Wiesloch

Mitarbeiter der Kirchlichen Sozialstation nähten Schutzmasken

Tagespflege und Demenzbetreuung schon seit 9. März geschlossen

03.04.2020 UPDATE: 05.04.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 3 Sekunden
Die Mitarbeiter der Sozialstation beim Nähen von Schutzmasken: (v.li.) Tamara Pfeifer, Werner Philipp, Katharina Petersen und Martina Sogl. Foto: Pfeifer

Wiesloch. Die Corona-Krise macht auch vor der Kirchlichen Sozialstation Wiesloch nicht halt. Wie die Vorstandschaft mitteilt, waren Entscheidungen gefordert und schnelles Handeln angesagt. Menschenansammlungen zu vermeiden, war erstes und oberstes Gebot. Als erste Maßnahme wurde bereits ab dem 9. März die Tagespflege geschlossen. Gleichzeitig wurden die Demenzgruppen abgesagt und die Demenzbetreuung beendet, laut gesetzlicher Anweisung zunächst einmal bis zum 15. Juni.

Aber auch im ambulanten Pflegedienst erforderten tägliche Änderungen immer wieder Neuplanungen der Pflegetouren, so die Sozialstation. Die Gründe waren der Mitteilung zufolge verschiedene Absagen von Patienten aus Angst vor einer Ansteckung oder es übernahmen frei gestellte Angehörige einzelne Versorgungen oder Dienste.

Der eigene Schutz des Pflegediensts musste der Sozialstation zufolge ebenfalls sichergestellt werden – auch der Sozialstation fehlten allerdings Hygiene- und Desinfektionsmittel. Ein glücklicher Zufall half in der Not. Durch eine persönliche Bekanntschaft ergab sich ein Gespräch, bei dem man auf die allgemeine Situation und die besonders fehlenden Schutzmasken in der Sozialstation kam. Eine Schneidermeisterin aus Malsch sagte spontan zu, Behelfsmasken zu Hause zu nähen und unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Es waren circa 100 Stück.

Man konnte aufatmen, zumindest eine erste Hilfe war erfolgt, die dringend notwendig war und mit großer Freude angenommen wurde. Auch einige der Beschäftigten des Pflegediensts sahen sich angespornt und halfen spontan mit. Über die Dienststunden hinaus surrte eine Nähmaschine im Aufenthaltsraum der Sozialstation, um Schutzmasken zu nähen. Auf die bestellten, aber nicht gelieferten medizinischen Masken wartet man noch.

Der Dienst läuft dennoch weiter. Vorstand und Träger (das sind die evangelischen Kirchengemeinden, die katholische Seelsorgeeinheit Wiesloch-Dielheim und die Stadt Wiesloch) der Sozialstation haben sich ausdrücklich beim Personal bedankt für den großen Einsatz trotz des bestehenden Ansteckungsrisikos.

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