Region Heidelberg

Whatsapp warnt nach Betrugsfällen und kooperiert mit Polizei

Der Konzern wandte sich an die RNZ. Es gibt eine Kooperation mit der Polizei.

10.06.2022 UPDATE: 11.06.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 26 Sekunden
Symbolfoto: dpa

Region Heidelberg. (luw) Seit Wochen erbeuten Betrüger in der Region jeweils vierstellige Geldbeträge mit einer neuen Masche, die auf dem Handy-Nachrichtendienst Whatsapp fußt: Wahllos kontaktieren die Kriminellen auf diesem Weg Menschen, als deren erwachsene Tochter oder Sohn sie sich ausgeben. Nun hat sich der US-amerikanische Konzern Whatsapp, der zum milliardenschweren Giganten Facebook beziehungsweise Meta gehört, an die RNZ gewandt: Eine Sprecherin gibt Whatsapp-Nutzern Verhaltenstipps für mehr Sicherheit und weist auf eine gemeinsame Kampagne mit der Polizei hin.

Allein rund um Heidelberg wurden in den vergangenen vier Wochen vier Fälle bekannt, bei denen insgesamt knapp 10.000 Euro erbeutet wurden. Jedes Mal wurde dabei den Opfern vorgespielt, es melde sich deren Tochter oder Sohn, die oder der eine neue Handynummer habe und dringend Geld benötige. Jeweils wurde um Überweisung von Beträgen zwischen 1800 und 4000 Euro auf ein ausländisches Konto gebeten. In den genannten Fällen folgten die Opfer der Bitte und merkten erst wenig später, dass es sich um Kriminelle handelte.

Unter Bezugnahme auf den jüngsten Betrugsfall aus Bammental meldete sich jetzt eine Berliner Agentur im Auftrag von Whatsapp bei der Redaktion. "Wir wünschen uns, dass die Millionen von Menschen, die Whatsapp in Deutschland nutzen, einfache, aber effektive Schritte unternehmen, um sich und ihre Kontakte vor Betrug zu schützen", wird darin etwa Kathryn Harnett zitiert, "Policy Manager" von Whatsapp. Es wird auf die 2021 gemeinsam mit der Polizei bundesweit gestartete Kampagne "Kontrolle ist besser – Check Deinen Chat" hingewiesen und unter anderem dazu geraten, die Identität von "vermeintlichen Kontakten" zu prüfen, die um "einen Gefallen" bitten: etwa per Anruf oder mit einer Bitte um Sprachnachricht des Absenders.

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Auf RNZ-Nachfrage erklärte eine Whatsapp-Sprecherin, dass man sich derzeit aufgrund der "Berichte über Betrugsfälle in ganz Deutschland" an verschiedene Medien wende, um auf die Gefahren aufmerksam zu machen und "wichtige Tipps" zum besseren Schutz der Nutzer zu geben. Bereits nach Bekanntwerden des auch in der Region zeitweise verbreiteten "Enkeltricks" habe Whatsapp vor ein bis zwei Jahren begonnen, Journalisten in ganz Deutschland zu kontaktieren. Auf die Frage, ob der Konzern diesen Aufwand auch im eigenen Interesse für ein möglichst gutes Bild in der Öffentlichkeit betreibe, antwortete die Sprecherin: "Der einzige Grund und das Ziel der Kampagne ist es, durch Aufklärung ,Hilfe zur Selbsthilfe‘ zu leisten und die Zahl der Betrugsfälle in ganz Deutschland zu verringern."

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