Walldorf baut 26 Sozialwohnungen für 4,6 Millionen Euro
Der Gemeinderat gibt grünes Licht für den Bau - Vor allem der Passivhausstandard und die Stellplätze heben den Preis
Walldorf. (rö) Die Stadt Walldorf plant schon seit Längerem den Bau von Sozialwohnungen auf zwei Grundstücken in der Bürgermeister-Willinger-Straße. Nach einer Mehrfachbeauftragung wurden inzwischen der Siegerentwurf weiterentwickelt und auch die voraussichtlichen Kosten ermittelt. Sie werden für die beiden Häuser mit zusammen 26 Wohnungen bei voraussichtlich 4,63 Millionen Euro liegen. Für den Bau gab der Gemeinderat jetzt bei einer Enthaltung (von Christian Winnes, CDU) endgültig grünes Licht.
Stadtbaumeister Andreas Tisch erläuterte, dass man "die Kosten sehr seriös ermittelt" habe. Die Standards seien auf ein notwendiges Maß reduziert, ohne den Wohnwert einzuschränken. Der Schwerpunkt liege auf Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen, "wir haben einen guten Mix erzielt", so Tisch. Es gibt 48 oberirdisch angelegte Stellplätze (damit spart man sich eine Tiefgarage) und für den Einbau von Aufzügen mit Mehrkosten von insgesamt 70 000 Euro sprachen sich sowohl der Technik-Ausschuss in der Vorberatung als auch nun der Gemeinderat aus. Die insgesamt hohen Kosten von 2814 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche machte Tisch vor allem am Passivhausstandard und den Stellplätzen fest.
Bürgermeisterin Christiane Staab ergänzte, man habe "die Quadratur des Kreises" versucht, nämlich, sozialen Wohnungsbau mit in Walldorf üblichen Standards zu verknüpfen, und dabei auch noch kostengünstig zu sein. "Dieses Ziel haben wir nicht erreicht", machte die Bürgermeisterin deutlich. Trotzdem würden die Wohnungen gebraucht, die Stadt sei hier in der Pflicht. Zumal man das Projekt bereits angestoßen habe, "als von der großen Flüchtlingswelle noch nichts zu ahnen war" - sondern aufgrund der Wartelisten, die es in Walldorf für Sozialwohnungen bereits vorher gab.
Im Mittelpunkt der Stellungnahmen der Fraktionen standen dann auch die hohen Kosten. Man war sich einig, dass diese vor allem auch wegen der Vorgaben aus dem Rat und der ungünstigen Grundstückszuschnitte zustande gekommen sind. Kritisch hinterfragt wurde aber, ob gerade angesichts der Flüchtlingsproblematik künftige Projekte mit vergleichbaren Standards verwirklicht werden können. Die Bürgermeisterin sah dann auch im aktuellen Projekt keine "Blaupause für die nächsten Jahre".
Seitens der Grünen-Fraktion wurden noch Alternativen zur Wärme-Bereitstellung (die über ein Mikro-Blockheizkraftwerk erfolgen soll) gewünscht. Stadtbaumeister Tisch sagte das zu, machte aber klar: "Wir müssen auch planen." Demzufolge wird zunächst mit der vorgestellten Lösung weitergeplant.



