Nextbike-Zwischenbilanz: Auch in Mannheim kommen die Mieträder gut an
Die Räder werdem vor allem von Pendlern auf Kurzstrecken genutzt - Ausweitung geplant - "Sichtbares Zeichen für mehr Radverkehr", so Baubürgermeister Quast

Bürgermeister Lothar Quast (vorne) und VRN-Geschäftsführer Volkhard Malik stellten gestern am Marktplatz eine positive Zwischenbilanz für die Nextbike-Fahrräder. Foto: Gerold
Von Gerhard Bühler
Nach dem Start des Fahrradverleihsystems "VRNnextbike" Ende März zogen Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) und Stadtverwaltung in Mannheim gestern eine überaus positive erste Zwischenbilanz. Inzwischen sind alle vorgesehenen 27 Stationen in der Quadratestadt eingerichtet. Das Angebot von Mietfahrrädern werde gut nachgefragt, verzeichnet wurden in der Stadt seither bereits etwa 11 500 Ausleihen.
Für die 27. und letzte Station kamen vor Kurzem zwölf Leihräder am Congress Center Rosengarten hinzu. Insgesamt ist damit in Mannheim eine Flotte von 200 Nextbike-Fahrrädern im Einsatz. "Die Zahlen sprechen für sich: Allein im Juli hatten wir 3600 Ausleihen", freute sich Baubürgermeister Lothar Quast darüber, wie schnell sich das neue Angebot etabliert hat.
Schon jetzt prägen die hellblauen Fahrräder das Stadtbild. Die Räder würden vor allem von Pendlern auf Kurzstrecken genutzt, so Quast. Die Stationen liegen nicht weiter als 400 Meter voneinander entfernt, um kurze Wege und gute Erreichbarkeit zu garantieren.
Weitere Fahrräder befinden sich an der Hochschule, am Technoseum oder an der Popakademie. Neu bei diesem Fahrradleihsystem ist die Zugehörigkeit zum VRN. "Das Angebot ist nicht kostenlos, wir bieten damit unseren Kunden aber jetzt eine Mobilitätskarte an, die neben dem ÖPNV mit Bussen und Bahnen auch Carsharing und Fahrräder umfasst", erklärte VRN-Geschäftsführer Volkhard Malik.
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Nach einer Ausschreibung des VRN erhielt die Leipziger Firma Nextbike den Zuschlag für den Aufbau eines Fahrradleihsystems für die Metropolregion in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen. Schon heute ist auch Speyer mit dabei, insgesamt 5600 Kunden sind derzeit angemeldet. "Heute freuen wir uns, dass alle Stationen in Mannheim fertiggestellt sind", so Malik. Dasselbe gelte auch für Ludwigshafen und Speyer. "In Heidelberg fehlen noch einige Standorte wegen städtebaulicher Fragen", sagte Malik, kündigte aber einen Abschluss für den Herbst an. Und dabei soll nicht bleiben. "Wir wollen das System weiter ausdehnen, etwa bis nach Eberbach", so Malik. Die Ausschreibungen dafür seien gemacht, bald könne man den Gemeinden konkrete Zahlen und Preise nennen. Von den Kommunen gebe es bisher eine große Nachfrage.
"Für Mannheim ist VRNnextbike ein sichtbares Zeichen für mehr Radverkehr und unseren Willen, Mannheim bis zum 200-jährigen Radjubiläum 2017 deutlich fahrradfreundlicher zu gestalten", wies Quast auf die kommende Großveranstaltung hin. Mit ihrem 21-Punkte-Programm zur Förderung des Radverkehrs hat sich die Stadt ehrgeizige Ziele gesetzt. Neben Lückenschlüssen von Radwegen und Fahrradstraßen ist der Bau von Fahrradwegen in der viel befahrenen Bismarckstraße in Vorbereitung.
Um die Radwege zu finden, darf es auch an der nötigen Beschilderung nicht fehlen. Da bisher nur die touristischen Radrouten an Rhein und Neckar ausgeschildert waren, gibt es hier einigen Bedarf. 600 grüne Radwegeschilder in Standardqualität, 480 kleine Zwischenwegweiser, 50 Ortstafeln und dazu nötige 125 Rohrständer nebst Fundament zählt die Liste auf. Macht mit Konzept für die Wegeführung Kosten von 165 000 Euro für das Mannheimer Stadtgebiet.