Ortskernsanierung

Eine Million für Dielheim, 1,9 Millionen für St. Leon-Rot

Land gibt Fördermittel des Ortskernsanierungsprogramms bekannt. Wohnraum und historische Bausubstanz stehen im Fokus.

07.06.2022 UPDATE: 08.06.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden
Im Rahmen der Ortskernsanierungsprogramme in Dielheim, St. Leon und Rot werden unter anderem der Ausbau der historischen Kramer-Mühle in St. Leon (links) und das Schaffen von Wohnraum in der ehemaligen Landfried-Tabakmanufaktur in Dielheim gefördert. Foto: Lerche/Pfeifer

Dielheim/St. Leon-Rot. (seb) Millionenbeträge aus dem Städtebau-Förderprogramm von Land und Bund fließen in die Region, das geht aus einer Pressemitteilung hervor: Dielheim kann sich über eine Million Euro für das Sanierungsgebiet "Ortsmitte III" freuen, St. Leon-Rot erhält 1,9 Millionen Euro für die Gebiete "Ortskern III" und "Ortskern IV".

"Unheimlich happy" zeigte sich Dielheims Bürgermeister Thomas Glasbrenner, der, wie auch die Gemeinde St. Leon-Rot, von der Nachricht überrascht wurde: Die Pressemitteilung war früher versendet worden als die eigentlichen Förderzusagen. Die hätte er gern jetzt in Händen, so Glasbrenner, um den Startschuss für die Sanierungen zu geben.

"Ortsmitte III" liegt rund um die katholische Kirche St. Cyriak in Dielheim und umfasst auch die ehemalige Tabakmanufaktur der Firma Landfried. Im denkmalgeschützten Fabrikgebäude und in einem benachbarten Neubau will ein Investor 36 Wohnungen schaffen. Vorbereitende Arbeiten, wie der Abriss nicht geschützter Gebäudeteile, haben bereits begonnen.

Die Gemeinde Dielheim selbst plant im Rahmen des Sanierungsprogramms, einen Zugang zum Leimbach zu schaffen, sodass das Wasser erlebbar wird, für Kinder Spielmöglichkeiten und für Jung und Alt Aufenthaltsbereiche entstehen. Darüber hinaus sollen der Ausbau der Nahversorgung sowie Modernisierung und Neuschaffung von Wohnraum gefördert werden.

Seit 2011 laufen die Ortskernsanierungen in St. Leon und Rot, die geförderten Gebiete liegen grob gesehen entlang der Ortsdurchfahrten. Die Unterstützung der Modernisierung von privatem Wohnraum, beispielsweise um die Energieeffizienz zu erhöhen, steht ebenso im Fokus wie die des Ausbaus von Gebäuden oder des Errichtens neuer Wohnhäuser, beispielsweise anstelle alter Scheunen. Die Gemeinde selbst möchte unter anderem die Aufenthaltsqualität in den Ortskernen steigern.

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Im St. Leoner Sanierungsgebiet liegt auch die über 500 Jahre alte Kramer-Mühle. Für deren Umbau und Erweiterung hat die Gemeinde bereits zwei Zuschüsse von Land und Bund mit einer Gesamthöhe von rund drei Millionen Euro erhalten. Andererseits muss sie mindestens 20 Millionen Euro investieren, um das Nutzungskonzept umzusetzen: Es beinhaltet eine Mediathek, also eine Bücherei mit digitalen Angeboten, ein Restaurant, Trauzimmer, Festsaal, Künstlerwerkstatt, Vereins- und Seminarräume und mehr.

Das Land stellt dieses Jahr insgesamt 237,19 Millionen Euro für städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen zur Verfügung. Davon kommen rund 76 Millionen Euro vom Bund. Gefördert werden insgesamt 313 städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen, 51 davon sind brandneu, die übrigen laufen schon und werden aufgestockt. Das Land weist die Fördermittel immer der jeweiligen Kommune zu und fördert die Gesamtmaßnahme. Im konkreten Fall können sich St. Leon-Rot und Dielheim natürlich Einzelprojekten wie der Mühle oder dem Bachzugang widmen, ansonsten treffen sie Vereinbarungen mit Privatleuten, die Sanierungen oder Neubauten planen.

Wie das Land auf RNZ-Nachfrage betont, werden "keine Investoren gefördert, um Gewinnmaximierung zu ermöglichen": Mit Hilfe der Städtebauförderung können "ansonsten unrentierliche Maßnahmen" angeschoben werden, sodass Wohnraum entsteht oder die Aufenthaltsqualität im Ort steigt, während ohne Förderung nichts derartiges geschehen würde.

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