Edingen-Neckarhausen

Jungtiere begeistern Kinder und Eltern

Die Anlage der Kleintierzüchter ist bei Besuchern sehr beliebt. Die Züchter tragen zur Erhaltung alter Haustierrassen bei.

13.06.2022 UPDATE: 14.06.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 25 Sekunden
Meerschweinchen, Ziegen und viele andere Tiere erfreuen die Besucher der Edinger Kleintierzüchter. Foto: Schäfer

Von Hannelore Schäfer

Edingen-Neckarhausen. "Das ist ein richtiger Mini-Zoo. Und das bei freiem Eintritt", freut sich ein Papa, der einen mit Zwillingen beladenen Kinderwagen durch die Anlage der Edinger Kleintierzüchter kutschiert. Die Kleintierzuchtanlage steht insbesondere bei Familien mit Kindern hoch im Kurs und ist gerade jetzt ein beliebter Anziehungspunkt. Nach und nach wird das Areal nämlich zur Kinderstube. Bei den Ziegen im Streichelzoo gibt es bereits Nachwuchs, auch sonst präsentiert sich die tierische Gesellschaft von ihrer fruchtbaren Seite.

Das gilt genauso für das wuselnde "Fußvolk" im kürzlich angelegten Meerschweinchen-Gehege sowie für die Überflieger hoch oben im Storchnest. Das Trauerschwanenpaar in der großen Voliere hat ebenfalls schon Nachwuchs, auch bei einige Enten- und Gänsearten zeigt sich was Kleines, während der neue Pfauenhahn mit der verwitweten Pfauen-Frau erfolgreich angebandelt hat.

Meerschweinchen, Ziegen und viele andere Tiere erfreuen die Besucher der Edinger Kleintierzüchter. Foto: Schäfer

Im Storchenhorst klappert es derweil heftig. Das Storchenpaar zieht bereits zwei Jungstörche auf, die in den nächsten Tagen beringt werden sollen. "Vermutlich bezog der gleiche Storch, dem es schon im Vorjahr hier gefallen hat, erneut bei uns Quartier", mutmaßt Helmut Stein und fügt an: "Ein paar Tage später landete dann seine Gefährtin." Der Brutwart des Kleintierzuchtvereins und ehrenamtliche Storchenberinger der Vogelwarte Radolfzell kennt sich aus bei Meister Adebar.

Störche sind mehr auf das gewohnte Quartier als auf den Partner fixiert, weshalb die Ankömmlinge auch nicht immer warten, ob der oder die Altvertraute wieder auftaucht. Sie "trauen" sich dann schon einmal neu und schweben buchstäblich über allem. Irdischer geht es da schon bei den Zwergziegen zu. Alle drei Geißen haben bereits Zicklein geboren, die im geräumigen Gehege muntere Bocksprünge machen. "Insgesamt waren es sieben Geißlein", lässt Helmut Stein wissen. Eins davon wurde bereits abgegeben, sodass aktuell noch sechs kleine Ziegen zusammen mit ihren Müttern unterwegs sind. Nicht nur die Milch der Geißen macht sie stark, auch die Kleinen zählen bereits zu den "Kräuter- und Grasfressern."

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Das meckernde Völkchen wird gut versorgt, weshalb die Besucher auch nicht "zufüttern" sollten. "Es besteht zwischenzeitlich ein Fütterungsverbot, einige Zeitgenossen warfen Unmengen an Brot und Abfall in das Gehege, Ziegen fressen von Natur aus aber Gras und Heu, alles andere macht sie fett und krank", gibt Helmut Stein zu bedenken.

"Heutzutage bekommt man Ziegen ja nur noch selten zu sehen, hier dürfen die Tiere sogar gestreichelt werden, daran haben meine Kinder ihre Freude", erzählt der zu den Stammbesuchern zählende Dirk Frick. Auch Inge Herold dreht samt Anhang ihre Runden. "Die Tiere und die gesamte Anlage sind gepflegt, wir schauen öfter vorbei", bemerkt die stellvertretende Direktorin der Kunsthalle Mannheim zu der "tierischen" Attraktion in ihrem Heimatort. Ein echter Hingucker, gerade auch bei den Kindern, stellt das neue Meerschweinchen-Gehege dar. Helmut Stein schuf aus einem ausrangierten Spielhäuschen, das ehemals auf einem Spielplatz stand, eine schmucke Unterkunft für die geselligen Nagetiere.

Da tummeln sich jetzt große und kleine sowie kurzhaarige und langhaarige Gesellen. "Meerschweinchen sind ein ausgesprochen vermehrungsfreudiges Völkchen", erklärt Stein angesichts der vielköpfigen Schar. Scheuer sind die beiden Uhus, die in einer Flugvoliere gehalten werden. Die Vögel sind nachtaktiv und verbringen den Tag über lieber ungestört an ihrem Ruheplätzchen, weshalb sie die Besucher oftmals erst auf den zweiten Blick entdecken. Hinter der kleinen Menagerie und ihrer Pflege steckt eine Menge Arbeit. "Wir leisten das ja alles ehrenamtlich und halten ganz nebenbei auch noch die Anlage in Schuss", erklärt Kleintierzucht-Chef Gerhard Stein.

Die Züchter selbst tragen zudem zur Erhaltung alter Haustierrassen bei. "Die heutige Massentierhaltung beschränkt sich bei den Hühnern auf wenige spezielle Züchtungen als Fleisch- oder Eierlieferanten, dabei geht die Vielfalt verloren", bedauert Leonhard Aistleitner, der Zuchtwart für Geflügel.

In den 15 Parzellen auf der Kleintierzuchtanlage tummeln sich Hühner, Tauben, Enten und Gänse in den verschiedensten Rassen und Farbschlägen. Selbst Diamanttäubchen und farbenprächtige Fasanen genießen ihr munteres Dasein.

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