Wiesloch

"Oldies im Park" war ein voller Erfolg (plus Fotogalerie)

Patinabesetzte Schätze und historische Leckerbissen. Das attraktive Rahmenprogramm ließ keine Wünsche offen.

19.09.2023 UPDATE: 18.09.2023 18:30 Uhr 2 Minuten, 42 Sekunden
Die faszinierenden „Oldies im Park“ und ein vielseitige Rahmenprogramm lockten zahlreiche Besucher an. Foto: Of

Von Hans-Joachim Of

Wiesloch. Einen vollen Erfolg können die Freunde historischer Fahrzeuge Wiesloch verbuchen. Die beliebte Veranstaltung "Oldies im Park" mit einer Ausstellung klassischer Automobile und Motorräder lockte bei traumhaftem Spätsommerwetter zahlreiches Publikum in den Gerbersruhpark.

"Wir hatten deutlich mehr Besucher als vor Corona. Man merkt, dass die Menschen einen gewissen Nachholbedarf haben", so der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständige Vorstand Jürgen Halm. Da auch ein attraktives Rahmenprogramm mit Musik, Tanz und sportlichen Einlagen geboten wurde und großen Anklang fand, kamen die vom stellvertretenden Vorsitzenden Gerd-Uwe Sauer geschätzten rund 3000 Besucher voll auf ihre Kosten.

Der 210 Mitglieder große Verein, dessen Aktive allesamt mit schicken, weinroten T-Shirts unterwegs waren, hatte an diesem Tag mit dem Thema "Jubilare" drei Schwerpunkte gesetzt. Vor 75 Jahren wurde die legendäre Marke Porsche gegründet, ebenso die berühmte 2-CV-"Ente" des Autobauers Citroën. Seit nunmehr 100 Jahren baut BMW Motorräder: Die Ausstellung konnte mit einem patinabesetzten Fahrzeug mit Zweizylinder-Boxermotor R 42, zwölf PS, Baujahr 1929, mit Dreigang-Handschaltung, im Originalzustand, punkten. Kenner bewerten dieses Bike mit sagenhaften 70.000 Euro. Als echter Hingucker zeigte sich eine Leihgabe der Daimler AG, eine Kopie des legendären Benz Patent-Motorwagens Typ 1 aus dem Jahr 1886 mit 954 Kubikzentimetern und 0,75 PS.

Unter dem Beifall der Gästeschar hatte die Vereinsspitze mit Detlev Röpke, der auch mit Bürgermeister Ludwig Sauer die offizielle Eröffnung vornahm, und Gerd-Uwe Sauer nach mehreren Anläufen den Einzylinder-Viertakter mit Ein-Gang-Riemengetriebe, Höchstgeschwindigkeit 16 Kilometer die Stunde, in Betrieb genommen. Das Fahrzeug erinnert an die Erfindung des modernen Automobils durch Carl Benz und an die erste Fernfahrt der Welt von Bertha Benz 1888 mit einem Tankstopp an der Stadtapotheke Wiesloch.

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Deutlich jünger präsentierte sich ein mintgrüner, luftgekühlter VW-Käfer Typ 1 von 1962 mit 34 PS, 1200 Kubik und Viergangschaltung. Der Steckbrief weist originale 91.000 Kilometer aus. Auch ein schicker, gelber Porsche 356 C mit 75 PS von 1963 zog die Blicke auf sich. Daneben war ein knallroter "Youngtimer", Porsche Carrera Cabrio 964, Baujahr 1990, mit 250 PS in der US-Version. Klar, dass hier die Handys für ein Foto gezückt wurden.

Dies galt nicht minder für einen gelben Mustang AC-Cobra 302-5.0-Rennwagen, Baujahr 1980, mit einem RS Casworth Borg-Warner-Tr5-Getriebe. Der Motor leistet 360 PS, stand auf der Maschinenkarte. Dann fuhr Heinrich Christmann aus Gaiberg mit einem offenen, schwarzen Ford A mit historischer Lederkappe als Kopfbedeckung auf das Gelände mit den zahlreichen, schattenspendenden Bäumen: "Ich bin seit vielen Jahren Mitglied im Verein und mit meinem Oldtimer Baujahr 1931, 40 PS, 3300 Kubik, drei Vorwärtsgänge, ein Rückwärtsgang, am Start".

Auch Harald Janz aus Ludwigshafen präsentierte stolz seine "Ente", Baujahr 1988 mit 27 PS in weißer Farbe. Er kam gerade vom Welttreffen aus der Schweiz zurück und räumte lachend ein, dass er mit rasenden 108 Stundenkilometern auf der Autobahn geblitzt worden sei. "Es gibt schlimmeres!"

Unüberhörbar ertönte lautes "Tatü-Tata" und über ein Dutzend historische Feuerwehrfahrzeuge aus Baden und der Pfalz fuhren auf den nahen Festplatz bei der Eishalle. Anlass für diese Ergänzung der Traditionsveranstaltung war das 160-jährige Bestehen der Feuerwehr der Stadt Wiesloch sowie der 60. Geburtstag eines alten, 1963 gebauten Löschgruppenfahrzeugs der Wehr.

Der Wagen steht für Repräsentationszwecke zur Verfügung und war erst kürzlich auf weiter "Einsatzfahrt" in Südtirol. Auch der Feuerwehrverein Bretten war mit einem Mercedes-Benz, Baujahr 1934, und Fahrer Thomas Gropp vertreten und informierte: "Ein offener Mannschafts- und Gerätewagen und eine Nostalgie in Rot." Das ganze Spektakel war gerade für die jungen Besucher ein echter Leckerbissen.

Im Rahmenprogramm präsentierte die "Viet Vo Dao"-Schule aus Nußloch Kampfsport in Perfektion. Ebenso begeisterten die "Rasenden Kellner" der TSG Wiesloch auf ihren Einrädern und der wunderbare Tanz des "Cha Cha-Clubs" Wiesloch. Für den guten Ton hatte mit fetziger Livemusik die Band "Midnight Run" aus Leimen mit "Classic-Rock for Classic-Cars" gesorgt. Jürgen (Gitarre), Kai (Keyboards), Ralf (Drums, Gesang) sowie Frontfrau und Sängerin Birgit am Bass heizten mit Hits von Uriah Heep, R.E.M. oder Pink Floyd ein.

Oleg und Tanja aus Heidelberg waren mit den Kindern Alissa und Robert zum Oldtimertreffen gekommen und bekundeten übereinstimmend: "Es war wunderschön hier mit einer perfekten Organisation." Am Ende eines spannenden Tages, der mit einer Preisverleihung für die schönsten und interessantesten Oldtimern endete, zog die Vereinsspitze mit Detlev Röpke ein überaus positives Fazit: "Es hat alles gepasst, hatten Glück mit dem Wetter und die Erwartungen mit über 260 ausgestellten Automobilen wurden sogar übertroffen."

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