten Meinungsaustausch." Für Anfang Januar sei ein weiteres Treffen anberaumt.
Die NetCom BW, eine Tochtergesellschaft des Energieversorgers EnBW, hat den Auftrag, das ihr vom Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar überlassene Backbone-Netz zu verwalten - und dabei auch anderen Telekommunikationsanbietern den Zugang zu gewährleisten. Um die Konditionen für diesen so genannten "open access" war es zuletzt zum Konflikt gekommen: Die BBV, die vom Hauptkabel aus Glasfaser als Haushaltsanschlüsse legen will, beklagte sich über hohe preisliche Hürden: Die NetCom-Tarife lägen weit über den marktüblichen Preisen. NetCom widersprach allerdings und wies darauf hin, dass man auch mit anderen Partnern handelseinig geworden sein. BBV wiederum drohte mit einer Beschwerde bei der Bundesnetzagentur und kündigte an, zur Not ein eigenes Backbone-Kabel zu verlegen (wir berichteten).
Zwar seien noch nicht alle Problempunkte ausgeräumt, man sei sich aber einig, eine Zusammenarbeit anzustreben, um die Breitbandverkabelung zu einem Erfolg zu machen. Laut Wolfgang Ruh werde man versuchen, in die nächste Gesprächsrunde auch Vertreter der Landes- und Kommunalpolitik einzubinden.
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BBV ist zur Zeit in der Phase der Vorvermarktung im Bereich Meckesheim. Angestrebt wird eine Anschlussquote der privaten Haushalt von 40 Prozent - dann soll sich die für den Verbraucher kostenlose Kabelanbindung rechnen. Voraussichtlich im April/Mai wird der Raum im Waibstadt mit den Problemfällen Daisbach und Epfenbach an die Reihe kommen. Dort ist die Versorgung mit schnellem Internet bislang besonders schlecht.



