Mühlhausen

Integrationsmanager leisten "wertvolle Arbeit"

Der Gemeinderat stimmt für einjährige Verlängerung des Projekts für 3500 Euro.

14.06.2022 UPDATE: 15.06.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 49 Sekunden
Integration

Symbolfoto: dpa

Mühlhausen. (seb) "Das ist eine herausfordernde Zeit für uns alle, aber wir bekommen sehr gute Unterstützung und viel Zuspruch." Das sagte Nabil Katawi im Mühlhausener Gemeinderat. Der Integrationsbeauftragte des Roten Kreuzes ist zusammen mit einem vierköpfigen Team für Mühlhausen und fünf weitere Kommunen zuständig. Dabei arbeitet er auch mit der Integrationsbeauftragten Rojda Lenz zusammen, die wiederum für den Gemeindeverwaltungsverband mit Rauenberg, Malsch und Mühlhausen arbeitet.

Ehe Lenz und Katawi die aktuelle "dynamische Lage" schilderten, blickten sie auf die schwierige Corona-Zeit mit den Kontaktbeschränkungen zurück, in der Kreativität gefragt war. Die Impfkampagne sei erfolgreich gewesen, unter den Geflüchteten sei die Quote der so vor Corona Geschützten hoch. Pass, Arbeitserlaubnis, Ausbildung, das alles sei erschwert gewesen. Lobend hob Katawi die Bereitschaft der Bäckerei-Kette Rutz hervor, Flüchtlingen eine Stelle anzubieten, da habe sich eine "gute Symbiose" entwickelt.

Mit dem Rückzug der Nato aus Afghanistan und der folgenden Verschlechterung der Zustände dort habe sich immerhin die Bleibeperspektive der hierher Geflüchteten gebessert, erklärte er. Von den knapp 80 Personen "aus aller Herren Länder" in Mühlhausen seien sieben aus Afghanistan "und die haben alle einen Job". Nicht mitgezählt hatte er die rund 50 Menschen aus der Ukraine, die in den letzten Wochen auch Mühlhausen erreicht haben – mit Zuweisungen des Landes ist darüber hinaus noch zu rechnen, Bürgermeister Jens Spanberger rechnete hierbei mit mehr als 100 Menschen.

"Immer neue Herausforderungen" erlebt auch Rojda Lenz: Ihr Ziel sei daher, nachhaltige Strukturen zu schaffen, die für alle Menschen offen seien, nicht nur Flüchtlinge. Diese sollten überdauern, auch wenn die Zahl der Geflüchteten sinke, und bereit sein für das nächste Mal, wenn wieder viele Menschen auf einmal in Not sind.

Mit Geldern aus dem Landes-Förderprogramm "Gemeinsam in Vielfalt – Lokale Bündnisse für Flüchtlingshilfe" wurde beispielsweise das Begegnungscafé gegenüber dem Mühlhausener Rathaus ertüchtigt. Da gebe es konkrete Angebote für Geflüchtete, aber auch die Möglichkeit zum lockeren Austausch, so Lenz. Und vor allem habe man mit Nachhilfe für alle Kinder, Second-Hand-Kleidung oder Beratung im Umgang mit Handy oder Tablet-Computer für Seniorinnen und Senioren Interessantes für alle Menschen, nicht nur Flüchtlinge, geschaffen. Deutschunterricht für Geflüchtete wiederum wird in Zusammenarbeit mit der Kraichgauschule und der Volkshochschule Südliche Bergstraße in Wiesloch angeboten.

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Bürgermeister Spanberger wies danach darauf hin, dass Wohnraum gesucht werde ebenso wie Möbel und weitere Haushaltsgegenstände. Das werde sich auch auf den Haushalt auswirken, erklärte er. Die Kosten für das Integrationsmanagement gemeinsam mit dem Roten Kreuz jedoch seien "sehr überschaubar", so Spanberger: Nach Abzug der Fördermittel müsse die Gemeinde für ein weiteres Jahr nur 3500 Euro aufwenden.

Deshalb und weil man die "wertvolle Arbeit" sehr zu schätzen weiß, fiel es dem Gemeinderat leicht, der Verlängerung des Integrationsmanagements, das seit 2018 am Start ist, um ein Jahr einhellig zuzustimmen.

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