Sinsheimer Erlebnisregion

Endgültiges Ja zum "Norden des Südens"

Werbeslogan zur touristischen Vermarktung Sinsheims und seiner Nachbarorte hat die letzte Hürde genommen

29.06.2017 UPDATE: 30.06.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 28 Sekunden

"Sinsheimer Erlebnisregion - Der Norden des Südens": Mit diesem Slogan will sich die Region touristisch vermarkten. Foto: Tim Kegel

Von Tim Kegel

Sinsheim. "Sinsheimer Erlebnisregion - Der Norden des Südens": Unter diesem Slogan werden sich Sinsheim und seine Umlandgemeinden künftig touristisch positionieren und vermarkten. Ganz unumstritten ist der Werbespruch allerdings nach wie vor nicht. Bei der Abstimmung im Gemeinderat stimmten acht der 39 anwesenden Gremiumsmitglieder dagegen, drei enthielten sich.

"Wir begrüßen den Slogan nicht", sagte SPD-Sprecher Michael Czink. Ihm, wie auch seinem Fraktionskollegen Jürgen Schön, fehlt darin "der Begriff Kraichgau". Czink stellte das Wort "abnicken" in den Raum: Der Slogan sei "ein Rathauskonstrukt", keines des Gemeinderats, und habe nie einen Ausschuss passiert. "Falsch, fatal und schlecht" findet es Michael Czink, "auf ,Kraichgau’ zu verzichten." Spöttelnde Äußerungen aus den Umlandgemeinden, die nach einer längeren Slogan-Diskussion im Gremium geäußert wurden, seien "schade". Sein Votum wollte Czink von jenem über die touristische Zusammenarbeit abgekoppelt wissen: "Sehr positiv" sei die Kooperation.

Vollkommen anders klang der Tenor bei Freien Wählern (FW), CDU und Aktiv für Sinsheim: "Vom Erfolg der Kooperation überzeugt", zeigte sich FW-Sprecher Harald Gmelin. CDU-Mann Friedhelm Zoller hält die im Umland kontroverse Slogandiskussion "für die beste Werbung im Vorfeld". Außerdem komme es für ihn "mit Helmut Kohl darauf an, was hinten rauskommt."

"An die Entwicklungsgeschichte des ersten Sinsheim-Logos" Anfang der 2000er-Jahre erinnerte Alexander Hertel: "Zuerst fanden wir’s alle furchtbar - dann umso besser." Außerdem hält Hertel den "Norden des Südens" sowie den Fokus auf Sinsheim für ein elegantes Mittel, "um sich von der Konkurrenz abzugrenzen", die bekanntlich "Kraichgau Stromberg Tourismus" heißt. Hertel fiel aber auf, "dass auch auf ,Norden des Südens’ schon andere gekommen sind." In der Tat heißt ein Reisebuch über den Norden Südamerikas so, ein anderes über die Avantgarde Barcelonas trägt den Slogan in der Unterzeile. Diverse Reiseblogger übertragen "Norden des Südens" auf etliche Städte, wie das neuseeländische Wellington.

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Einer, der sich enthielt, war Grünen-Stadtrat Jens Töniges: Er könne "die Bandbreite des Für und Wider nachempfinden." Persönlich fehle es Töniges aber an eindeutigem Wiedererkennungswert: "Das ist nicht wie bei: ,Alles, was ein Bier braucht’", sagte er. SPD-Stadtrat Jürgen Schön favorisiert nach wie vor: "Zentrum des Kraichgaus".

"Wir halten an dem Vorschlag fest", gab Oberbürgermeister Jörg Albrecht dem Gremium auf den Weg. Dies nicht zuletzt, da Umlandgemeinden sich bereits vollzählig zu den eigenen Vermarktungsambitionen bekannt hatten.

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