VRN baut Fahrradleih-System in der Region deutlich aus

Verantwortliche ziehen positive Zwischenbilanz - Heidelberg erhält bis zu neun neue Stationen - Bald ist auch Bensheim mit im Boot

03.05.2016 UPDATE: 04.05.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden

Die himmelblauen VRNnextbike-Räder gehören wie hier in Mannheim bereits zum Stadtbild. Die Leihfahrräder kommen so gut an, dass das Angebot nun erweitert wird. Foto: Gerold

Von Harald Berlinghof

Mannheim. Seit rund einem Jahr gehören die himmelblauen VRNnextbike-Leihfahrräder vor allem in Mannheim und Heidelberg, aber auch in Ludwigshafen und Speyer zum alltäglichen Stadtbild. Keineswegs sicher war man sich anfangs, ob das System auch in Kommunen funktionieren würde, die nicht die Größe von Berlin, Hamburg oder München haben. Doch nach einem Jahr zieht man beim Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) eine positive Bilanz.

Hintergrund

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Rund 11.000 Kunden haben in Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen und Speyer innerhalb eines Jahres knapp 72.500 mal die VRNnextbike-Leihfahrräder genutzt. 76 Prozent der Ausleihen fanden in Mannheim statt, 16 Prozent in Heidelberg und jeweils

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Rund 11.000 Kunden haben in Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen und Speyer innerhalb eines Jahres knapp 72.500 mal die VRNnextbike-Leihfahrräder genutzt. 76 Prozent der Ausleihen fanden in Mannheim statt, 16 Prozent in Heidelberg und jeweils vier Prozent in Ludwigshafen und Speyer. Mit Abstand am häufigsten erfolgt schon jetzt die Buchung über eine App auf dem Smartphone. 70 Prozent aller Leihvorgänge dauern weniger als 15 Minuten, nur ganz wenige leihen die Fahrräder für einen ganzen Tag aus. Der VRN transportiert mit seinen knapp 60 beteiligten Verkehrsunternehmen 800.000 Menschen täglich. Die Fahrgelderlöse liegen weitgehend stabil bei rund 280 Millionen Euro. Die Zahl der Schülerkarten sinkt, die der Jobtickets steigt. hab

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Und mit diesem Erfolg im Rücken will man die Zahl der Ausleihstationen in den bisher vier beteiligten Städten spürbar erhöhen, wie Christian Specht, Erster Bürgermeister der Stadt Mannheim und gleichzeitig Vorsitzender des Zweckverbandes Verkehrsverbund Rhein-Neckar (ZRN), sowie Volkhard Malik, Geschäftsführer des VRN, gestern unisono auf dem Maimarkt in der Halle der Metropolregion betonten. Als fünfte Stadt will sich ab Juni Bensheim an dem Mobilitätsprojekt beteiligen.

Knapp 72 500 Ausleihen an etwa 60 Stationen hat man bislang verzeichnet. In Mannheim sollen bis zum Sommer zehn weitere Stationen hinzukommen, in Heidelberg sechs bis neun. In Ludwigshafen soll sich die Zahl um fünf erhöhen und in Bensheim sollen acht Stationen neu entstehen. Mit weiteren Kommunen, Großunternehmen und Hochschulen sei man im Gespräch - mit dem Ziel, das System auch 2017 weiter auszubauen.

Insgesamt 89 Ausleihstationen mit rund 650 Fahrrädern werden ab Sommer zur Verfügung stehen. Als Fernziel will man auch die Variante elektrisch betriebener Pedelecs anvisieren, so Specht. "Der Kurpfälzer an sich ist ein friedfertiger Zeitgenosse", sagte Malik augenzwinkernd. Der von vielen befürchtete Vandalismus bis hin zum Fahrradklau sei "sehr überschaubar" gewesen, sagte Alexander Korol, Projektleiter von nextbike Leipzig.

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Der Umbau des Verkehrsverbundes, der sich primär der Personenbeförderung mit öffentlichen Verkehrsmitteln widmet, hin zu einem Mobilitätsverbund, der alle Formen der Mobilität, darunter auch Leihfahrräder oder Car-Sharing-Projekte, in sein Konzept einbezieht, ist in vollem Gange. Zu den Kooperationspartnern des VRN zählen neben den Carsharing-Anbietern Stadtmobil und Drivy auch nextbike und das Mitfahrnetzwerk flinc.

Im Vordergrund steht die Vernetzung von Bus und Bahn mit Fahrrad und Auto. Und zwar nicht nur real, indem man die VRNnextbike-Ausleihstationen in der Nähe von ÖPNV-Haltestellen und Knotenpunkten ansiedelt, sondern auch virtuell, indem man mit Hilfe der App "VRN-Ticket" systemübergreifende Tickets auf das Handy lädt, die gegenüber dem Kontrolleur als Nachweis dienen. "Es ist unser Ziel, dass die App des VRN als Standard auf jedem Smartphone liegt", sagte Specht. Eine Verknüpfung der unterschiedlichen Mobilitätsträger und der vereinfachte Zugang zu Fahrplanauskünften sowie den passenden Umsteigemöglichkeiten entspreche den Mobilitätsbedürfnissen moderner Menschen, "die schnell, sicher und zuverlässig von A nach B wollen", so Specht.

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