Weiteres Baugebiet kommt erst "mittelfristig"
Der Gemeinderat genehmigte den Bebauungsplan "Am Sonnenberg". Zunächst wird es keine weiteren "Suchgebiete" geben. 18 Bauplätze sollen dabei entstehen.

Von Ralf März
Angelbachtal. Ein weiteres Neubaugebiet am Michelfelder Ortstrand wird konkret, auch wenn es erst später umgesetzt werden soll: Bei einer Gegenstimme genehmigte der Gemeinderat die städtebauliche Planung für das Gebiet "Am Sonnenberg", also den Bebauungsplan samt schriftlicher Festsetzungen, und startete damit das Verfahren zur Beteiligung der Öffentlichkeit.
Den Aufstellungsbeschluss für die Neubaufläche hatte der Gemeinderat im Dezember 2019 getroffen. Bürgermeister Frank Werner hatte damals von vier "Suchgebieten" gesprochen, bei denen zunächst die Umsetzung und auch die Mitwirkungsbereitschaft der Eigentümer geprüft werden sollte. Da die Umsetzung im beschleunigten Verfahren vorgesehen ist, ist die Zeit zum Erlass von Bebauungsplänen bis zum Jahresende 2021 befristet.
Für das Gebiet "Unterer Eichenweg" hatte der Gemeinderat bereits im vergangenen November einen Bebauungsplan mit elf Bauplätzen erlassen. Die verbleibenden Gebiete "Wanne" und "Sauäcker" werde man zunächst nicht weiter verfolgen, erklärte Bürgermeister Frank Werner jetzt in der Sitzung in der Sonnenberghalle, zu der zahlreiche Zuhörer gekommen waren. Zunächst sollen diese Verfahren ruhen, möglich wäre ein Wechsel in das reguläre Bebauungsplanverfahren oder auch die Aufhebung.
Auf der heutigen Wiese am Sonnenberg hinter der Sonnenbergschule sollen 18 Bauplätze entstehen, wie Planer Dietmar Glup vom Büro Sternemann und Glup aus Sinsheim ausführte. Das rund 1,3 Hektar große Gebiet weise ein Gefälle von insgesamt zwölf Metern auf, das – wie auch das Biotop am oberen Rand – in der Planung berücksichtigt wurde. Vorgesehen ist die Erschließung über eine mittige Straße, die an der östlichen Seite an das innerörtliche Straßennetz angebunden werden soll.
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Einen Wendehammer wird es auf der westlichen Seite geben, doch auch von dort soll eine etwas schmalere Straße mit stärkerem Gefälle hin zur Straße "Am Sonnenberg" umgesetzt werden. Dafür sprachen sich die Bürgervertreter mit großer Mehrheit aus. Die Straße innerhalb des Gebiets soll sieben Metern breit werden, um entsprechend der Straßenverkehrsordnung dort auch das Parken am Rand zu ermöglichen.
Genau diese Parkraumgestaltung rückte auch in den Mittelpunkt der Diskussion. Günter Deja (Bürgervereinigung/CDU) hatte angeregt, weitere Parkplätze entlang der Zufahrt zum Neubaugebiet zu prüfen. Auch Fraktionskollege Markus Haaß sowie Lukas Del Monego (Junge Liste) und Jürgen Lutz (Freie Wähler) sprachen sich für ausreichend Parkraum aus. "Ich bin nicht dafür, Gästeparkplätze auszuweisen", äußerte jedoch Karl Kern (Freie Wähler) seine Meinung dazu. Er hinterfragte auch, wie die festgelegte Fotovoltaik-Nutzung auf einem möglichen Flachdach umgesetzt werden könne. Planer Glup erklärte dazu, dass auf derartigen Dächern die Solarmodule "aufgeständert" werden müssten.
Der Bebauungsplan schreibt die Fotovoltaik-Nutzung explizit vor, wie Glup zu den Festsetzungen erläuterte. Möglich sein werden in dem Gebiet nur einzelne Wohnhäuser, im unteren Bereich auch Doppelhäuser. Maximal zwei Wohneinheiten werden auf den rund 450 Quadratmeter großen Grundstücken zugelassen und enge Grenzen für die maximalen Gebäudehöhen festgeschrieben. Somit sollen sich die Gebäude ins bestehende Gebiet einfügen, erklärte Glup anhand eines Geländeschnittes.
Rückfragen aus dem Rat gab es auch zum Biotop, zu welchem entsprechende Abstände eingehalten werden müssen. Es ist vorgesehen, die Biotopfläche zusammen mit den Bauplätzen zu veräußern. Somit müssten die künftigen Eigentümer das Biotop pflegen. Christoph Haag (GAL) wollte wissen, ob die Erhaltung des Biotops dann auch geprüft werde. Dies bestätigte der Bürgermeister.
Bis auf dem Neubaugebiet "Am Sonnenberg" die ersten Bagger anrücken, wird aber noch einige Zeit ins Land gehen, machte Werner deutlich. Zunächst solle das Gebiet "Unterer Eichenweg" besiedelt werden. Mit der Erschließung rechnet er dort im kommenden Jahr. Als "mittelfristig" bezeichnete er den Sonnenberg und sprach von einem Baubeginn "frühestens 2024". Zunächst gehe es nur darum, Baurecht zu schaffen.



