Bammental

Die Lust am Musizieren lebt

Die Chöre und das Orchester des Gymnasiums traten nach zwei Jahren wieder auf.

31.05.2022 UPDATE: 01.06.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 2 Sekunden
Endlich wieder in voller Stärke trat auch das Bammentaler Schul-Orchester auf. Foto: Alex

Von Meike Paul

Bammental. Mit gut geölten Stimmen und seit September wieder eingespielten Instrumenten bestritten die Schüler des Gymnasiums Bammental nun ihr Sommerkonzert. Nach zweijähriger Abstinenz war dies ein wichtiger Meilenstein in der musikalischen Lehre der Einrichtung. Volker Konetschny, Leiter des Unterstufenchores und Fachbereichsleiter Musik, war bei der Begrüßung in der vollbesetzten Mensa außer sich vor Freude. "Singen war lange Zeit überhaupt nicht möglich, dann nur mit Maske und auf Abstand. Umso mehr freut es uns, dass die Lust am Musizieren und Singen ungebrochen ist." Die verschiedenen AGs seien nun wieder in vollem Betrieb und man dürstete danach, das Gelernte zu präsentieren.

Den Anfang der Veranstaltung machte der Unterstufenchor. Die Goldkehlchen sangen den liberianischen Folk-Song Banuwa und das israelische Lied "Shalom chaverim – Hevenu shalom". Dass neben Gesangstechniken auch Werte und eine kulturoffene Einstellung vermittelt werden, merkte man dem freudestrahlenden Chor an. Mit ein paar Tanzschritten betonten die Schüler ihre Songtexte. Sie hatten sich zu "Es führt über den Main" auch ein paar schauspielerische Einlagen ausgedacht. Bei "Alles nur geklaut" von den "Prinzen" wippten auch die Zuhörer mit.

Beim letzten Stück – "Lemon tree" von "Fools Garden"– erhielten die jungen Sänger Unterstützung von den großen. Konetschny erklärte, dass es sich um ehemalige Mitglieder des Unterstufenchores handle, die noch einmal vor ihrem Schulabschluss mitwirken wollten. Dass die jungen Menschen am Ball geblieben sind und "auch weiterhin musikalisch sind", bestätigte Konetschny in seinem Tun. Eine unterzeichnete Tasse der Mitwirkenden wird den Lehrer noch lange an die gemeinsame Zeit erinnern.

Dann wurde es voll auf der Bühne: Theresia von Erdmann übernahm mit ihrem Mittel- und Oberstufenchor. Auch sie begleitete am Klavier, präsentierte mit ihren 17 Sängern geistliche Songs wie "Gratias Agimus Tibi" oder "Caritas Canon", weltliche Titel wie Disneys "Die Schöne und das Biest" oder "California Dreamin" von "The Mamas and the Papas”.

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Wie schwierig es sei, Musik für eine solche Veranstaltung auszuwählen, brachte Ingo Schlüchtermann, Leiter des Bammentaler Schul-Orchesters (BSO) auf den Punkt: " Heute zeigen wir ein Drittel unseres einstündigen Programms". Mit Tandempartner Tim Evers hat der musikalische Leiter seine 48 Schüler fit gemacht. "Endlich wieder in voller Stärke musizieren", freute sich Schlüchtermann auf dem Weg von der Mensa zur Halle – ein Umzug in der Pause aus Platzgründen. Nach drei Jahren nehmen die Musiker endlich wieder am internationalen Swaledale-Festival in Richmond, Großbritannien, teil.

Jetzt liefen sie in ihrer Heimat zur Hochform auf. Im Programm "Genesis" von Rossano Galante, "Sleepers Wake" oder auch "Swan Lake". Eine Auswahl der Lieder aus "Les Misérables", "The Lord of the Dance", "Rites of Tamburo", "Wellerman" und "Farandole". Innerhalb der Darbietungen, bei denen die Gruppe in vortrefflicher Harmonie agierte und ein monumentales Klangkonstrukt webte, hatten Einzelne aber auch die Möglichkeit, sich mittels kleiner Soli zu präsentieren.

Bei aller Freude über das Schülerkonzert war beim Organisator aber auch Wehmut dabei. Von zehn Schützlingen musste er sich nämlich offiziell verabschieden. Die Schulabgänger werden zwar auch noch mit nach England reisen, danach aber ist die Schulzeit für sie zu Ende. Dass sie etwas aus ihrem Talent machen wollen, tröstet Schlüchtermann aber immerhin. Wie seinen Kollegen Konetschny und Erdmann ist es auch ihm wichtig, Wege und Möglichkeiten zur künstlerischen Entfaltung aufzuzeigen. Akustisch schien das bereits jetzt gelungen.

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