Helmstadt-Bargen

Gemeinde will auf Sinsheimer Touristik-Zug aufspringen

Trotz einiger Skepsis stimmte der Gemeinderat der Kooperationsvereinbarung zu - Handicap sind die fehlenden Angebote im Ort

27.04.2017 UPDATE: 28.04.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 43 Sekunden

Das Heidelberger Schloss. Archiv-Foto: dpa

Helmstadt-Bargen. (tw) Die geplante Touristikkonzeption für die "Erlebnisregion Sinsheim" stößt im Gemeinderat von Helmstadt-Bargen nicht auf ungeteilte Begeisterung - aber die Zustimmung überwiegt. Bei vier Gegenstimmen hat jetzt der Gemeinderat sein Plazet für die Zusammenarbeit im "Norden des Südens" gegeben. Zusammen mit Sinsheim wollen die Kommunen des Gemeindeverwaltungsverbands Waibstadt sowie Zuzenhausen projektbezogene Aktivitäten zur Tourismuswerbung starten

Wiederholt kritisch hinterfragt wurde die Präsentation von Johanna Barth und Sandra Aisenpreis im Gemeinderat. Die beiden Vertreterinnen der Stadtverwaltung Sinsheim warben für eine gemeinsame Tourismusvermarktung. Als federführende Stelle würde dabei die Große Kreisstadt die beteiligten Kooperationsgemeinden in Marketingmaßnahmen einbinden. Schwerpunkte sollen eine touristischen Website, ein Gastgeberverzeichnis, ein Online-Gaststättenverzeichnis, Informationen über Wander- und Radtouren und die Zusammenarbeit mit den touristischen Leistungsträgern sein. Insgesamt würden sich die Gemeinden damit "emotionaler präsentieren" als dies bisher der Fall sei, so Johanna Barth. Der Kostenanteil für Helmstadt-Bargen würde in diesem Jahr bei 1686 Euro und 2018 bei 3373 Euro liegen.

Klaus Vierling sah in dem Konzept keine Vorteile für die Gemeinde und regte an, das Geld lieber in den Neubau von Radwegen zu stecken. Auch Werner Ullrich zeigte sich skeptisch, da in den Ortsteilen wenig Gastronomie oder Übernachtungskapazität zur Verfügung stehe, die von den Aktionen profitieren könnten. Bürgermeister Wolfgang Jürriens blickte zurück auf den Verband Kraichgau-Stromberg aus dem die Gemeinde ausgetreten ist, weil der Ort kaum präsentiert wurde. Von einer Kooperation mit Sinsheim verspricht er sich deutlich mehr und sieht eine Chance für die Gemeinde, touristisch aufgewertet zu werden.

Sören Vollmer stellte fest, dass erst Investitionen erforderlich seien, bevor zum Beispiel über den Bekanntheitsgrad neue Entwicklungsfelder erschlossen werden können. Von Sinsheim mit seinen großen Attraktionen können dann auch Helmstadt-Bargen profitieren. Ursula Dentz-Gattig verspricht sich Synergien in der touristischen Zusammenarbeit. Wolfgang Schieck teilte Vollmers Einschätzung und sah ebenfalls eine Win-Win-Situation als Partner in der Kooperation. Doris Heilig verwies auf die vorhandene eigene Präsentation der Gemeinde und das knappe Geld sowie die zahlreichen "Baustellen" der Kommune, während Manfred Hönig die Kostenaufstellung hinterfragte. "Auf den Zug aufspringen" empfahl Sebastian Stadler der in der Investition für die zwei Jahre ein gutes "Startup" sah und sich damit eine Entwicklungsmöglichkeit für das Kraichgaudorf verspricht.

Dieter Beck wies darauf, dass die Kooperation voraussetze, dass die Gemeinde ihren Teil erbringe und das Entwicklungsteam in Sinsheim unterstütze. Bürgermeister Jürriens sah in der Kooperation eine relativ günstige Möglichkeit, den Bekanntheitsgrad zu erhöhen und sich auf einer regionalen Internetseite besser zu präsentieren. Die Bürgermeister im Gemeindeverwaltungsverband seien auf Sinsheim zugegangen und würden hier eine gute Grundlage für eine positive Zusammenarbeit sehen. Die Kooperationsvereinbarung, die bis auf Neidenstein von allen Sinsheimer Umlandgemeinden positiv beschieden wurde, soll zum 1. Juli in Kraft treten soll.

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