VRN-Nextbike jetzt doch - Rat stimmt zu
Der Weinheimer Gemeinderat stimmte der Einrichtung zum Frühjahr 2018 zu - und beschloss gleich eine Station mehr

Weinheim. (web) Nun also doch: Nachdem das in anderen Städten erfolgreiche Radverleih-System des Verkehrsverbunds VRN und der Firma Nextbike 2016 noch knapp gescheitert war, stimmte der Gemeinderat der Einrichtung von neun Leihstationen mit 52 Rädern zum Frühjahr 2018 am Mittwoch mit großer Mehrheit zu.
Bei sechs Gegenstimmen sowie einer Enthaltung aus den Reihen von WL und CDU ging das Hauptorgan sogar noch über die Empfehlungen von Stadtverwaltung und ATU hinaus - und beschloss die Einführung von neun statt der ursprünglich vorgesehenen acht Stationen. Damit folgte das "Erwachsenengremium" dem Votum des Jugendgemeinderats, der dafür plädiert hatte, auch an der RNV-Haltestelle Blumenstraße eine Leihstation vorzuhalten.
Hintergrund
In Weinheim wird man die babyblauen Räder mit solidem Rahmen und zuverlässiger Gangschaltung künftig an folgenden Punkten leihen können: am Hauptbahnhof, am RNV-Halt Händelstraße, an der Wormser Straße (Berufsschulen), am RNV-Stopp Stahlbad, am Behördenzentrum (Nähe
In Weinheim wird man die babyblauen Räder mit solidem Rahmen und zuverlässiger Gangschaltung künftig an folgenden Punkten leihen können: am Hauptbahnhof, am RNV-Halt Händelstraße, an der Wormser Straße (Berufsschulen), am RNV-Stopp Stahlbad, am Behördenzentrum (Nähe Krankenhaus), am Dürreplatz, am Schloss (Rathaus), an der Stadthalle - und an der RNV-Haltestelle Blumenstraße. web
Finanziell schlägt der öffentliche Radverleih zunächst mit Zuschüssen in Höhe von 21.170 Euro im Jahr zu Buche. Hinzu kommen die Kosten für die Einrichtung von Bodenplatten unter den Leihstationen. Warum sich diese Investitionen lohnen, hatten die Verwaltungsmitarbeiter in der Beschlussvorlage ausführlich dargelegt. Dabei ging es keineswegs allein um die Themen Tourismus und Imagegewinn, auch wenn die in den vergangenen Diskussionen immer wieder ins Feld geführt worden waren.
Ein sehr spannender Aspekt ist auch, dass der Rhein-Neckar-Kreis (im Gegensatz zu anderen Arbeitgebern) für die beiden Stationen am Berufsschulzentrum und am Behörden- und Gesundheitszentrum eine Kostenbeteiligung von je 50 Prozent zugesagt hat. Im Umfeld beider Einrichtungen regt sich regelmäßig Unmut, weil die Berufsschüler beziehungsweise Angestellten die Wohngebiete zuparken. Laut Vorlage wollen Kreis und Stadt damit gemeinsam darauf hinwirken, dass die Einpendler ihre Autos zu Hause lassen.
Im Gemeinderat entspann sich noch eine kurze Diskussion darüber, ob die "neue" Station an der Blumenstraße gegen die System-Rad-Ständer an der Stadthalle ausgetauscht werden soll. Dieses Argument wurde aber letztlich durch den Hinweis entkräftet, dass die Leih-Stationen im Umfeld von RNV-Haltestellen und Bahnhöfen auch "Referenzpunkte" im weniger nahverkehrsverwöhnten Raum benötigen. Sodass die Fahrt von einer Station zur anderen auch Sinn ergibt.
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Die Räder können per App, mithilfe einer Kundenkarte oder per Telefonhotline geliehen werden. Wer eine VRN-Halb- oder Ganzjahreskarte besitzt, radelt die erste halbe Stunde kostenlos, wobei in anderen Städten 89 Prozent aller Ausleihen keine halbe Stunde dauern. Im Standard-Tarif kostet jede halbe Stunde einen Euro. Der Tageshöchstsatz liegt bei neun Euro.



