"Am Sonnenberg" soll wohl in zwei Jahren gebaut werden
Es gibt einen einstimmigen Ratsbeschluss für 18 Bauplätze. Was mit weiteren "Suchgebieten" passiert, ist offen. Häuslebauer brauchen Geduld.

Von Ralf März
Angelbachtal. Ziemlich genau zwei Jahre ist es her, als im Gemeinderat und später auch bei einer Bürgerversammlung kontrovers über die Ausweisung neuer Baugebiete diskutiert wurde. Für vier Flächen an den Ortsrändern fasste der Gemeinderat mit jeweils großen Mehrheiten Aufstellungsbeschlüsse für Bebauungspläne nach dem beschleunigten Verfahren im Rahmen von Paragraf 13b des Baugesetzbuchs.
Ursprünglich war dies auch die letzte Gelegenheit für ein solches beschleunigtes Verfahren, denn die baugesetzliche Grundlage lief zum Jahresende 2019 aus, bis Ende 2021 hätte die Satzung des Bebauungsplans erlassen werden müssen. Neben Angelbachtal nutzen zahlreiche Kraichgaugemeinden die Möglichkeit, im Rahmen des Verfahrens schnell Baugebiete ausweisen zu können. Inzwischen wurden die Fristen für das beschleunigte Verfahren vom Bund aber verlängert, es bleibt bis Ende 2024 Zeit.
Was bedeutet dies konkret für Angelbachtal? Schon vor zwei Jahren machte Bürgermeister Frank Werner deutlich, dass es mit den Aufstellungsbeschlüssen nicht darum gehe, direkt vier Baugebiete zu realisieren. Er bezeichnete die Flächen als "Suchgebiete".
Nach den Beschlüssen des Gemeinderates waren zunächst zahlreiche und auch schwierige Gespräche mit den Grundstückseigentümern zu führen, erklärt Werner auf RNZ-Nachfrage. Für zwei der vier "Suchgebiete" konnten danach Bebauungspläne ausgearbeitet und Bauvorschriften definiert werden. Am Verfahren mussten die Öffentlichkeit und auch die Träger öffentlicher Belange sowie die zuständigen Behörden beteiligt werden. Im November konnte die Satzung für das Gebiet "Unterer Eichenweg" am südwestlichen Ortsrand von Michelfeld beschlossen werden. Jetzt nahm mit einstimmigem Beschluss auch das Baugebiet "Am Sonnenberg" am nordöstlichen Ortsrand von Michelfeld diese Hürde im Gemeinderat.
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Bei der erneuten Offenlage zuvor waren nur noch kleine Formulierungsänderungen zu den Bauvorschriften eingegangen, wie Stadtplaner Dietmar Glup vom Büro Sternemann und Glup erläuterte. Diese seien eingearbeitet worden. Von Seiten der Bürgervertreter gab es somit nach zahlreichen Planungsrunden keine großen Diskussionen mehr vor dem einstimmigen Beschluss.
Entstehen sollen auf der rund 1,3 Hektar großen Fläche "Am Sonnenberg" 18 Bauplätze für jeweils maximal zwei Wohneinheiten. Vorgesehen ist die Erschließung über eine mittige Straße, die an der östlichen Seite an das innerörtliche Straßennetz angebunden werden soll. Einen Wendehammer wird es auf der westlichen Seite geben, doch auch von dort soll eine etwas schmalere Straße mit stärkerem Gefälle hin zur Straße "Am Sonnenberg" umgesetzt werden. In den örtlichen Bauvorschriften ist unter anderem eine Fotovoltaikpflicht für die Dächer festgeschrieben.
Was passiert mit den beiden verbleibenden "Suchflächen"? Zunächst hätte die Gemeinde aufgrund der geänderten Gesetzeslage nun noch drei Jahre Zeit, um für die Gebiete "Sauäcker" und "Wanne" Bebauungspläne aufzustellen. Gleichzeitig sieht Werner seine "Aufgabe zunächst erfüllt". 29 Bauplätze können in den beiden Gebieten realisiert werden, die Nachfrage ist aber weiter riesig. Doch Werner ist sich auch sicher: "Der Bedarf kann niemals erfüllt werden." Entscheiden müsse letztendlich der Gemeinderat, was mit den beiden Flächen passiert.
Wann können die ersten Häuser entstehen? Nach den Bebauungsplanverfahren folgen jetzt die Erschließungsplanungen und dann die Erschließungsarbeiten. Eine Baufreigabe könnte im Gebiet "Unterer Eichenweg" vermutlich im Jahr 2023 erfolgen, sagt Werner, beim "Sonnenberg" rechnet er frühestens mit 2024.
Gleichzeitig arbeite man auch an der Konversion des Gewerbegebietes "Etz-wiese", gibt der Bürgermeister zu bedenken. Dort soll ein Pflegeheim mit 75 Plätzen und 18 barrierefreien Wohnungen entstehen. Die Investoren rechnen damit, dass diese 2024 bezugsfertig sind.



