Wiesloch

Nostalgischer Konvoi zog die Blicke auf sich

13 Feuerwehr-Oldtimer machten auf evangelischem Kirchplatz Halt - An der Stadtapotheke gab es Urkunden

17.07.2018 UPDATE: 17.07.2018 16:15 Uhr 1 Minute, 56 Sekunden
Wieslochs evangelischer Kirchplatz verwandelte sich in ein Museum für alte Feuerwehrfahrzeuge, die dort bestaunt werden durften. Fotos: Carina Kircher

Wiesloch. (hds) Es waren nicht die Männer mit ihren goldenen Helmen, die bestaunt wurden. Im Mittelpunkt standen die Fahrzeuge, 13 an der Zahl, historische Gefährte, mit denen die Floriansjünger vor fast 100 Jahren zu ihren Einsätzen ausrückten. "Nostalgie in Rot" war angesagt und Wiesloch war einer der Stopps, die der schmucke Konvoi auf dem Weg zum Landesfeuerwehrtag in Heidelberg (bis 22. Juli) einlegte.

Halt war am evangelischen Kirchplatz, in unmittelbarer Nachbarschaft der "ersten Tankstelle" der Welt an der Stadtapotheke, an der sich einst Bertha Benz das Leichtbenzin Ligroin für ihre Weiterfahrt nach Pforzheim in den Tank ihres Benz-Patent-Motorwagens schütten ließ.

Diesmal wurde nicht getankt, aber gestaunt. Messing glänzte im Sonnenlicht, hölzerne Drehleitern, mit Handkurbeln betrieben, wurden begutachtet und die Glocken, mit denen man früher auf sich aufmerksam machte, auch mal angefasst. Bereits zum zehnten Mal ist die Oldtimerrundfahrt "Nostalgie in Rot" auf Achse und stets ein Besuchermagnet, so natürlich auch in Wiesloch.

Bürgermeister Ludwig Sauer, selbst Feuerwehrmann, kam in einer schmucken, historischen Uniform daher, ebenfalls mit einem goldenen Helm ausgestattet, und begrüßte die Gäste. Harald Pflüger, beim Landesverband der Wehren für die Historie verantwortlich, überreichte Sauer eine Medaille als Ausdruck des Dankes.

In Reih und Glied hatten sich die Besatzungen vor der Stadtapotheke aufgestellt, erhielten per Trillerpfeife und mit lauter Stimme Befehle vom Konvoi-Kommandanten, um sich anschließend in das Gästebuch der Stadtapotheke einzutragen. "Wir haben außerdem eine Urkunde für jedes Fahrzeug", sagte Dr. Adolf Suchy, der Vorsitzende des Vereins "Freunde historischer Fahrzeuge", der bei vielen Gelegenheiten als "Tankwart" aktiv ist.

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Derweil hatten alle Neugierigen ausreichend Gelegenheit, die Feuerwehrwagen zu besichtigen. Sie kamen zum größten Teil aus Baden-Württemberg, aber auch ein Rolls Royce aus der Schweiz war mit von der Partie.

Die Besatzungen in ihren historischen Uniformen wurden in der Stadtapotheke mit Urkunden empfangen.

In den fast ausschließlich offenen Fahrzeugen, die aus den 1920ern und 30ern stammen, war es in jenen Tagen sicherlich kein Vergnügen, zu den Einsätzen ausrücken zu müssen. Es war beeindruckend, mit welcher Liebe und Sorgfalt die Wagen hergerichtet wurden. Vorsichtshalber wurden wegen des abschüssigen Geländes auf dem evangelischen Kirchplatz unter vielen Autos Bremsklötze angebracht, frei nach dem Motto "sicher ist sicher".

Empfangen wurde der historische Konvoi von der Wieslocher Feuerwehr in Schatthausen und sicher in die Kernstadt eskortiert. Dort sah man bereits beim Einparken, dass vor fast 100 Jahren richtig geschuftet werden musste. An den großen Lenkrädern war Krafteinsatz gefragt, es wurde gekurbelt, denn eine Servolenkung gab es ja nicht.

Schläuche waren akkurat an den Seitenwänden angebracht, an den Türen prangten die Informationen, woher die Fahrzeuge angereist waren. So unter anderem aus Kirchheim/Teck, Weingarten und auch aus dem Feuerwehrmuseum in Winnenden war ein Löschfahrzeug mit dabei, ebenso ein Gefährt der Werksfeuerwehr Daimler-Benz aus Sindelfingen, selbstredend mit dem obligatorischen Stern auf der langen Kühlerhaube.

Großes Lob gab es von allen Seiten für die Männer der heimischen Feuerwehr, die organisatorisch alles im Griff hatten und für einen reibungslosen Ablauf sorgten. Es wurde fleißig fotografiert und gefilmt, später unterhielt ein junger Wieslocher Feuermann die Besucher mit Liedern, die er auf der Gitarre begleitete.

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